B-Auswahl der Handballer schlägt Algerien

Fokus auf WM-Hauptrunde

WM, Algerien - Deutschland, Vorrunde, Gruppe E, 3. Spieltag im Spodek Kattowitz. Spieler aus Deutschland jubeln nach ihrem Sieg. Foto: Jan Woitas/dpa
WM, Algerien - Deutschland, Vorrunde, Gruppe E, 3. Spieltag im Spodek Kattowitz. Spieler aus Deutschland jubeln nach ihrem Sieg. Foto: Jan Woitas/dpa

KATTOWITZ: Zum Abschluss der WM-Vorrunde holen Deutschlands Handballer einen lockeren Sieg gegen Algerien. Dabei kommen viele Ersatzkräfte zum Einsatz. Ab Donnerstag wird es dann richtig ernst.

Nach der locker erfüllten Pflichtaufgabe klatschte Bundestrainer Alfred Gislason nüchtern mit seinen Spielern ab. Anschließend führten die deutschen Handballer im polnischen Kattowitz noch einen kurzen Freudentanz auf dem Hallenboden auf. Doch schon wenige Minuten nach dem 37:21 (16:9)-Erfolg gegen Algerien ging der Blick beim Coach und seinen Spielern schon in Richtung WM-Hauptrunde. In der nächsten Turnierphase trifft die DHB-Auswahl am Donnerstag zunächst auf Argentinien.

«Wir gehen mit viel Selbstvertrauen und einer guten Kaderbreite in die Hauptrunde, wo jeder in der Vorrunde gezeigt hat, was er kann und Selbstvertrauen getankt hat. Natürlich ist das Ziel Viertelfinale», sagte Spielmacher Luca Witzke im ZDF.

Ernst wird es für das Team von Gislason wieder ab Donnerstag. Nach Argentinien sind in der Hauptunde Norwegen und die Niederlande die weiteren Kontrahenten. Bester Werfer der deutschen Mannschaft vor rund 1000 Zuschauern im polnischen Kattowitz war Kreisläufer Jannik Kohlbacher mit zehn Treffern. «Das ist ein Sieg, auf dem man aufbauen kann. Wir haben 6:0 Punkte geholt, haben uns die Ausgangslage für die Hauptrunde geholt, die wir uns vorgestellt und gewünscht haben», sagte der Spieler von den Rhein-Neckar Löwen und fügte mit Blick auf die kommenden Partien an: «Ich bin da ein bisschen kleiner gestrickt und sae, wir wollen uns erstmal auf Argentinien konzentrieren und da unsere Hausaufgaben machen.»

Dass er vielen seiner Ersatzkräfte Einsatzminuten geben wolle, hatte Gislason schon vor der Partie angekündigt. Und der Isländer hielt Wort. Von der Stammformation starteten lediglich Kapitän Johannes Golla, Torhüter Andreas Wolff und Patrick Groetzki in die Partie. «Ich freue mich extrem über die Leistung der zweiten Reihe», lobte der Bundestrainer - auch wenn der Beginn alles andere als nach Maß verlief. Algerien ging früh in Führung, und in der Offensive vergab die DHB-Auswahl teils beste Gelegenheiten. Auch Wolff fand zunächst nicht wirklich ins Spiel.

Doch der 31-Jährige steigerte sich wie die gesamte Mannschaft. Im Verlauf des ersten Durchgangs parierte er zahlreiche Versuche der Algerier. So zog die DHB-Auswahl stetig davon. Die international höchstens drittklassigen Nordafrikaner hatten nach zwei Niederlagen schon zuvor als Gruppenletzter festgestanden. Trotzdem bemühten sie sich um einen ordentlichen Abschied von der Vorrunde. Doch je länger die Partie dauerte, desto mehr bauten sie ab.

«Die Jungs haben sehr fokussiert gespielt. Wir hatten die größte Angst, dass sie das Spiel so ein bisschen auf die leichte Schulter nehmen würden. Vor allem war extrem wichtig, dass die Spieler, die sehr wenig Spielzeit bekommen haben bis jetzt, alle viel spielen konnten und sehr gut gespielt haben», befand der Bundestrainer. So bot sich zahlreichen DHB-Akteuren die Chance, ins Turnier zu finden und Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben aufzubauen. Gislason schickte Mitte der ersten Halbzeit etwa Djibril M'Bengue vom Bergischen HC auf die Platte, zuvor war der Rückraumspieler noch gar nicht im Einsatz gewesen.

Zudem durfte etwa Linksaußen Rune Dahmke ran, auch Spielmacher Witzke bekam viel Spielzeit. Arrivierte Kräfte wie Juri Knorr, Lukas Mertens oder auch Golla wurden dagegen zu großen Teilen schon für die nächste Turnierphase geschont. «Wir haben viele Gelegenheiten gehabt, Spieler ins Turnier reinzubringen und andere zu schonen», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer zur Halbzeit. «Es läuft voll nach Plan.»

Das ließ sich auch mit Blick auf die zweite Halbzeit festhalten. Von den Algeriern kam kaum noch Gegenwehr, und anders als noch in den ersten Minuten nutzten die Deutschen nun fast jede ihrer zahlreichen Gelegenheiten. So erzielte M'Bengue seine ersten Treffer bei diesem Turnier, auch Paul Drux erlebte seine Tor-Premiere.

Und in der Defensive stellte der schon zuletzt gegen Serbien starke Joel Birlehm unter Beweis, dass er gemeinsam mit Wolff ein starkes Gespann bildet. Während Wolff sich nach dem Seitenwechsel ausruhen durfte, wehrte der Keeper der Rhein-Neckar Löwen zahlreiche Würfe der Algerier ab.

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