Cannabislegalisierung als unendliche Geschichte

Foto: epa/Rungroj Yongrit
Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Die Vorschriften für Cannabis könnten verschärft werden, wenn die Geschäfte weiterhin die Vorschriften umgehen und Cannabis für Freizeitzwecke verkaufen.

Dr. Thongchai Lertwilairattanapong, Generaldirektor der Abteilung für traditionelle und komplementäre thailändische Medizin, hielt am Dienstag (29. November 2022) eine Pressekonferenz im Ministerium für öffentliche Gesundheit ab. Mit dem Treffen wollte er die Zweifel an der jüngsten Ankündigung des Gesundheitsministeriums klären.

Dr. Thongchai betonte, dass die jüngste Ankündigung nach wie vor großen Wert darauf lege, den Menschen den Konsum von Cannabis zu Freizeitzwecken zu verbieten und nur dessen medizinische Verwendung zu unterstützen. Allerdings sei der Verkauf von Marihuana durch Cannabis-Shops weiterhin erlaubt, wenn sie eine entsprechende Lizenz hätten.

Die thailändischen Reporter fragten Dr. Thongchai, was seine Lösung für bestimmte „Coffee-Shops“ sei, in denen Kunden Cannabis rauchen dürfen.

„Ehrlich gesagt können wir die Leute nicht völlig vom Cannabisrauchen abhalten, aber wir haben bereits eine Verordnung, die es den Lokalen verbietet, Kunden das Rauchen von Cannabis in ihren Geschäftsräumlichkeiten zu gestatten, da dies zu Problemen wie Verkehrsunfällen führen könnte“, antwortete Dr. Thongchai.

Er fügte hinzu, dass das Rauchen von Cannabis in Coffee-Shops nicht als Cannabisgebrauch für medizinische Zwecke gilt, da dies gegen das Gesetz verstößt, war zu fünf Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von bis zu 100.000 Baht führen kann.

Auf die Frage, ob es in Ordnung sei, wenn die Läden über spezielle Räume verfügten, in denen Cannabis geraucht werden könne, antwortete Dr. Thongchai, dass die Läden gegen eine Vorschrift verstoßen könnten, wenn nachgewiesen werden könne, dass der Rauch des Cannabis andere belästige.

Er riet den Geschäften auch davon ab, zu versuchen, die Vorschriften zu umgehen, da die Behörden die Regeln sonst möglicherweise verschärfen müssten.

Am selben Tag reichte die Cannabis Association for the People unter der Leitung von Chatpattavee Atthapornmetha im Parlament einen offenen Brief ein, in dem sie die Gesetzgeber aufforderte, das noch unvollständige Cannabis- und Hanfgesetz zu ändern.

Khun Chatpattavee sagte gegenüber der Presse, er sei mit der Idee einer erneuten Kriminalisierung von Cannabis nicht einverstanden, da dies Cannabis wieder in den Untergrund treiben würde, was noch schwieriger zu kontrollieren wäre.

Khun Chatpattavee zufolge sollten die Gesetzgeber den Gesetzentwurf stattdessen dahingehend ändern, dass Cannabis für den Freizeitkonsum zugelassen wird, während strenge Gesetze junge Menschen wirksam vom Cannabisrauchen abhalten könnten.

Er sagte auch, dass die Behörden das Rauchen von Cannabis in Geschäften oder Cafés nicht verbieten sollten, da dies die Menschen dazu bringen würde, in öffentlichen Bereichen zu rauchen. Stattdessen riet er, dass es den Menschen erlaubt sein sollte, in geschlossenen Räumen innerhalb der Geschäfte oder Cafés zu rauchen.

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Jomtien Franky 01.12.22 14:10
@Marco
... und Sie bezeichnen Alkohol als Dreckzeug, also praktizieren Sie, was Sie selber verurteilen, damit disqualifizieren Sie sich noch mehr.
Und schon wieder einer, der wieder Alkohol ins Spiel bringt, wo es doch um Cannabis geht, Thema verfehlt, 6 setzen!
Marco Egloff 01.12.22 13:10
@ franky
Lieber Herr Franky aus Jomtien. Immer wenn sie sich zu Cannabis äussern fällt dad Wort " Dreckszeug". Mit dieser Aussage disqualifizieren sie sich selber. Es ist nichts anderes als eine uralte Nutzpflanze und sie verstehen null komma null davon. Ich mach jetzt folgende Aussage : Alkohol ist Dreckszeug, davon nehmen sie ja hoffentlich auch nichts ein. Wäre nur konsequent
Volker Schacht 30.11.22 22:00
Man kann davon ausgehen, dass das weitaus meiste Zeug was in den Shops verkauft wird für den Freizeitkonsum bestimmt ist. Genauso wie der private Anbau.
Oli Walter 30.11.22 12:50
freedom
Wenn man dem Hund einen Knochen zugeworfen hat, wird es schwierig Ihm diesen wieder abzunehmen.
Jomtien Franky 30.11.22 12:20
Verdammte Hacke!
Was hat dieser Kindergarten denn eigentlich erwartet? Dass alle fröhlich sich an die Vorgabe halten und kein Verkauf zu Freizeitzwecken stattfindet? So, wie es läuft, hätte das mein 5-jähriges Patenkind vorhersagen können! Die Thais machen doch sowieso, was sie wollen. Es wäre doch so simpel, wenn man das wirklich nur zu medizinschen Zwecken haben will, dann gibt es das Dreckszeug eben halt nur auf Rezept vom Arzt, bumms und Ende. Schwachstelle ist natürlich, dass der Arzt gegen ein kleines Tea-money das Rezept dann doch fürs Zudröhnen ausstellt, 555. Aber wir glauben ja erst einmal an das Gute im Menschen...
Es bleibt spannend....