China nimmt amerikanischen FedEx-Piloten fest

PEKING (dpa) - China hat die Festnahme eines Piloten des US-Paketdienstes FedEx bestätigt. Bei einer Sicherheitskontrolle am 12. September am Flughafen von Guangzhou in Südchina sei eine Box «mit vermutlich Luftgewehrgeschossen» in seinem Gepäck sichergestellt worden, berichtete Außenamtssprecherin Hua Chunying am Freitag vor der Presse in Peking. Der Pilot stehe unter dem Verdacht des Waffen- und Munitionsschmuggels, sei aber bis zu einem Gerichtstermin auf Kaution frei. Nach Presseberichten darf er China nicht verlassen.

Die Festnahme des früheren US-Luftwaffenpiloten erhöht den Druck auf den Logistikkonzern, der im Handelskrieg zwischen den USA und China zwischen die Fronten geraten ist. Chinas Behörden ermitteln wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei Lieferungen. Im Juni entschuldigte sich FedEx, versehentlich mehrere Pakete des in den USA aus Sicherheitsgründen auf einer «schwarzen Liste» stehenden chinesischen Telekom-Riesen Huawei in die USA umgeleitet zu haben.

Vor dem 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik am 1. Oktober und auch an der Grenze zu dem seit Monaten von Unruhen geplagten Hongkong hat China die Sicherheitskontrollen verschärft. In China gelten auch sehr strenge Waffengesetze. Wie das «Wall Street Journal» berichtete, hatte der Pilot Plastikgeschosse für Luftdruck-Pistolen oder -Gewehre dabei, die zum Teil auch als Plastiknachbauten oder sogenannte «BB-Guns» im Spielzeughandel erhältlich sind.

Die Außenamtssprecherin berichtete, es seien 681 Kugeln gewesen. Laut «Wall Street Journal» waren die Plastikgeschosse im Gepäck des Piloten bei den vorausgegangenen Sicherheitskontrollen auf Tokios Flughafen Narita und beim Verlassen des FedEx-Geländes in Guangzhou nicht beanstandet worden.

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TheO Swisshai 22.09.19 10:36
Dumme Spielchen
Man kann mit Sicherheit annehmen, dass es China hierbei nicht um die Plastikkügelchen geht. Das sind nur armselige Spielchen,von zwei fiesen Gegenspielern, nun werden Trümpfe gesammelt. Die USA wird sich umgehend einen Gegenwert beschaffen. Man findet immer ein Opfer, und sei es nur wegen einer Kleinigkeit. Bedauernswert für den, der zwischen die Fronten gerät.
Hansi Mglueck 21.09.19 21:43
Heutzutage ist es schon wirklich riskant etwas mit dem Flugzeug mitzunehmen. Bei Bedarf findet jeder tüchtige Officer Sachen oder Gegenstände die verboten sein könnten. Und wenn man nicht gleich verhaftet wird hat man zumindest ein paar Stunden oder Tage zusätzlichen Aufenthalt in dem freundlichen Gastland bekommen.