Coronavirus: Die neuesten Meldungen

Alarmstimmung an der Börse wegen rasanter Virus-Ausbreitung

Foto: epa/Shi Zhi
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12 Tote durch Covid-19 im Iran gemeldet - 61 positiv getestet

TEHERAN/KABUL(dpa) - Die Zahl der gemeldeten Covid-19-Opfer im Iran ist auf 12 gestiegen. Das bestätigte Gesundheitsminister Saeid Namaki am Montag. Laut Ministeriumssprecher Kianusch Dschahanpur sind bislang insgesamt 61 Menschen aus sechs verschiedenen Teilen des Landes positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden.

Im Nachbarland Afghanistan wurde am Montag der erste Fall einer Erkrankung bestätigt. Er sei in der Provinz Herat im Westen des Landes aufgetreten, wie Gesundheitsminister Firusuddin Firus in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sagte. Herat grenzt an den Iran. Firus riet seinen Landsleuten dringend, nicht nach Herat oder aus Herat in andere Landesteile zu reisen. Afghanistan hat vorübergehend seine Grenze zum Iran geschlossen.

Auch auf der Arabischen Halbinsel bestätigten mehrere Staaten erste Fälle des Coronavirus. Das Gesundheitsministerium in Kuwait teilte mit, dass bei drei Menschen, die aus der iranischen Stadt Maschhad nach Kuwait zurückgekehrt seien, Sars-CoV-2 nachgewiesen worden sei. Auch bei den ersten Fällen in Bahrain und im Oman handele es sich um Personen, die aus dem Iran ins Land gekommen seien, berichteten die staatlichen Nachrichtenagenturen der beiden Länder.

Die Vereinigten Arabischen Emirate untersagten alle Reisen in den Iran und nach Thailand. Die Bürger seien bis auf weiteres aufgerufen, nicht in die beiden Länder zu reisen, teilte das Außenministerium der Emirate am Montag mit.

Die Türkei hatte bereits am Sonntag ihre Grenzübergänge zum Iran geschlossen, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern. Zudem dürften keine Flüge aus dem Iran mehr in der Türkei landen, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca. Dies gelte «vorübergehend». In der Türkei selbst ist bislang kein Fall gemeldet worden.


Alarmstimmung an der Börse wegen rasanter Virus-Ausbreitung

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die rasche Ausbreitung des Coronavirus in Ländern außerhalb Chinas hat zum Wochenauftakt den deutschen Aktienmarkt in die Tiefe gerissen. Von der Rekordlaune der vergangenen Wochen war nichts mehr zu spüren. Der Dax rutschte am Montag zeitweise unter die runde Marke von 13 000 Punkten auf den tiefsten Stand seit Ende Januar, bevor er mit minus 4,01 Prozent auf 13 035,24 Punkten aus dem Handel ging.

Die Dax-Bilanz seit Jahresbeginn ist mit einem Abschlag von 1,6 Prozent nun wieder negativ. Für den MDax der mittelgroßen Börsenwerte ging es am ersten Handelstag der neuen Woche um 3,79 Prozent auf 27 884,91 Punkte abwärts. Den Nebenwerteindex SDax erwischte es mit einem Minus von fast 5 Prozent noch schlimmer. Die Erholung der Aktienmärkte nach einem Rückgang der Virus-Neuinfektionen sei verfrüht gewesen, sagte Analyst Michael Bissinger von der DZ Bank.

Sorgen macht den Anlegern, dass sich das Coronavirus inzwischen in Ländern außerhalb Chinas stark vermehrt. In Asien trifft dies auf Südkorea zu, in Europa seit dem Wochenende auf Italien. «Es sind die nicht abschätzbaren Folgen einer globalen Pandemie, die nun zu einem weltweiten Ausverkauf bei Aktien geführt haben», schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Marktes. Das Virus, das bislang das chinesische Wachstum bedroht habe, setze nun Fragezeichen hinter das Erholungspotenzial der Weltwirtschaft.

