Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Samstag

Foto: Pixabay/Mateusz
Foto: Pixabay/Mateusz

Malaysias Premier: Wenig Hoffnung auf Lösung des MH370-Rätsels

BERLIN: Das Wrack des vor zehn Jahren verschollenen Fluges MH370 ist nie gefunden worden. Über eine neue Suchaktion könnte binnen Wochen entschieden werden, sagt nun Malaysias Premier - und warnt zugleich.

Malaysias Regierungschef Anwar Ibrahim warnt vor zu großen Hoffnungen auf einen Durchbruch im Rätsel um den vor gut zehn Jahren verschwundenen Flug MH370 der Malaysia Airlines. «Ich will ihnen keine falschen Hoffnungen machen, dass wir eine Antwort bekommen», sagte Anwar im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin am Freitag - gerichtet an die Angehörigen der Vermissten. Er fügte hinzu: «Aber ich will sie davon überzeugen, dass wir alles tun, was möglich ist.» Auch wenn es am Ende «erhebliche Mittel» koste.

Er sei selbst verblüfft über das, was am 8. März 2014 geschah. «Ich kann nicht verstehen, wie in der heutigen Zeit ein Stahlriese wie dieser einfach verschwinden kann», sagte der Ministerpräsident des südostasiatischen Landes. Die Maschine der Malaysia Airlines war mit 239 Menschen aus 14 Ländern auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, als sie etwa zwei Stunden nach dem Start von den Radarschirmen verschwand. Man weiß, dass das Flugzeug noch etwa sieben Stunden über den Indischen Ozean flog. Was dann geschah, ist bis heute eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.

An Küsten entlang des Indischen Ozeans wurden Trümmerteile angeschwemmt. Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Insassen und dem Flugrekorder fehlt weiter jede Spur. Malaysia, China und Australien starteten eine Unterwassersuche, die 2017 ergebnislos abgebrochen wurde.

Vor einigen Tagen dann hatte Malaysias Verkehrsminister Anthony Loke angekündigt, die Suche nach der Maschine werde möglicherweise wieder aufgenommen. Demnach hat die US-Spezialfirma Ocean Infinity eine weitere Suchaktion angeboten, die nur bezahlt werden müsse, falls das Unternehmen fündig werde. Sobald der endgültige Vorschlag des Unternehmens vorliege, werde er dem Kabinett zur Genehmigung vorgelegt, hatte der Minister gesagt. Einen Zeitrahmen nannte er nicht.

Premier Anwar sagte nun, er erwarte eine Entscheidung in den kommenden Wochen. Eine frühere Suchaktion von Ocean Infinity hatte keine Ergebnisse gebracht.


Boeing von United Airlines verliert Abdeckung im Flug

CHICAGO/WASHINGTON: Erst im Januar verliert eine Boeing der Alaska Airlines ein Rumpfteil. Nun hat sich bei einer Maschine von United Airlines eine Abdeckung gelöst. Das ruft erneut die US-Behörden auf den Plan.

Eine Passagiermaschine von United Airlines hat im Flug eine Abdeckung an ihrem Rumpf verloren. Der Schaden an der Boeing 737-800 sei erst am Boden festgestellt worden, nachdem das Flugzeug am Freitag (Ortszeit) in der Stadt Medford im Bundesstaat Oregon problemlos gelandet sei, teilte United mit. Zuvor hatte die Lokalzeitung «Rogue Valley Times» ein Augenzeugen-Foto veröffentlicht, auf dem freiliegende Mechanik zu sehen war.

Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) kündigte an, den jüngsten Vorfall an der Außenverkleidung der Boeing 737-800 zu untersuchen. Bei der Inspektion des Flugzeugs nach der Landung sei ein fehlendes Teil festgestellt worden. Die Fluggesellschaft kündigte an, das Flugzeug gründlich zu untersuchen und alle erforderlichen Reparaturen durchzuführen, bevor es wieder in Betrieb genommen werde.

United zufolge war das Flugzeug mit 139 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern in San Francisco gestartet. Nach der Bordnummer aus einem anderen Augenzeugen-Foto zu urteilen, war die Maschine 1998 in Dienst gestellt worden.

Boeing steht aktuell verstärkt im Blickfeld, nachdem Anfang Januar eine so gut wie neue Maschine des Typs 737-9 Max im Steigflug nach dem Start ein Rumpfteil verloren hatte. Die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass an dem herausgerissenen Rumpf-Fragment vier Befestigungsbolzen fehlten. Bei einem 25 Jahre alten Flugzeug wie der aktuell betroffenen United-Maschine dürften allerdings Wartung oder Materialermüdung eine größere Rolle spielen als die Produktion.

Vor über einer Woche hatte eine Boeing 777 der Fluggesellschaft United Airlines beim Start in San Francisco ein Rad verloren. Die Maschine mit rund 250 Menschen an Bord, die eigentlich nach Japan fliegen sollte, landete wenig später am Donnerstag (Ortszeit) problemlos in Los Angeles. United betonte, dass Passagierflugzeuge darauf ausgelegt seien, mit fehlenden oder beschädigten Reifen zu landen. Probleme mit Reifen, die extremen Belastungen ausgesetzt sind, gibt es immer wieder mal bei Flugzeugen verschiedener Hersteller und Airlines.


Luftverkehr nach Warnstreik an sechs Flughäfen wieder angelaufen

BERLIN: Mit dem Warnstreik der Luftsicherheitskräfte geht eine turbulente Streikwoche zu Ende. Heute schalten auch die letzten Flughäfen wieder in den Normalbetrieb.

Nach dem Warnstreik der Luftsicherheitskräfte am Freitag ist der Luftverkehr an den betroffenen Flughäfen wieder angelaufen. In Dortmund und Weeze, wo am Freitag ganztägig gestreikt wurde, lief der Verkehr am Samstag wieder im Normalbetrieb. Auf den Websites wurden keine Verspätungen oder Annullierungen angezeigt. Andere Airports hatten den Flugbetrieb teilweise bereits am Freitag wieder aufgenommen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten der Luftsicherheit an den Flughäfen Dortmund, Weeze, Dresden, Leipzig/Halle, Hannover und Karlsruhe/Baden-Baden zum Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand sei wie geplant verlaufen und mittlerweile zu Ende gegangen, bestätigte ein Verdi-Sprecher am Samstag. «Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf, auch weil wir an einigen Flughäfen erstmalig gestreikt haben.»

Mit den Warnstreiks will Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde am 20. März den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Dabei geht es um die Löhne und Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. In den bisher fünf Verhandlungsrunden waren Verdi und der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) nicht zu einer Einigung gekommen.

Mit dem Warnstreik der Luftsicherheitskräfte geht eine turbulente Woche in der Luftfahrt zu Ende. Bereits am Donnerstag hatten Warnstreiks des Sicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen den Betrieb weitgehend zum Erliegen gebracht. Betroffen waren Flughäfen in Berlin, Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden sowie Köln/Bonn. In den Tagen zuvor waren zudem teils Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa in den Ausstand getreten.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es rund zwei Wochen vor Ostern im Tarifkonflikt des Lufthansa-Bodenpersonals. Sie streben mittlerweile ein Schlichtungsverfahren an. Verdi hält eine Einigung bis spätestens Karsamstag für realistisch.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.