Bayern kritisiert Tiroler Lastwagen-Blockabfertigung

MÜNCHEN (dpa) - Die bayerische Regierung hat die pünktlich zum Pfingstferienbeginn angekündigte Blockabfertigung von Lastwagen auf der Autobahn 93 bei Kiefersfelden in Richtung Innsbruck kritisiert.

«Wir halten es für den falschen Weg, den Lkw-Transitverkehr auf dieser Verkehrsader von größter Bedeutung mit Restriktionen zu belegen, ohne dass Alternativen für eine Verlagerung von Transporten auf andere Verkehrsträger in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen», sagte der bayerische Verkehrsminister Hans Reichhart am Freitag in München. Die Praxis laufe darauf hinaus, den Verkehr auf Umwege zu schicken und die Belastung damit andernorts zu verschlimmern.

Ab 12.00 Uhr am Freitag und ab 05.00 Uhr am Samstag will die österreichische Polizei in Kufstein mit der Blockabfertigung beginnen. Dabei wird nur einer bestimmten Anzahl Lastwagen pro Stunde die Einreise erlaubt, um in Österreich die Autobahnen zu entlasten. Wegen dieser Maßnahme kommt es oft zu langen Staus an den Grenzen auf deutscher Seite, von denen auch Autofahrer betroffen sind.

«Es geht um Sicherheit und es geht um die Verhinderung eines Verkehrsinfarkts. Solange die Güterverlagerung auf die Schiene durch Kostenwahrheit auf der Straße nicht gelingt, muss sich Tirol zum Schutz der Bevölkerung mit dieser Maßnahme behelfen», rechtfertigte Tirols Landeshauptmann Günther Platter die Maßnahme.

«Wir fordern den lösungsorientierten Dialog statt Verbote», betonte Reichhart. Der Freistaat Bayern setze weiter auf die begonnenen Gespräche mit dem österreichischen Bundesland. «Nur eine konstruktive Zusammenarbeit bringt uns alle weiter.»

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