Weltweit verbuchten die Börsen am Montag hohe Abschläge. Der EuroStoxx 50 als Leitbarometer der Eurozone sackte um 4,01 Prozent ab auf 3647,98 Zähler. Ähnlich hohe Verluste gab es in Paris und London, in Mailand ging es sogar um mehr als 5 Prozent in den Keller. In den USA notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss gut 3 Prozent tiefer.

Hierzulande gerieten vor allem Aktien konjunktursensibler Sektoren unter Druck. Im Dax, MDax und SDax gab es keinen einzigen Gewinner. Die Papiere der Fluggesellschaft Lufthansa brachen am Dax-Ende um 8,81 Prozent ein. Die Folgen des Virus beeinträchtigten vor allem das Langstrecken- und Frachtgeschäft, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. Auch Autowerte mussten deutliche Einbußen hinnehmen. Für BMW, Daimler und Volkswagen (VW) ist China der wichtigste Einzelmarkt.

Am MDax-Ende verloren die Anteilscheine von CTS Eventim 9,63 Prozent. Der Tickethändler und Veranstalter leidet besonders darunter, dass das öffentliche Leben in vielen Gegenden Norditaliens inzwischen praktisch stillsteht. Sportveranstaltungen und auch der Karneval von Venedig wurden abgesagt. CTS ist direkt betroffen, ihm gehört der italienische Konzert- und Show-Veranstalter Vivo Concerti.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,44 Prozent am Freitag auf minus 0,48 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 145,25 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,34 Prozent auf 175,52 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,0854 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0818 (Freitag: 1,0801) US-Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9244 (0,9258) Euro gekostet.


Bundesregierung plant keine Grenzschließungen

BERLIN (dpa) - Auch nach der Ausbreitung des Coronavirus im Norden Italiens plant die Bundesregierung derzeit keine Grenzschließungen. Entsprechende Überlegungen gebe es im Bundesinnenministerium nicht, sagte ein Ressortsprecher am Montag in Berlin. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, in Deutschland sei es bisher gelungen, Menschen, die mit dem Covid-19-Virus infiziert seien, zu isolieren und zu behandeln. Für eine anhaltende Viruszirkulation in Deutschland gebe es derzeit keine Anhaltspunkte, sagte der Sprecher unter Berufung auf das Robert Koch-Institut. Die Lageeinschätzung könne sich aber ändern.

Die Sprecher versicherten, die Lage werde sehr genau beobachtet. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts verwies auf geänderte Reisehinweise für Italien, nach denen man sich vor einem Reiseantritt gegebenenfalls beim italienischen Gesundheitsministerium unter der Telefonnummer + 39 1500 oder bei der betroffenen Region Lombardei unter 800 894545 informieren solle.

Italien ist aktuell das Land mit den meisten erfassten Fällen in Europa. In der Lombardei stieg die Zahl der Infizierten am Montag auf 165.


Lufthansa fliegt Italien weiter an

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Ausbreitung des Coronavirus in Italien hat zunächst keine Auswirkungen auf den Flugplan der Lufthansa. «Wir beobachten die Lage sehr genau», sagte ein Sprecher der Airline am Montag. Aber bislang gebe es keine Änderungen oder Streichungen. Auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt war bislang nichts bekannt über eingestellte Flüge von und nach Italien, wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport mitteilte. Die Entscheidung darüber liege aber bei den Behörden oder direkt bei den Fluggesellschaften.

Bereits im Januar hatte die Lufthansa ihre Flüge nach und von China wegen des Coronavirus eingestellt. Mindestens bis Ende des Winterflugplans am 28. März werde Festlandchina nicht angeflogen, sagte des Sprecher.


Zahl der Toten durch neue Lungenkrankheit in China steigt stark an

PEKING (dpa) - Die Zahl der Toten durch die neuartige Lungenkrankheit in China ist stark angestiegen.

Die nationale Gesundheitskommission in Peking berichtete am Montag in Peking weitere 150 neue Covid-19-Todesfälle - so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Damit sind in der Volksrepublik schon 2.592 Todesfälle zu beklagen. Die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen kletterte weiter um 409. Insgesamt sind in Festlandchina damit schon 77.150 bestätigte Ansteckungen registriert. Die überwiegende Zahl der neuen Todesfälle und Infektionen mit dem Sars-CoV-2 genannten Coronavirus wurden aus der schwer betroffenen Provinz Hubei in Zentralchina gemeldet.


