Beginn der dreimonatigen Regenzeitklausur

Asanha Bucha erinnert an die erste Lehrrede Buddhas nach seiner Erleuchtung

Das weltberühmte Wachsskulpturen-Festival in Ubon Ratchathani findet dieses Jahr wegen Corona online statt. Foto: Tourism Authority Of Thailand
Das weltberühmte Wachsskulpturen-Festival in Ubon Ratchathani findet dieses Jahr wegen Corona online statt. Foto: Tourism Authority Of Thailand

BANGKOK: Mit zwei buddhistischen Feiertagen beginnt Ende Juli in Thailand die dreimonatige buddhistische Fastenzeit. Während „Asanha Bucha“ am Samstag, 24. Juli 2021 an die erste öffentliche Predigt Buddhas vor fünf Schülern im Gazellenhain von Sarnath erinnert, markiert „Khao Phansa“ am Sonntag, 25. Juli den Beginn der „buddhistischen Fastenzeit“. Gemeint sind jene drei Monate, in denen sich die Mönche strikt an ihre religiösen Pflichten halten und in ihrem Tempel bleiben müssen.

In seiner berühmten ersten Lehrrede im Gazellenhain von Sarnath legte Buddha – nachdem er in Bodhgaya seine Erleuchtung erlangt hatte – fünf Asketen die Grundzüge seiner Erkenntnis dar. Er verkündete die „Vier edlen Wahrheiten“ vom Wesen des Leidens und dem Weg zu seiner Überwindung, die den Kern des Buddhismus darstellen, und setzte dadurch das „Rad der Lehre“ in Gang.

Fest der Kerzen in Ubon

In Vorbereitung auf die für Buddhisten wichtigste Zeitspanne im Jahr präsentieren sich viele Städte in ganz besonderem Glanz. Der Beginn der buddhis­tischen Fastenzeit wird normalerweise mit eindrucksvollen Festen zelebriert, mit denen sich die Bevölkerung auf ihre lokalen Traditionen sowie ihren Glauben besinnt und die in dieser Form weltweit einzigartig sind. Das beeindruckendste Khao-Phansa-Fest ist das alljährliche Wachsskulpturen-Festival in Ubon Ratchathani im Nordosten des Landes. Bereits mehrere Wochen vor dem Beginn der buddhistischen Fastenzeit werden in den Tempeln der Isaan-Großstadt aufwendig geschnitzte Skulpturen aus Kerzenwachs hergestellt, die jedes Jahr unzählige Besucher aus dem ganzen Land anlo­cken. Die prächtigen Unikate werden in den verschiedensten Formen und Größen mit viel Liebe zum Detail geschnitzt. Einige der Wachsskulpturen erreichen sogar eine Höhe von bis zu zwei Metern und haben dem Festival zu weltweiter Bekanntheit verholfen.

Studium der heiligen Schrift

Traditionell werden den Tempeln des Landes am Asanha-Bucha-Tag Kerzen von den Gläubigen gespendet, weshalb sie auch „Geschenk des Lichts“ genannt werden. Sie brennen dann während der gesamten dreimonatigen Regenzeitklausur (Pāli: vasso, Sanskrit: varṣaḥ, etwa: „Regen“) und sind ein Symbol für das Studium der heiligen Schriften in der feuchten Jahreszeit. Der Begriff „Fastenzeit“ ist deshalb nicht ganz korrekt, da in den Tempeln nicht gefastet wird. Treffender ausgedrückt handelt es sich um einen Zeitraum, in dem junge Männer für eine begrenzte Zeit – zwischen einer Woche und vollen drei Monaten – ins Kloster gehen, weshalb zu Beginn des Fastenmonats überall im Land Ordinationsfeiern („buat naag“) stattfinden.

Wegen der besorgniserregenden Covid-19-Situation im Land muss das Festival jedoch auch im zweiten Pandemie-Jahr ohne seinen traditionellen Höhepunkt auskommen: Die große Wachsskulpturenparade, im Rahmen derer die prächtigsten Exemplare mit Festwagen durch die Stadt gefahren werden. Aufgrund der Aufforderung zur Selbstisolation und zum Verzicht unnötiger Reisen durchs Land, kommt das Wachsskulpturen-Festival dieses Jahr zu den Gläubigen nach Hause – und zwar als Livestream, der auf mehreren Onlinekanälen der Behörden der Provinz übertragen wird.

Kerzenfestival dieses Jahr online

Bereits seit dem 12. Juli kann man zum Beispiel täglich um 14.00 Uhr den Künstlern bei der Herstellung ihrer Wachsskulpturen live über die Schulter schauen. Natürlich wird auch das eigentliche Festival – Thung Sri Muang – live im Internet übertragen – und zwar von Donnerstag, 22. Juli bis Mittwoch, 28. Juli 2021. Weitere Informationen zum Livestream erhält man auf der Facebook-Seite der Lokalniederlassung der Thailändischen Tourismusbehörde (TAT) Ubon Ratchathani unter www.facebook.com/tatubon. Auskünfte werden unter der Rufnummer 045-243.770 erteilt. Sowohl an Asanha Bucha als auch an Khao Phansa gilt ein landesweites Alkoholverkaufsverbot. Mit Ok Phansa, dem „Endtag der Regenzeit“,  endet  die  buddhis­tische Fastenzeit am Donnerstag, 21. Oktober 2021.

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Remsi 18.07.21 17:30
Von den ganzen Verkaufsverboten habe nichts gemerkt.Habe im Dorf immer ein Chang bekommen genauso die Dorfbewohner ihr Gläschen Schnaps im Mama Laden bekamen.Habe auch in Pattaya schon gesehen das vor Covid Bars diese Tage umgangen haben.