Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Foto: Pixabay
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United Airlines bleibt tief in roten Zahlen

CHICAGO: Die Corona-Krise hat der US-Fluggesellschaft United Airlines auch zum Jahresende einen hohen Verlust eingebrockt. Die drei Monate bis Ende Dezember wurden unterm Strich mit einem Minus von 1,9 Milliarden Dollar (1,6 Mrd Euro) abgeschlossen, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Chicago mitteilte. Vor einem Jahr hatte es noch einen Gewinn von 641 Millionen Dollar gegeben. Der Umsatz brach um 69 Prozent 3,4 Milliarden Dollar ein.

Angesichts der Pandemie, die den Flugverkehr größtenteils zum Erliegen brachte, fielen auch die Ergebnisse für das Gesamtjahr miserabel aus. United erlitt 2020 einen Verlust in Höhe von 7,1 Milliarden Dollar, nachdem die Airline im Vorjahr noch 3,0 Milliarden Dollar verdient hatte. Die Erlöse gingen um 65 Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar zurück. Der Geschäftsbericht enttäuschte die Markterwartungen, die Aktie drehte nachbörslich ins Minus.


Polnische Airline Lot streicht bis zu 300 Stellen

WARSCHAU: Die polnische Fluggesellschaft Lot wird nach eigenen Angaben bis zu 300 Stellen streichen. Dies sei nötig, um sich an die neue Realität in der Corona-Pandemie anzupassen, hieß es in einem Statement der Airline, das von der Nachrichtenagentur PAP veröffentlicht wurde.

Die Entlassungen seien mit den zuständigen Gewerkschaften abgestimmt worden, teilte das Unternehmen mit. Etwa 150 Stellen sollen in der ersten Hälfte dieses Jahres gestrichen werden, weitere 150 ältere Mitarbeiter sollen im Verlauf der kommenden zwei Jahre ausscheiden.

Die Stellenreduzierungen seien zum einen den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie geschuldet, sie seien aber auch Bedingung für die Hilfen des polnischen Staats für die angeschlagene Fluglinie. Mitte Dezember hatte die EU-Kommission staatliche Beihilfen in Höhe von 650 Millionen Euro gebilligt. Sie umfassen außer einer Kapitalzuführung ein zinsvergünstigtes Darlehen in Höhe von rund 400 Millionen Euro.

Ähnlich wie andere Fluglinien wurde auch die Lot von der Corona-Pandemie stark getroffen. Das Unternehmen gab kürzlich bekannt, es erwarte für das laufende Jahr zwei Millionen Passagiere, während man vor Ausbruch der Pandemie 12 Millionen Passagieren erwartet habe. 2019 hatte die Lot mehr als 10 Millionen Fluggäste befördert.

Die Lot war Mitte April von der geplanten Übernahme des deutschen Ferienfliegers Condor zurückgetreten. Der Mutterkonzern PGL hatte die im Januar vereinbarte Übernahme nach dem Ausbruch der Pandemie abgesagt.


British Airways bekommt spanische Air Europa zum halben Preis

LONDON: Die British-Airways-Mutter IAG bekommt die spanische Fluggesellschaft Air Europa für die Hälfte des ursprünglich vereinbarten Preises. Statt einer Milliarde Euro muss der Konzern der bisherigen Air-Europa-Eigentümerin Globalia nur eine halbe Milliarde Euro bezahlen, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Zudem kann sich IAG mit der Überweisung Zeit lassen. Die Zahlung muss erst sechs Jahre nach dem Vollzug der Übernahme bei dem spanischen Reiseveranstalter Globalia eingehen.

Der IAG-Konzern, zu dem neben British Airways auch die spanischen Fluggesellschaften Iberia und Vueling, die irische Aer Lingus und die Eigengründung Level zählen, hatte sich Ende 2019 mit Globalia auf den Kauf von Air Europa geeinigt. Der Deal sollte eigentlich bis Ende 2020 vollzogen werden, doch die Corona-Krise brachte die gesamte Flug- und Reisebranche in große Not.

Insidern zufolge hatte IAG deshalb bereits im vergangenen April auf einen Preisnachlass gepocht, der den Wertverfall beider Unternehmen berücksichtigen sollte. Aktien von Fluggesellschaften haben im vergangenen Jahr einen Großteil ihres Werts verloren. Viele Airlines mussten vom Staat gestützt werden oder sich frisches Geld am Kapitalmarkt beschaffen. Die IAG-Papiere büßten im vergangenen Jahr mehr als 60 Prozent ein.

Jetzt soll die Übernahme von Air Europa in der zweiten Hälfte des neuen Jahres Wirklichkeit werden. Allerdings muss die EU-Kommission als Wettbewerbsbehörde dem Vorhaben noch zustimmen. Zudem muss sich die IAG-Tochter Iberia noch mit der spanischen Staatsholding Sepi einigen, die Air Europa in der Krise 2020 finanziell unter die Arme gegriffen hatte.

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