Einstein-Brief aus dem Jahr 1936

​ für gut 48.000 Euro versteigert

Ein Brief von Albert Einstein wird in Jerusalem versteigert. Foto: epa/Abir Sultan
Ein Brief von Albert Einstein wird in Jerusalem versteigert. Foto: epa/Abir Sultan

JERUSALEM: Ein handgeschriebener Brief des weltberühmten Physikers Albert Einstein ist bei einer Auktion in Jerusalem für 55.000 US-Dollar (gut 48.000 Euro) versteigert worden. Der Startpreis für das Schreiben aus dem Jahr 1936 hatte am Dienstagabend bei umgerechnet knapp 9000 Euro gelegen, wie das Auktionshaus Kedem mitteilte.

In dem Brief berichtet Einstein (1879-1955) unter anderem vom Antisemitismus in den USA. «Dieser nimmt zwar niemals die Form von brutalen Reden und Handlungen an, arbeitet aber desto intensiver unter der Decke», schreibt Einstein, der damals in Princeton im US-Staat New Jersey lehrte. «Er ist sozusagen ein allgegenwärtiger Feind, den man aber nie zu sehen sondern nur zu fühlen bekommt.»

Einstein wurde in Ulm geboren und musste als Jude vor den Nazis in die USA fliehen. 1921 bekam er den Physik-Nobelpreis. Er blieb bis zu seinem Tod in Princeton.

«Dieser Brief beleuchtet einen weniger bekannten Aspekt von Einsteins Leben in den Vereinigten Staaten», teilte das Auktionshaus vor der Versteigerung mit. Das Ausmaß des Antisemitismus in den USA sei damals vom Holocaust und den Millionen Toten in Europa überschattet worden.

Empfänger des Briefs war der ebenfalls in die USA emigrierte jüdische Pianist Bruno Eisner aus Österreich, dem Einstein Tipps für die Suche nach einer Stelle gibt. Eisner gelang in den USA eine Karriere als Konzertpianist und Musikprofessor. Er starb 1978 im Alter von 94 Jahren in New York.

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