TROON: Der Olympiasieger ist nun auch ein British-Open-Champion: Xander Schauffele siegt souverän an der schottischen Westküste. Zwei deutsche Profis können den Finaltag nicht für sich nutzen.
Nach dem nächsten Triumph in seiner grandiosen Karriere nahm Xander Schauffele hinter dem 18. Grün des Royal Troon Golf Clubs seine Familie fest in den Arm. Mit Ehefrau Maya, Mutter Ping Yi und Vater Stefan bejubelte der Olympiasieger den Sieg bei der British Open im schottischen Troon. Für den 30 Jahre alten Amerikaner ist es zwei Monate nach seinem Premierenerfolg bei der PGA Championship der zweite Triumph bei einem Major-Turnier.
Schauffele setzte sich dank einer starken 65er-Finalrunde mit einem Gesamtergebnis von 275 Schlägen gegen den Amerikaner Billy Horschel und den Engländer Justin Rose (beide 277 Schläge) durch. Für den Sieg bei dem traditionsreichen Turnier erhielt der Kalifornier mit deutschen Wurzeln ein Preisgeld von 3,1 Millionen US-Dollar (2,85 Millionen Euro) und die Siegertrophäe Claret Jug - eine silberne Weinkanne. Für ein Jahr darf Schauffele zudem den Titel «Champion Golfer of the Year» tragen.
US-Star trotzt dem schweren Platz
Schauffele meisterte die schwierigen Bedingungen auf dem anspruchsvollen Par-71-Kurs an der schottischen Westküste am besten. Böiger Wind, tiefe Sandbunker sowie extrem harte und wellige Fairways und Grüns verlangten den Spielern an vier Tagen alles ab.
Durch seinen Vater Stefan, der in Stuttgart aufgewachsen ist und später nach Kalifornien auswanderte, besitzt Xander Schauffele auch einen deutschen Pass. Doch Xander Schauffele ist seit Jahren einer der Topspieler auf der US-Tour. Vor dem Triumph bei der British Open hatte er bereits acht PGA-Turniere gewonnen. 2021 holte er bei dem Olympischen Spielen in Tokio die Goldmedaille für die USA.
Die beiden deutschen Profis Marcel Siem und Alex Cejka spielten am Finaltag keine entscheidende Rolle. Der 44 Jahre alte Ratinger Siem beendete das Turnier mit insgesamt 298 Schlägen auf dem 72. Rang. Der 53-jährige Cejka, British-Open-Sieger der Senioren, benötigte für die Runden einen Schlag mehr als Siem und wurde 75.
Woods zieht Konsequenzen nach vorzeitigem Aus
Tiefer Frust herrschte bei US-Superstar Tiger Woods und dem Weltranglistenzweiten Rory McIlroy aus Nordirland. Beide erlebten bei der 152. British Open ein sportliches Debakel und schieden nach nur zwei Tagen vorzeitig aus. Der inzwischen 48 Jahre alte Woods zog nach der schwachen Leistung sofort Konsequenzen und erklärte seine Saison für beendet. An ein Karriereende denkt Woods, der nach dem schweren Autounfall vom Februar 2021 und den zahlreichen Operationen körperlich immer noch Probleme hat, aber noch lange nicht.