Der Baht bleibt stark

Wechselstube in Bangkok. Foto: epa/Narong Sangnak
Wechselstube in Bangkok. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Der Baht bleibt nach Einschätzung von Ökonomen weiter stark. Als Gründe werden der Handelskrieg zwischen China und den USA, beschleunigte Zuflüsse von ausländischem Kapital in den thailändischen Anleihemarkt und möglicherweise weitere Zinssenkungen der US-Notenbank genannt.

„Die Verschlechterung des Handelskonflikts zwischen den USA und China hat die weltweite Handels- und Investitionsstimmung weiter belastet", sagt Chatree Rojana-Arpa, Executive Vice President für Strategie und Produktentwicklung bei KTB Securities. Die sich verschlechternde Stimmung in der Weltwirtschaft werde sich weiterhin nachteilig auf Thailand mit seiner exportabhängige Wirtschaft auswirken, glaubt Mana Nimitvanich, erster Vizepräsident der Global Business Development and Strategy Group der Krungthai Bank. Darüber hinaus dürfte der Baht in den kommenden Monaten stärker werden, wenn der Handelskrieg weitergehe, auch, weil die US-Notenbank zu erneuten Zinssenkungen neige. Dies werde dazu führen, dass der US-Dollar gegenüber der thailändischen Währung abgewertet werde.

Thailand sei derzeit ein sicherer Hafen für globale Investoren. „Die Zentralbank ist besorgt darüber, dass eine weitere Senkung der Zinssätze das Problem der Verschuldung der privaten Haushalte verschärfen wirkt“, fügt Mana an. Die Standard Chartered Bank hat vorausgesagt, dass der Baht im restlichen Jahr 2019 bei 30,5 Baht je US-Dollar stark bleiben wird.

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JoHu 01.09.19 18:10
@Juergen Bongard
Ich bin zwar kein "Engel" mit entsprechendem "Konterfei" - doch darüber bin ich so was von froh!
Und stolz darauf! ;-)
JoHu 31.08.19 20:28
@Norbert Schettler
Gratuliere, ohne wissenschaftlichen Schnickschnack anhand von faktischen Beispielen die Sache auf den Punkt gebracht. Natürlich tut uns allen die derzeitige Situation nicht sonderlich gut. Aber das Extrem-Gejammere und die "Experten"-Vorschläge von einigen Farangs kann ich schon nicht mehr hören! So mancher verwechselt hier wohl "Expat" mit "Expert"!




Christian Wind 30.08.19 13:44
@Hubert Küpper
Hallo Hubert. Ersteinmal würden niedrigere Zinsen den Schuldendienst erleichtern, d.h. privaten Schuldnern zu Gute kommen statt sie zu schädigen. Wäre dies nicht so, wäre die Zinssenkungspolitik von Fed und EZB ja nicht so "erfolgreich" für verschuldete Banken und Staaten (und so negativ für Sparer). Natürlich hast Du Recht, dass dies mittel- und langfristig ein Anreiz zu noch höherer privater Verschuldung ist. Aber da kommen dann die Zinsvergaberichtlinien der BoT und die Zinsvergabepolitik der Geschäftsbanken ins Spiel. In diesem Feld hat die BoT ja erste restriktivere Schritte gemacht, um das größte wirtschaftliche Problem Thailands, die enorme Privatverschuldung, einzudämmern. Aber insgesamt bleibe ich dabei, dass eine solche Aussage von Seiten der Banken nicht mit Sicht auf Private gemacht wird, sondern dem Eigeninteresse folgt. Gruß, Christian
Juergen Bongard 30.08.19 11:46
@Helmut Engel,
das Spielchen mag auf dem Knobeltisch funktionieren, aber nie in den internationalen Währungen. Sehen Sie sich die Zinsverläufe in den entsprechenden Ländern und dann die Entwicklung der Währung an. Ebenso die Stärke der Wirtschaften daneben. Warum glauben Sie sinkt derzeit der chinesische Yuan??
JoHu 29.08.19 22:14
@Juergen Bongard
Gratuliere! Den Nagel und die Nägel voll auf den Kopf getroffen! ;-)





Juergen Bongard 29.08.19 20:37
Mann o Mann, soviele Experten tun weh,
Folgende einfache Regeln:
1. Niedrige Zinsen erhöhen den Konsum - Fazit: gut für die Wirtschaft
2. Niedrige Zinsen senken die eigene Währung - Fazit: Die Exporte werden preiswerter und verkaufen sich gut.
3. Schlaue Leute kaufen sich Wohneigentum mit Krediten und diese werden mit den niedrigen Zinsen für die gesamte Laufzeit festgeschrieben: Fazit: Besser wohnen und niemanden die Mieten, welche immer höher werden, in den Rachen schmeissen.
4. Das internationale Geld sucht sich immer die höchsten Renditen. - Fazit: Dies ist unter anderem in Thailand der Fall-Fazit: die Thailändische Währung steigt und die Expats sind sauer.
Ist doch sooo einfach, oder?
Wolfgang Grille 29.08.19 09:35
2002 war der Kurs mal bei 51 ....
****
Jürgen Franke 28.08.19 15:04
Welches Unheil niedrige Zinssätze
anrichten können, erleben wir in Europa bei den Südländern, die sich in Euro, über ihr wirtschaftliches Wachstum, verschuldet haben.
Marc Weber 28.08.19 14:41
Abwertung des US Dollars
Zinssenkungen der US-Notenbank führen zur Abwertung des US-Dollars gegenüber des Thai-Bahts. Was zum Teufel hat der EURO mit dem US-Dollar zu tun? Oder ist das ganze Europageschwafel der Politik auch nur ein grosser aufgeblasener Luftsack. Wenn die europäische Währung so stark vom US-Dollar abhängt, könnten wir sie ja sofort abschaffen und unsere ehemaligen Währungen wieder einführen. Ein Beweis für eine starke europäische Währung wäre ein unabhängiger Wechselkurs zum Baht gegenüber des Dollars.
Christian Wind 28.08.19 14:35
Banken-Ökonomie
Das eine Senkung der Inlandszinssätze das Verschuldungsproblem der Privaten verschärfen könnte, wäre mir neu. Es sei denn, die Privatverschuldung liege v.a. in Dollar vor. Wenn aber jemand in Thailand - zwecks Refanzierung ausstehender Kredite - in Dollar verschuldet ist, dann doch wohl die Banken selbst, oder?
Ingo Kerp 28.08.19 13:20
Ist das nicht toll? Egal welcher Zustand nicht positiv ist, Schuld ist immer der Handelskrieg USA - CHN.