Schauspieler Robert Hossein gestorben

Foto: epa/Christophe Ena
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PARIS: Robert Hossein hat in seiner langen Karriere in gut 100 Filmen mitgespielt. Auch als Regisseur in Film, Theater und Musical hat der Künstler Frankreich geprägt.

Der französische Schauspieler und Regisseur Robert Hossein ist tot. Nach Atemprobleme starb er am Donnerstag im Krankenhaus, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Hosseins Ehefrau Candice Patou berichtete. Tags zuvor war der durch die «Angélique»-Filme international bekannt gewordene Hossein 93 Jahre alt geworden.

Hosseins etwa 70-jährige Karriere umfasst rund 100 Filmauftritte und 15 Streifen, bei denen der Künstler Regie führte. Erste Erfolge hatte der in Paris geborene Sohn des iranischen Komponisten Aminollah Hossein als Theaterregisseur gefeiert, sich aber zeitgleich auch dem Kino genähert. Später spielte er etwa in dem Krimi «Riffi» und wurde mit der «Angélique»-Serie zu einem Sexsymbol im Frankreich der 60er Jahre.

1962 spielte Hossein an der Seite von Filmstar Brigitte Bardot in «Das Ruhekissen». Die ehemalige Filmpartnerin schrieb in Anspielung auf das gemeinsame Projekt auf Twitter: «Auf dass mein wundervoller Krieger in Frieden ruhe.» Hosseins Herz aus Gold habe sein Publikum verführt. «Mit Robert Hossein, diesem wunderbaren Schauspieler, verschwindet eine ganze Generation von Talent und Eleganz für immer.»

Von den 80er Jahren an widmete Hossein seine kreative Energie auch zunehmend spektakulären Inszenierungen, mit denen er ein möglichst breites Publikum anziehen und ihnen Theater näher bringen wollte. So setzte er etwa das Musical «Les Misérables» nach dem Roman «Die Elenden» von Victor Hugo oder «Notre-Dame de Paris» für Hunderttausende in Szene. Sein Motto dabei lautete: «Theater, wie man es nur im Kino sehen kann.» Von 2000 bis 2008 hatte Hossein die künstlerische Leitung des Pariser Theaters Marigny inne.

Das französische Kulturministerium schrieb zum Tod des Künstlers, Hossein habe mit seinen großen Inszenierungen einem breiten Publikum Träume und intensive Gefühle anbieten wollen. Er habe die Vorstellungswelt von Theater- und Filmliebhabern bewohnt und aufgebaut. Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin sprach den Hinterbliebenen ihr Beileid aus.

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