Tausende bei UN-Sitzung in Genf: Vorkehrungen wegen Coronavirus

GENF (dpa) - Wegen des neuartigen Coronavirus haben die Vereinten Nationen zur Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf mit tausenden Teilnehmern besondere Vorkehrungen getroffen. Das Treffen beginnt am Montagmorgen, und über die nächsten vier Wochen werden dazu rund 10.000 Menschen im Völkerbundpalast in Genf erwartet, wie der Sprecher des Rates sagte. Etwa 4.000 reisten nach Schätzungen aus dem Ausland an. Darunter sind am Montag UN-Generalsekretär António Guterres und Bundesaußenminister Heiko Maas.

An den Eingängen des imposanten Sitzungssaals mit der von dem spanischen Künstler Miquel Barceló gestalteten gewaltigen Kuppeldecke würden jeden Morgen Handdesinfektionsmittel verteilt, sagte die UN-Sprecherin in Genf, Alessandra Vellucci. Zudem wurde eine eigene Webseite eingerichtet. Darauf sowie auf Flugblättern, Postern und Bildschirmen im ganzen Gebäude steht, wo bei Unwohlsein ärztliche Hilfe zu bekommen ist. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen sind aufgelistet.

Dazu gehören gründliches und häufiges Händewaschen, Abstand halten und in die Armbeuge niesen oder husten. Die Experten gehen davon aus, dass Menschen sich vor allem über Tröpfchen mit dem Virus Sars-CoV-2 infizieren, der die Lungenkrankheit Covid-19 verursacht.


EU-Behörde: Coronavirus-Risiko für Europäer niedrig bis moderat

STOCKHOLM (dpa) - Nach der rasanten Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 in Italien hält die europäische Präventionsbehörde ECDC das Infektionsrisiko für Europäer für niedrig bis moderat. Das geht aus einer Risikobewertung hervor, die das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention und -kontrolle (ECDC) am Sonntagabend auf seiner Website veröffentlichte. Das Risiko, dass anderswo in Europa ähnliche Cluster wie in Italien auftreten könnten, werde zurzeit als moderat bis hoch betrachtet. Einmal importiert könne sich das Virus schnell übertragen.

ECDC-Direktorin Andrea Ammon erklärte, man rechne damit, dass es in den kommenden Tagen weitere Fälle in Italien sowie möglicherweise auch in anderen Teilen der EU geben werde. Eine neue Risikobewertung sollte nach Angaben eines Sprechers der in Solna bei Stockholm ansässigen EU-Behörde aller Voraussicht nach am Montag veröffentlicht werden.

Die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Übertragung in der EU, dem Europäischen Wirtschaftsraum sowie Großbritannien sei gering, lasse sich wegen vieler unsicherer Faktoren in der Situation aber nicht ausschließen, hieß es in der Bewertung vom Sonntag. Aufgrund der Erkrankungsfälle in mehreren Ländern außerhalb Europas werde es aber wahrscheinlicher, dass Reisende aus anderen Ländern als China das Virus aus anderen Staaten mit nach Europa brächten. In China war das Virus ursprünglich aufgetreten, dort gibt es mit Abstand die meisten Erkrankungen und Todesfälle.

Die Zahl der Infizierten war in Italien über das Wochenende überraschend stark angestiegen. Bis zum Sonntagabend waren es nach Behördenangaben bereits mehr als 150 Fälle. Am Abend wurde ein drittes Todesopfer in dem EU-Land gemeldet.


Österreich beobachtet Covid-19-Lage in Italien genau

WIEN (dpa) - Der rasche Anstieg der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Italien wird von Österreichs Sicherheitsbehörden «sehr ernst» genommen. Es gebe aber «keinen Grund zur Panik», sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Sonntag. Man sei «gut gerüstet». Auch am Montag soll ein Einsatzstab unter Beteiligung des Gesundheitsministeriums «über die Entwicklung beraten und darüber, welche neuen Maßnahmen unter Umständen zu setzen sind. Es werden auch immer wieder Lagen durchgespielt, sollte es tatsächlich einmal in Österreich einen bestätigten Fall geben».

