Europa wird zu oft schlechtgeredet

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Foto: epa/Felipe Trueba
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Foto: epa/Felipe Trueba

WIEN (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat davor gewarnt, dass die Europäische Union allzu oft nur mit Problemen verbunden wird. «Wir berichten zu häufig von Europa, wenn Dinge schief laufen oder Einigungen scheitern, aber eigentlich zu wenig über die Normalität in Europa, in der viel mehr funktioniert, als die meisten wahrhaben wollen oder wissen können», sagte Steinmeier am Dienstag vor Studenten in Wien. «Es kann Deutschland nicht gut gehen, wenn es Europa schlecht geht.»

Steinmeier diskutierte in Wien mit den Bundespräsidenten Österreichs, Alexander Van der Bellen, und der Slowakei, Andrej Kiska, über die Zukunft Europas. Die Europäische Union sei aus seiner Sicht in den vergangenen Jahren zunehmend zu einer Adresse für Beschwerden geworden und zu einem Instrument innenpolitischer Auseinandersetzungen, sagte Steinmeier. Er machte klar, dass europäische Entscheidungsfindungen zwar schwierig seien, sie aber «jedenfalls Lösungen ermöglichen, die wir bei den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts im nationalen Rahmen schlicht und einfach nicht mehr finden würden».

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