Corona-Überblick: Meldungen am Montag

Foto: Freepik
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Pieks unterm Wal: New Yorker Naturkundemuseum wird Impfzentrum

NEW YORK: Direkt unter der berühmten Nachbildung eines Blauwals im New Yorker Naturkundemuseum sollen künftig Corona-Impfungen möglich sein. In dem Museum am Central Park in Manhattan werde ab Freitag ein Impfzentrum eingerichtet, teilte New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio am Montag mit. Das Museum bleibt aber gleichzeitig - mit Abstands- und Hygieneregeln sowie eingeschränkter Kapazität - geöffnet. Und wer dort geimpft wird, kann es danach kostenlos besuchen.

Das rund 150 Jahre alte American Museum of Natural History (AMNH) gehört zu den größten und renommiertesten Naturkundemuseen der Welt und zu den beliebtesten Kultureinrichtungen der Millionenmetropole. Es beherbergt mehr als 34 Millionen Ausstellungsstücke unter anderem aus den Bereichen Tiere, Pflanzen, Klimawandel, Entstehung der Erde, Umweltschutz und Weltall - und zog vor der Pandemie rund fünf Millionen Besuchern pro Jahr an. Die fast 30 Meter lange und rund 9,5 Tonnen schwere Blauwal-Nachbildung gehört zu den beliebtesten Ausstellungsstücken - sogar ihre jährliche Reinigung wird per Livestream übertragen.

New York war im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden. Inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen in der Metropole stabilisiert, fast die Hälfte aller Bewohner über 18 Jahre haben schon mindestens eine Impfdosis erhalten.


Höchststand an täglichen Todesfällen mit Corona in der Türkei

ISTANBUL: Die Türkei hat die höchste Zahl an Todesfällen an einem Tag im Zusammenhang mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie gemeldet. Das Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, 341 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden an oder mit Covid-19 gestorben. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer auf 36.267. Die Behörden meldeten am Montag zudem rund 55.000 Neuinfektionen an einem Tag, die Gesamtzahl der Infizierten in dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern stieg damit auf rund 4,3 Millionen.

Die Regierung hatte die Corona-Restriktionen Anfang März zunächst gelockert, damals lag die Zahl der Neuinfektionen zeitweise unter 10.000 täglich. In den vergangenen Wochen hat das Infektionsgeschehen aber wieder stark zugenommen und neue Einschränkungen wie verschärfte Ausgangsbeschränkungen wurden erlassen.

Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen haben zurzeit die westtürkische Provinz Canakkale mit rund 963 Fällen pro 100.000 Einwohnern und die Millionenmetropole Istanbul mit rund 921 Fällen pro 100.000 Einwohnern.

Die Türkei hatte ihre Impfkampagne Mitte Januar begonnen und lässt vor allem Vakzine des chinesischen Herstellers Sinovac spritzen. Inzwischen sind auch 4,5 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer verfügbar.


Bulgarien stoppt Impfstoff von Astrazeneca für Frauen unter 60

SOFIA: In Bulgarien soll der Corona-Impfstoff von Astrazeneca nicht mehr Frauen unter 60 mit erhöhtem Thrombosenrisiko verabreicht werden. Die Bulgaren, die nach einer ersten Impfdosis von Astrazeneca keine ernsthaften Nebenwirkungen hätten, könnten auch eine zweite Dosis dieses Vakzins erhalten, wie der geschäftsführende Gesundheitsminister Kostadin Angelow am Montag mitteilte.

Sollten Geimpfte mit einer ersten Dosis von Astrazeneca keine zweite Dosis dieses Präparats wollen, könnten sie 84 Tage später als zweite Dosis den Impfstoff von Biontech/Pfizer bekommen. Nur mit einer Dosis geimpfte Menschen würden kein Impf-Zertifikat erhalten, erläuterte der Minister. Bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen wurden in Bulgarien bisher insgesamt fast 640.000 Impfdosen verabreicht.

Bulgarien verzeichnete zum 16. April mit 570 Neuinfektionen pro 100.000 Menschen binnen 14 Tagen einen Rückgang bei den Corona-Neuansteckungen. Das Balkanland belegt damit den elften Platz in der EU. Größter Hotspot bleibt die Hauptstadt Sofia.