Innerhalb einer Stunde könnten auch Grenzkontrollen «hochgefahren werden», sagte der Leiter des Bundeskriminalamts, Franz Lang. «Wenn aufgrund dieser Gefahrenlage die Grenzen geschlossen und Grenzkontrollen eingeführt werden, dann ist die spannende Frage, wie man das tut, welche gesundheitsbezogenen Maßnahmen führt man an der Grenze durch, ähnlich wie beim Flughafen zum Beispiel oder müssen wir spezifische Maßnahmen ergreifen.» Das alles werde beraten.

Beim ersten Auftreten einer oder eines Erkrankten soll die medizinische Versorgungskette mit Quarantäne gut funktionieren. Auch sollen der Reiseweg und Kontaktpersonen abgeklärt werden, um die Ausbreitungsgefahr einzuschätzen, erklärte Lang.

Im südlichen österreichischen Bundesland Kärnten rieten am Sonntag der Regierungschef (Landeshauptmann) und die Gesundheitsreferentin, «nicht unbedingt notwendige Reisen in die in Italien betroffenen Gebiete zu vermeiden».


Chinas Präsident sieht «größte Gesundheitskrise» seit Staatsgründung

PEKING (dpa) - Der Ausbruch der neuartigen Lungenkrankheit ist nach Darstellung von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping die größte Gesundheitskrise in der Geschichte der Volksrepublik. Auf einem Treffen zum Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 am Sonntag in Peking sagte Xi Jinping nach Angaben des Staatsfernsehens, die Epidemie sei «der größte öffentliche Gesundheitsnotstand mit der schnellsten Verbreitung, dem breitesten Ausmaß an Infektionen und der schwierigsten Vorbeugung und Kontrolle seit der Gründung des neuen Chinas».

«Es ist eine Krise für uns - und ein großer Test», sagte Xi Jinping nach Angaben des Fernsehens weiter. «Die gegenwärtige Lage der Epidemie ist düster und kompliziert, und Vorbeugung und Kontrolle stecken in der kritischsten Phase.» Der Präsident räumte auch «Unzulänglichkeiten in der Reaktion auf die Epidemie» ein. «Wir müssen unsere Erfahrungen zusammenfassen und Lektionen lernen.»

Die Epidemie werde «große Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft» haben, sagte Xi Jinping ferner. Er halte diese aber für «vorübergehend und beherrschbar», da die Grundlagen für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung China unverändert seien.


In Wuhan gestrandete Chinesen dürfen Stadt verlassen

PEKING (dpa) - Mehr als vier Wochen nach der Abriegelung der schwer von dem neuartigen Coronavirus betroffenen Millionenmetropole Wuhan in Zentralchina lockern die Behörden erstmals wieder die Kontrollen. So dürfen nach dem Ausbruch der Lungenkrankheit in Wuhan gestrandete Chinesen aus anderen Teilen des Landes die Stadt verlassen, teilte die Provinzregierung von Hubei am Montag mit.

Allerdings müssten die Betroffenen in gutem Gesundheitszustand sein - ohne Husten, Fieber und andere Symptome der Krankheit. Auch dürften sie keinen Kontakt zu Infizierten oder Fieberpatienten gehabt haben. Nach ihrer Rückkehr an ihre Heimatorte müssen sich die Menschen bei den lokalen Behörden melden und 14 Tage ihren Gesundheitszustand beobachten lassen.

Umgekehrt dürfen auch Bewohner von Wuhan, die wegen der Abschottung der Stadt nicht zurückkommen konnten, jetzt heimkehren. Die elf Millionen Einwohner zählende Metropole steht im Mittelpunkt der Epidemie. So unterbrachen die Behörden vor gut vier Wochen alle Flug-, Zug- und Busverbindungen. Auch wurde der private Autoverkehr unterbunden. Bisher wurden in Wuhan alleine mehr als 46.000 Infektionen und fast 2.000 Todesfälle gezählt. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.


