Protest gegen Rückkehr von Pilz ins Parlament

Der ehemalige Grünen-Chef Peter Pilz. Foto: epa/Christian Bruna
Der ehemalige Grünen-Chef Peter Pilz. Foto: epa/Christian Bruna

WIEN (dpa) - Unter dem Protest vieler weiblicher Abgeordneter ist der ehemalige Grünen-Chef Peter Pilz ins österreichische Parlament zurückgekehrt.

Bei der Vereidigung des 64-Jährigen, der wegen des Vorwurfs sexueller Belästigung zunächst auf sein Mandat verzichtet hatte, verließen am Montag fast alle Parlamentarierinnen demonstrativ den Saal. Pilz soll 2013 im betrunkenen Zustand eine Frau unsittlich berührt haben. Als der Vorfall im November 2017 bekannt wurde, war die Sache verjährt. Pilz gab an, sich nicht erinnern zu können. Auch eine Mitarbeiterin hatte sich über den Abgeordneten beklagt.

Der prominente Oppositionspolitiker, der vor der Nationalratswahl 2017 die Grünen verlassen und eine eigene Liste gegründet hatte, zog nach Bekanntwerden der Vorwürfe aus eigenem Wunsch nicht ins Parlament ein. Anfang 2018 überlegte er es sich anders. Nun ist er einer von acht Abgeordneten seiner Liste. Er hat sich in den vergangenen 30 Jahren als Aufklärer in verschiedenen Untersuchungsausschüssen einen Namen gemacht. Anfang der 1990er Jahre war er Chef der Grünen in Österreich.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.