EU-Arzneibehörde legt Gutachten zu Johnson & Johnson-Impfstoff vor

AMSTERDAM: Nach Prüfung seltener Fälle von Hirnthrombosen will die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Dienstag ihr Gutachten zum Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson vorlegen. Die Experten der Amsterdamer Behörde haben den Impfstoff erneut geprüft, nachdem in den USA sechs Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen aufgetreten waren. Johnson & Johnson hatte erst vor einer Woche mit der Lieferung seines Präparats in die EU-Staaten begonnen. Der Hersteller rief dazu auf, bis zur Klärung den Impfstoff nicht anzuwenden.

Die EMA hatte aber erklärt, dass der Impfstoff uneingeschränkt eingesetzt werden könne. Die «Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern», seien höher zu bewerten seien als die Risiken von Nebenwirkungen.

Vor einer Woche hatten die US-Behörden die Verabreichung des Impfstoffs ausgesetzt. In den USA wurden bisher rund 6,8 Millionen Personen damit geimpft.


Dänemark verlängert Reiseempfehlungen

KOPENHAGEN: Deutsche, die nach Dänemark reisen, müssen weiterhin bei der Einreise einen negativen Coronatest vorweisen und in Quarantäne. Die dänische Regierung kündigte am Montag an, ab Mittwoch die allgemeinen Reiseempfehlungen zu lockern. Doch auf Deutsche hat das vorerst keine Auswirkungen.

Von Mittwoch an soll bei der Einreise nach Dänemark das Infektionsniveau in dem Land bzw. in der Region ausschlaggebend sein, aus der man ausreist. Grundlage sei die Klassifizierung der Europäischen Gesundheitsagentur ECDC in rote, orange und gelbe Länder, hieß es in einer Mitteilung. Da die meisten europäischen Länder orange sind - das heißt, sie haben in den vergangenen 14 Tagen mehr als 30 positive Fälle per 100.000 Einwohner registriert - wird von unnötigen Reisen in diese Länder weiter abgeraten. Für die Grenzregionen gelten Ausnahmen. Ebenso für Dänen, für Ausländer mit Wohnsitz in Dänemark und für den Warentransport.

Wer aus einem gelben Land einreist, muss in Dänemark nicht in Quarantäne. Das gilt im Moment nur für Reisende aus Island und vier norwegischen Regionen.


Über zehn Millionen Menschen vollständig geimpft

LONDON: Mehr als zehn Millionen Menschen haben in Großbritannien inzwischen zwei Dosen eines Coronavirus-Impfstoffs erhalten. Das teilte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Montag per Twitter mit.

In dem Land klaffte lange Zeit eine erhebliche Lücke zwischen Erst- und Zweitimpfungen. Hintergrund ist die britische Impfstrategie, nach der so viele Menschen wie möglich schnellstens eine erste Dosis erhalten sollten. Deshalb wurde der Abstand zwischen den beiden Impfdosen auf zwölf Wochen ausgedehnt, sowohl beim Astrazeneca-Impfstoff als auch bei dem von Biontech und Pfizer. Inzwischen holt Großbritannien aber auch bei den Zweitimpfungen auf. In Deutschland liegt die Zahl der vollständig Geimpften bei rund 5,5 Millionen Menschen.

Insgesamt wurden im Vereinigten Königreich bereits mehr als 32 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis geimpft - das ist mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung. In Deutschland erhielten bislang 16,4 Millionen Menschen eine Erstimpfung.


Proteste gegen Schulschließung

BUENOS AIRES: In Argentinien haben Eltern und Schüler gegen die Schließung von Schulen im Kampf gegen die Corona-Pandemie protestiert. Im Großraum Buenos Aires bildeten sie Menschenketten um viele Schulen, schwenkten Flaggen und klatschten, wie am Montag im Fernsehen zu sehen war. «Öffnet die Schulen» und «Ich will zur Schule gehen» war auf Transparenten und Plakaten zu lesen.

Angesichts der zweiten Welle der Corona-Pandemie in Argentinien hatte die Regierung Ende vergangener Woche für große Teile des südamerikanischen Landes wieder strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt. Im Großraum Buenos Aires gilt eine Ausgangssperre von 20.00 Uhr bis 6.00 Uhr. Alle sozialen, sportlichen, kulturellen und religiösen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind untersagt. Schulen und Kindergärten sollen bis Ende April schließen.

In der Hauptstadt Buenos Aires öffneten die Schulen am Montag allerdings, nachdem ein Gericht am Wochenende eine einstweilige Verfügung gegen das Dekret der Regierung erlassen hatte. Lehrergewerkschaften kritisierten die Entscheidung und kündigten Streiks und Proteste an.

Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen in Argentinien deutlich angestiegen. In der vergangenen Woche wurden so viele Corona-Fälle wie niemals zuvor seit Beginn der Pandemie vor etwa einem Jahr registriert. Insgesamt haben sich rund 2,7 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, über 59.000 Patienten sind bislang im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.