Kein Saisonstart in Südkoreas Fußball

SEOUL (dpa) - Wegen des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus ist nun auch im südkoreanischen Fußball der Saisonstart verschoben worden. Alle Spiele der ersten und zweiten Liga seien von der Entscheidung betroffen, teilte ein Sprecher der K-League in Seoul am Montag mit. Es sei daran gedacht, zunächst die ersten zwei bis vier Spieltage abzusagen. «Wenn sich die Lage wegen des Coronavirus nicht verbessert, kann es auch länger sein», sagte der Sprecher.

Die neue Saison der K-League 1, die zwölf Mannschaften umfasst, sollte eigentlich am kommenden Wochenende starten. Am vergangenen Freitag hatte die K-League bereits beschlossen, zwei geplante Begegnungen im Südosten zu verschieben. Dort wurden bisher die meisten Infektionsfälle erfasst. Bisher wurden mehr 830 Infizierte im ganzen Land gemeldet. Am Sonntag hatte die Regierung die höchste Warnstufe für Infektionskrankheiten ausgerufen.

Nach Berichten der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap schlugen Vorstandsmitglieder der Liga auch eine Verkürzung der Saison in Südkorea für den Fall vor, dass sich die Situation nicht bald verbessere. Zuvor war wegen der Lungenkrankheit Covid-19 bereits der Saisonauftakt in China abgesagt worden.

Die K-League legte den Angaben des Sprechers zufolge zudem dem Asiatischen Fußballverband (AFC) nahe, dass die für März in Südkorea geplanten Gruppenspiele der Asiatischen Champions League ohne Zuschauer stattfinden sollten. In der Gruppenphase sind vier südkoreanische Teams vertreten einschließlich des K-League-Meisters Jeonbuk Hyundai Motors und des FC Seoul.


Messe Frankfurt verschiebt wegen Coronavirus Messe Light + Building

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Wegen der verstärkten Verbreitung des neuartigen Coronavirus in Europa wird die Messe für Licht und Gebäudetechnik Light + Building in Frankfurt verschoben.

Die zunächst vom 8. bis zum 13. März geplante Veranstaltung finde nun zwischen Mitte und Ende September 2020 statt, teilte die Messe Frankfurt am Montag mit. Die Situation sei in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt bewertet worden. «Es wird eine mehrstufige gesundheitliche Prüfung von Messegästen aus China verlangt, die durch die Messe Frankfurt nur mit unverhältnismäßigem Aufwand realisiert werden kann.» Die Light + Building gibt es alle zwei Jahre. 2018 seien rund 220 000 Besucher gekommen.


Sechs Absagen aus China für Reisemesse ITB

BERLIN (dpa) - Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus haben bislang 6 von 22 Ausstellern aus China ihre Teilnahme an der Reisemesse ITB in Berlin abgesagt.

Das teilte eine Sprecherin der Messe Berlin am Montag auf Anfrage mit. Es werde auch einen China-Stand auf der ITB vom 4. bis 8. März geben, betreut von Mitarbeitern des chinesischen Fremdenverkehrsamtes in Deutschland. Zu den ursprünglich 22 Anmeldungen aus China kommen nach Messeangaben 25 Aussteller aus Hongkong und Taiwan hinzu. Die ITB erwartet insgesamt mehr als 10 000 Aussteller aus aller Welt und etwa 160 000 Besucher.


Chinas Parlament verbietet Handel und Verzehr von wilden Tieren

PEKING (dpa) - Als Reaktion auf den Ausbruch des neuen Coronavirus hat der Ständige Ausschuss des chinesischen Volkskongresses den Handel und Verzehr wilder Tiere umfassend verboten. Die Entscheidung des parlamentarischen Gremiums folgt auf ein ähnliches behördliches Verbot, das die Marktaufsicht schon Ende Januar erlassen hatte. Die Verfügung erstreckt sich auch auf wilde Tiere, die gezüchtet oder in Gefangenschaft gehalten werden, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag von der Sitzung des Ausschusses berichtete.

