Franzose als angeblicher Spion in Moskau festgenommen

Foto: Freepik
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MOSKAU/ST. PETERSBURG: Für Ausländer wird es in Russland gefährlicher. Die russischen Behörden sind schnell mit dem Vorwurf von Spionage oder Verrat bei der Hand.

Wegen angeblicher Spionage ist ein französischer Wissenschaftler in Moskau festgenommen worden. Das Staatliche Ermittlungskomitee teilte am Donnerstag mit, der Mann habe versucht, an Informationen über Militär und Militärtechnik in Russland zu gelangen. Dazu habe der Franzose mehrfach Moskau besucht und sich mit russischen Staatsbürgern getroffen.

Ein Gericht werde über Untersuchungshaft entscheiden, hieß es in einer Mitteilung. Die Behörde veröffentlichte zudem ein Video von der Festnahme des Mannes, der zu der Zeit in einem gewöhnlichen Moskauer Café saß.

Details zu dem Fall des französischen Politikexperten wurden nicht genannt. Das Verhältnis zwischen Moskau und Paris ist jedoch deutlicher gespannter, seit der französische Präsident Emmanuel Macron versucht, den europäischen Widerstand gegen Russlands Angriffskrieg in der Ukraine zu organisieren. Macron schließt auch die Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine nicht aus.

Mit der Festnahme von Ausländern übt Russland Druck auf andere Länder aus und nutzt diese Personen als Faustpfand für mögliche Austauschgeschäfte. Wegen angeblichen Hochverrats wurde Medienberichten zufolge Ende Mai in St. Petersburg ein Geschäftsmann festgenommen, der deutscher und russischer Staatsbürgerbürger ist. Die Firma, für die er in Köln arbeitete, bestätigte auf dpa-Anfrage die Festnahme.

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