Lockerungen : Kinos, Restaurants und Unis wieder offen

LISSABON: Im Zuge der seit Wochen sinkenden Infektionszahlen hat der frühere Corona-Hotspot Portugal die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie weiter gelockert. Seit Montag dürfen Gastronomiebetriebe wie Kneipen, Cafés und Restaurants auch im Innenbereich unter Auflagen wieder Gäste bewirten. Zudem machten unter anderem große Einkaufszentren, Kinos, Theater, Gymnasien und Universitäten erstmals nach rund drei Monaten wieder auf. Die neuen Lockerungen seien «ein Zeichen der Hoffnung und des Vertrauens in die Zukunft», sagte der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa am Montag bei einem Besuch einer Sekundarschule in Lissabon.

Während in Deutschland und anderen europäischen Ländern dieser Tage über eine Verschärfung der Beschränkungen diskutiert wird, konnte die portugiesische Regierung am Freitag wegen der guten Entwicklung der dritten Lockerungsetappe grünes Licht geben. Sie soll zunächst für zwei Wochen gelten. Von den Lockerungen sind nur zehn Gemeinden ausgeschlossen, in denen die Lage noch nicht so gut ist wie im Rest des Landes. Betroffen ist vor allem die Urlaubsregion Algarve.

Neben weiteren Lockerungen dürfen die meisten der rund 10,3 Millionen Bürger des Landes unter Auflagen wieder Hochzeiten und Taufen feiern. Normalität herrscht allerdings auch in Portugal noch lange nicht. Gastronomiebetriebe dürfen zum Beispiel nur bis 22.30 Uhr an Werktagen sowie bis 13.00 Uhr an Wochenenden und Feiertagen Gäste empfangen. Die Landgrenze zu Spanien bleibt geschlossen.

Noch im Januar hatte Portugal bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Infektionszahlen weltweit. Die Kliniken standen kurz vor dem Kollaps. Doch der Mitte Januar beschlossene strenge Lockdown trug Früchte: Nach Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen nur 68,46 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus Sars-CoV-2 an. Damit gehört Portugal zu den besten unter den 30 erfassten Ländern. In Deutschland betrug diese 14-Tage-Inzidenz zuletzt 275,64. Im Januar hatte dieser Wert in Portugal noch bei deutlich über 1600 gelegen.


Parlament muss wegen Corona-Krise Arbeit einstellen

TEHERAN: Wegen der rasant steigenden Zahlen von Neuinfektionen und Corona-Toten im Land muss das iranische Parlament seine Arbeit vorübergehend einstellen. «Wegen der vierten Corona-Welle und der ansteigenden Infektionszahlen wird auch das Parlament für zwei Wochen schließen», sagte Parlamentssprecher Ahmad Amirabadi am Montag. Nachdem die Hauptstadt Teheran vom Gesundheitsministerium zur Roten Zone und damit als extrem infektionsgefährdet erklärt wurde, habe das Parlamentspräsidium umgehend reagiert und die vorläufige Schließung angeordnet, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Tasnim.

Im Iran werden seit vergangener Woche konstant Corona-Höchstwerte gemeldet. Seitdem wurden landesweit auch wieder strenge Lockdowns verhängt. Allein in den vergangenen 24 Stunden registrierte das Gesundheitsministerium erneut fast 400 Tote und mehr als 22.000 Neuinfektionen. Damit ist seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 die Gesamtzahl der Corona-Toten im Land auf über 67.000 gestiegen, die der mit dem Virus infizierten auf fast 2,3 Millionen. Die vierte Corona-Welle führt zu Engpässen in den Krankenhäusern, auch die Impfkampagne im Land geht weiterhin nur sehr schleppend voran. Wegen der durch die US-Sanktionen entstandenen Wirtschaftskrise kann der Iran nicht ausreichend Impfstoffe einführen. Die im Land hergestellten Impfstoffe sind noch in der Testphase. Massenimpfungen für die über 83 Millionen Iraner sind daher erst für Mitte September geplant.


Hunderte Dosen Astrazeneca landen täglich im Müll

STOCKHOLM: In der Region Stockholm müssen nach Angaben eines Chefarztes jeden Tag Hunderte Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs weggeworfen werden, weil die Leute sich weigern, damit geimpft zu werden. In einem Interview des schwedischen Fernsehens SVT sagte Johan Styrud vom Stockholmer Ärzteverband am Montag, es gelinge nicht, schnell genug andere Impfwillige zu finden. Wenn der Impfstoff nicht innerhalb weniger Stunden verabreicht werde, müsse er weggeschmissen werden, so Styrud.