Die Jagd, der Handel und Transport für den Konsum sei damit verboten. Jeder Verstoß solle schwer bestraft werden, schrieb Xinhua. Auch der Einsatz von wilden Tieren in der wissenschaftlichen Forschung oder für medizinische Zwecke solle streng überprüft werden und sei genehmigungspflichtig. Der Ständige Ausschuss des Volkskongresses, der zwischen den jährlichen Plenartagungen des Volkskongresses die Entscheidungen trifft, forderte auch, die Aufsicht zu verstärken.

Wie schon das Virus hinter der Pandemie des Schweren Akuten Atemwegssyndroms (Sars) 2002/2003 stammt auch das Sars-CoV-2 genannte neue Virus von Fledermäusen. Es wird vermutet, dass es von einem anderen Tier als Zwischenwirt übertragen wurde. Viele der ersten Fälle der Infektionen wurden im Dezember auf den Huanan-Markt in der heute schwer betroffenen Metropole Wuhan in Zentralchina zurückgeführt, wo auch wilde Tiere zum Verzehr verkauft wurden.

Eine neue Studie chinesischer Wissenschaftler hält es allerdings für möglich, dass der Markt nicht die originäre Quelle war, sondern das Virus von anderswo dorthin geschleppt worden ist. Die Forscher um Yu Wen-bin vom tropischen botanischen Garten in Xishuangbanna und von Chinas Akademie der Wissenschaften stützen sich auf genetische Analysen.

Das Virus habe möglicherweise schon Mitte oder Ende November in der Bevölkerung von Wuhan weit verbreitet gewesen sein können. Einige infizierte Patienten hätten wegen der milden Symptome übersehen werden können, heißt es darin. «Der überfüllte Markt verstärkte die Verbreitung von Sars-CoV-2 und verteilte es Anfang Dezember in der ganzen Stadt.» Von den ersten 41 nachgewiesenen Infektionen hätten auch nur 27 mit dem Markt in Verbindung gebracht werden können.

Überwachung von Atemwegskrankheiten: Tests nun auch auf Coronavirus

BERLIN (dpa) - Bei der routinemäßigen Überwachung von akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland mit Hilfe von ausgewählten Arztpraxen wird nun auch Augenmerk auf das neuartige Coronavirus gelegt. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin am Montag bekanntgab, hat die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) eine Untersuchung auf Sars-CoV-2 «in das Spektrum der zu untersuchenden Erreger integriert». Nach RKI-Angaben werden Atemwegsproben von Patienten aus 100 bis 150 Arztpraxen nun auch dahingehend analysiert. Zuvor hatte der MDR über das Thema berichtet.

Bei der ganzjährigen Überwachung durch die AGI geht es unter anderem um den Verlauf und die Stärke der Atemwegserkrankungen sowie um Merkmale der jeweils zirkulierenden Erreger. Anhand der Stichprobe der teilnehmenden Arztpraxen sollen Trends erkannt werden. Vorrangig geht es dabei um die Grippe, an der jedes Jahr Tausende Menschen in Deutschland erkranken. Getestet wird unter anderem auch auf Rhinoviren, die oft hinter Schnupfen und Erkältungen stecken.


Immer mehr Absagen im Sport - Olympia nicht in Gefahr

Von Andreas Schirmer, dpa

LAUSANNE (dpa) - 150 Tage vor den Sommerspielen in Tokio sieht das IOC wegen des Coronavirus keine Gefahr für das Großereignis. Dafür nehmen die Absagen von Sportveranstaltungen in den von Covid-19 betroffenen Ländern zu - besonders in Italien.

Trotz der Ausweitung des Coronavirus sieht das Internationale Olympische Komitee weiterhin keine Gefährdung für die Sommerspiele vom 24. Juli bis 9. August in Tokio. «Die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 werden wie geplant fortgesetzt», teilte das IOC am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Gegenmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten sind ein wichtiger Bestandteil der Pläne von Tokio 2020, sichere Spiele auszurichten.»

150 Tage vor den Tokio-Spielen ist hingegen die Besorgnis in Italien, dem Schauplatz der Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo, besonders groß. Wegen der rasant ansteigenden Zahl der Erkrankten im Norden des Nachbarlandes steigt auch das Risiko der Einschleppung von Covid-19 durch den Reiseverkehr nach Deutschland. Unter der Leitung des Olympia-Chefarztes des Deutschen Olympischen Sportbundes, Bernd Wolfarth, werden die Mitgliedsverbände regelmäßig über die aktuelle Lage informiert, teilte der DOSB mit.

