Chefredakteur der «Presse» tritt zurück

Chat-Affäre in Österreich 

Foto: Wikipedia
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WIEN: Nach dem Bekanntwerden belastender Chats ist nun auch der Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsführer der österreichischen Tageszeitung «Die Presse», Rainer Nowak, von allen seinen Ämtern zurückgetreten. Dieser Schritt geschehe unter anderem, um jeden Anschein von Befangenheit zu nehmen und die Unabhängigkeit der Zeitung zu wahren, teilten die Styria Media Group und Nowak am Freitag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Zuvor hatte bereits der TV-News-Chefredakteur des Österreichischen Rundfunks (ORF), Matthias Schrom, die gleiche Konsequenz gezogen. In beiden Fällen war durch die Chats mit Regierungsmitgliedern der Eindruck entstanden, dass die Unabhängigkeit der Berichterstattung infrage stehen könnte.

Nowak gehört zu den bekanntesten Journalisten des Landes und war durch zahlreiche TV-Auftritte einer der prominentesten Kommentatoren der innenpolitischen Vorgänge. Der 49-Jährige bekleidete seit 2012 den Posten des Chefredakteurs, später wurde er noch Herausgeber und Geschäftsführer des traditionsreichen bürgerlich-liberalen Blatts.

Die Chats wurden durch die seit Jahren anhaltenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Ibiza-Affäre bekannt. In dem heimlich aufgenommenen Video wirkte Strache als damaliger FPÖ-Chef anfällig für Korruption.

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Hartmut Wirth 12.11.22 16:40
Unabhängige Presse
Das war nur eine Frage der Zeit, bis die Verstrickungen Politik und Presse ans Tageslicht kommen.
Das ist in anderen Ländern doch genauso: wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe!!