Nachdem in Zusammenhang mit dem Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca einige Fälle von Blutgerinnsel aufgetreten sind, wird der Wirkstoff in Schweden nur noch an die über 65-Jährigen verabreicht.

Dem Bericht zufolge sagen einige Patienten ihren Termin ab, wenn sie erfahren, dass sie mit dem Astrazeneca-Mittel geimpft werden sollen. Andere würden an der Tür der Impfzentren wieder kehrtmachen. Styrud betonte, dass der Nutzen der Impfung sehr viel größer sei als das Risiko von Komplikationen.


Johnson sagt Reise nach Indien wegen Corona-Situation ab

LONDON: Wegen der Corona-Lage in Indien hat der britische Premierminister Boris Johnson einen für Ende April geplanten Besuch in dem asiatischen Land abgesagt. Stattdessen würden Johnson und sein indischer Kollege Narendra Modi noch in diesem Monat miteinander sprechen, «um ehrgeizige Pläne für die zukünftige Partnerschaft zwischen Großbritannien und Indien» zu vereinbaren und ins Leben zu rufen, teilte die britische Regierung am Montag in London mit. «Sie werden darüber hinaus in regelmäßigem Kontakt bleiben und freuen sich darauf, sich später in diesem Jahr persönlich zu treffen.»

In Indien ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen zuletzt erneut gestiegen. Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock kündigte an, Indien auf eine «rote Liste» zu setzen. Reisende, die von Freitag an aus dem Land in Großbritannien eintreffen, müssen die vorgeschriebene zehntägige Quarantäne auf eigene Kosten in einem Hotel verbringen.

Britische Wissenschaftler hatten Johnson dazu aufgerufen, auf die viertägige Reise, die am 25. April beginnen sollte, zu verzichten. Sie warnen vor einer zuerst in Indien entdeckten Virus-Variante, die sich derzeit ausbreite. In Großbritannien wurden nach Angaben vom Sonntag bisher 77 Fälle dieser B.1.617 genannten Variante entdeckt. Es gebe keine Hinweise darauf, dass sie ansteckender als die bisher bekannten Varianten sei oder nicht auf Impfstoffe reagiere, hatte ein Kabinettsmitglied am Sonntag gesagt.


Mehr als 270.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag

NEU DELHI: Wegen einer enormen Zahl an Corona-Neuinfektionen und eines Gesundheitssystems am Limit gilt in der indischen Hauptstadt Neu Delhi von Montag an eine einwöchige Ausgangssperre. In dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern wurden nach Angaben aus dem Gesundheitsministerium innerhalb von 24 Stunden insgesamt 274.000 neue Corona-Fällen erfasst - ein Höchstwert. Zudem starben an einem einzigen Tag 1619 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19.

Im Internet suchen Leute verzweifelt nach Krankenhausbetten, medizinischem Sauerstoff und Arzneimitteln. Aus mehreren Gebieten gibt es Berichte, wonach Krematorien überlastet sind. Auch Impfstoff ist knapp, obwohl Indien diesen eigentlich selbst in Massenproduktion herstellt und noch im vergangenen Monat viele Dosen an ärmere Länder verschenkt hatte. Bislang wurden in Indien nach Angaben des Gesundheitsministeriums 123 Millionen Dosen gespritzt.

Gleichzeitig gibt es weiterhin Massenveranstaltungen für die anstehenden Regionalwahlen - oft ohne Masken und Abstand. Premierminister Narendra Modi sagte bei einer solchen Veranstaltung am Samstag, Indien habe vergangenes Jahr das Corona-Virus schon einmal besiegt und könne das wieder tun. In absoluten Zahlen ist Indien mit mehr als 15 Millionen erfassten Infektionen das am zweitschlimmsten betroffene Land, nach den USA. Annähernd 179.000 Menschen starben mit oder an dem Virus.


Polen will ab 10. Mai allen Erwachsenen Covid-Impfung anbieten

WARSCHAU: In Polen sollen sich nach den Plänen der Regierung alle volljährigen Bürger ab dem 10. Mai für eine Covid-Impfung anmelden können. Das Land werde im zweiten Quartal des laufenden Jahres vier Millionen Impfdosen mehr erhalten als ursprünglich geplant, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Montag im schlesischen Legnica.