Wegen des Ausbruchs des Coronavirus in Norditalien konnte die erste Vorstandssitzung zur Vorbereitung auf die Winterspiele in sechs Jahren 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo am Montag nur als Videokonferenz stattfinden. Dies teilte das Nationale Olympische Komitee Italiens mit. Die italienische Regierung hat außerdem alle Sportveranstaltungen in der Lombardei und Venetien abgesagt. Betroffen davon sind auch vier Serie-A-Spiele im Fußball gewesen.

Die Sportbehörden beraten, ob am nächsten Wochenende die Partien der obersten Fußball-Profiklasse unter Ausschluss von Zuschauern ausgetragen werden sollen. Der Präsident der Serie A, Paolo Dal Pino, bat in einem Brief an die Regierung, die Liga-Partien in den vom Coronavirus betroffenen Gebieten nicht auszusetzen, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Montag berichtete. Bedenken gibt es auch vor dem Europa-League-Spiel von Inter Mailand am Donnerstag gegen Ludogorez.

Der bulgarische Club hat bereits an den europäischen Fußball-Verband geschrieben und Informationen über die Situation angefordert. Die UEFA äußerste sich auf dpa-Anfrage zunächst nicht, ob das Coronavirus Auswirkungen auf die Europacup-Partien in dieser Woche haben. Auch die Deutsche Fußball Liga beobachtet die Lage. Nach dpa-Informationen stehen derzeit aber keine Spielabsagen zur Debatte.

Der italienische Skiverband hat bereits alle seine Veranstaltungen im Land für eine ganze Woche ausgesetzt. Nur das Weltcup-Skirennen am kommenden Wochenende in La Thuile im Valle d'Aosta soll «vorerst» noch stattfinden, man stünde «in ständigem Kontakt mit den Behörden». Italien wird vom 18. bis 22. März in Cortina d'Ampezzo zudem das Ski-Weltcup-Finale ausrichten.

Mit Sorge beobachtet auch der Veranstalter des Rad-Klassikers Mailand - Sanremo, Mauro Vegni, die Situation. «Im Moment gibt es keinen Plan B für Mailand - Sanremo», sagte er dem Portal «cyclingnews.com». Die 291 Kilometer lange Route des Eintagesrennens, das am 21. März stattfinden soll, führt von Mailand aus teils durch die Lombardei, in der besonders viele Coronafälle registriert wurden. Eine Streckenverlegung kommt für Vegni nicht infrage: «Es würde keinen Sinn machen, drei Viertel der Route abzuschneiden.»

Mit Einschränkungen bei der am Mittwoch beginnenden Bahnrad-WM in Berlin rechnen die Organisatoren aktuell nicht. «Wir stehen in Verbindung mit dem Robert-Koch-Institut, dem Weltverband UCI und dem Arzt, der hier vor Ort ist. Es gibt nach wie vor keine extremen Vorgaben», sagte Organisationschef Burckhard Bremer. Auch bei den anreisenden Teams sieht Bremer keine Probleme. «Die Chinesen waren schon drei Wochen in Grenchen (Schweiz) und haben dort trainiert, so dass dort die Zeit der Überwachung erfolgt ist.»

Nicht nur in Italien gab es weitere Absagen von Sportveranstaltungen. In Südkorea wurde der Saisonstart im Fußball verschoben. Alle Spiele der K-League und der 2. Liga seien von der Entscheidung betroffen, teilte ein Sprecher der K-League in Seoul mit. Zunächst werde an die Absage der ersten zwei bis vier Spieltage gedacht. «Wenn sich die Lage nicht verbessert, kann es länger sein», sagte der Sprecher.

Israel hat aus Sorge vor einer Verbreitung des Coronavirus ausländischen Läufern den Start an dem für Freitag geplanten Tel-Aviv-Marathon untersagt. Ursprünglich hätten rund 3000 Ausländer teilnehmen sollen, bestätigte eine Sprecherin der Stadt.

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