Die zunächst streng festgelegte Impfreihenfolge war zuletzt in Polen bereits gelockert worden. Mit jedem Tag kann sich ein weiterer Jahrgang für eine Impfung anmelden, gegenwärtig gilt dies für alle Menschen ab dem Alter von 53 Jahren. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Montag wurden in Polen bislang 6,6 Millionen Menschen geimpft, 2,29 Millionen von ihnen zweimal. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.


Britische Forscher: Corona verzögert Krebsforschung um zwei Jahre

LONDON: Wegen der Corona-Krise rechnen britische Forscher mit einer jahrelangen Verzögerung bei neuen Krebs-Therapien. Grund seien verschärfte Auflagen für den Zutritt zu Forschungslaboren aufgrund der Corona-Regeln, teilte das Institute of Cancer Research (ICR) in London am Montag mit. Im jüngsten Lockdown sei die Zahl der Wissenschaftler, die Zugang zu Laboren haben, noch einmal um 30 Prozent gefallen - zusätzlich zu bereits bestehenden Auflagen. Die Verzögerung könne bis zu zwei Jahre betragen.

«Die Corona-Pandemie ist die größte Bedrohung der Krebsforschung seit Generationen», sagte ICR-Chef Paul Workman. «Es ist großartig, dass die Wissenschaft uns dabei geholfen hat, aus dem Lockdown herauszukommen und zur Normalität zurückzukehren, aber leider hat Krebs nicht auf uns gewartet - es bleibt eine so große Herausforderung wie immer», sagte Workman der Nachrichtenagentur PA zufolge. In einem Blog-Eintrag kritisierte der Institutsleiter zudem die Finanzierungspolitik der britischen Regierung scharf.

Workman warnte, die Regierung wolle die britische Beteiligung am EU-Forschungsprogramm Horizon Europe mit Geld aus dem Forschungsetat finanzieren. Nötig seien aber zusätzliche Investitionen. «Eine Kürzung des britischen Forschungsbudgets wäre für die Wissenschaft katastrophal - sie würde wichtige Entdeckungen verzögern, Patienten eine bessere Zukunft rauben und eine einmalige Gelegenheit verpassen, unsere wirtschaftliche Erholung von Covid-19 voranzutreiben», betonte Workman. «Solche tiefen Einschnitte sind mit der Vision des Premierministers von Großbritannien als globaler wissenschaftlicher Supermacht unvereinbar.»


Jeder zweite Erwachsene mit mindestens einer Dosis geimpft

WASHINGTON: Vier Monate nach der ersten Coronavirus-Impfung in den USA haben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als die Hälfte aller Erwachsenen dort mindestens eine Impfdosis erhalten. 50,4 Prozent der Erwachsenen - rund 130 Millionen Menschen - wurde bis Sonntag mindestens eine Dosis verabreicht, wie aus CDC-Statistiken hervorging. Vollständig geimpft ist demnach bereits fast jeder dritte Erwachsene. In der besonders gefährdeten Altersgruppe ab 65 Jahren haben 81 Prozent eine erste Dosis erhalten, rund zwei Drittel sind vollständig geimpft.

Die Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses teilte mit, derzeit würden im Schnitt mehr als drei Millionen Impfungen am Tag verabreicht. Insgesamt wurden in dem Land mit etwa 330 Millionen Einwohnern schon fast 210 Millionen Coronavirus-Dosen gespritzt. Ausgeliefert wurden bislang mehr als 264 Millionen Dosen. Die erste Impfdosis in den USA war am 14. Dezember 2020 einer Krankenschwester in New York gespritzt worden.

Von diesem Montag an sind alle Amerikaner ab 16 Jahren berechtigt, einen Impftermin zu vereinbaren. US-Präsident Joe Biden rief die Bevölkerung in einer Videobotschaft auf, sich impfen zu lassen. Bidens Corona-Berater Anthony Fauci sagte am Montag: «Wir alle wollen Normalität in Amerika. Der Weg zu dieser Normalität ist die Impfung.»

Der größte Teil der Impfungen in den USA erfolgt mit den Wirkstoffen der US-Konzerne Moderna und Pfizer, letzterer hatte das Präparat gemeinsam mit seinem deutschen Partner Biontech entwickelt. Impfungen mit dem Wirkstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson sind derzeit ausgesetzt, nachdem in den USA sechs Fälle von Hirnvenenthrombosen erfasst wurden. Der Impfstoff von Johnson & Johnson muss nur einmal gespritzt werden, um seine volle Wirkung zu entfalten, bei den beiden anderen Mitteln sind zwei Dosen nötig.

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