Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Streiks gegen Rentenreform behindern Flugverkehr in Frankreich

PARIS: Erneute Streiks gegen die Rentenreform in Frankreich behindern am kommenden Wochenende den Flugverkehr in Frankreich. Von Sonntagabend bis Dienstagmorgen sei mit Flugausfällen und Verspätungen in Paris Orly und Charles de Gaulle, Marseille, Lyon, Bordeaux, Nantes, Toulouse, Nizza und Beauvais zu rechnen, teilte die französische Zivilluftfahrtbehörde am Mittwoch mit.

Die Mitte März von der Regierung beschlossene Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre ist zwar inzwischen von Präsident Emmanuel Macron in Kraft gesetzt worden. Am 1. Mai rufen die Gewerkschaften dennoch erneut zu landesweiten Protesten und auch Streikaktionen auf.


Boeing mit Verlust - Produktion wird trotz neuer Probleme erhöht

ARLINGTON: Der Airbus-Rivale Boeing ist mit einem weiteren Quartalsverlust ins Geschäftsjahr gestartet und muss neue Probleme beim Unglücksflieger 737 Max bewältigen. Anleger lassen die Aktie trotzdem steigen.

Der US-Flugzeugbauer Boeing kommt nicht aus den roten Zahlen. Nach vier Verlustjahren in Folge stand im ersten Quartal ein Fehlbetrag von 425 Millionen US-Dollar (386 Mio Euro) zu Buche, wie der Rivale des weltgrößten Flugzeugherstellers Airbus am Mittwoch in Arlington mitteilte. Trotz der jüngsten Probleme beim Mittelstreckenjet 737 Max bestätigte Boeing aber seine Jahresziele und kündigte an, die Produktion bald weiter hochzufahren.

«Dies ist ein wichtiges Jahr für uns», verkündete Boeing-Chef Dave Calhoun in einem Memo an die Beschäftigten. Die Nachfrage im Markt steige, deshalb sei es besonders wichtig, den Verpflichtungen gegenüber den Kunden nachzukommen. Damit hatte Boeing zuletzt Schwierigkeiten. Anfang des Monats waren neue Fertigungsmängel bei der wichtigsten Modellserie 737 Max bekanntgeworden, die dem Konzern nach zwei verheerenden Abstürzen schon einmal eine lange Misere eingebrockt hatte. Die Auslieferungen musste Boeing deshalb drosseln.

Nun gab der Flugzeugbauer aber ein Stück weit Entwarnung und erklärte, dass die 737-Max-Produktion 2023 wie ursprünglich geplant von 31 auf 38 Maschinen pro Monat steigen werde. Boeings Umsatz wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 17,9 Milliarden Dollar, und der Verlust ging um rund zwei Drittel zurück. Zudem verbrannte Boeing weniger Barmittel als von Analysten erwartet. Am Finanzmarkt kam der Quartalsbericht gut an: Die Boeing-Aktie legte im frühen US-Börsenhandel zunächst um fast vier Prozent zu. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um rund zehn Prozent gestiegen.

Dabei schrieb Boeing sowohl im Geschäft mit Verkehrsflugzeugen als auch in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte erneut rote Zahlen. Während der Konzern den operativen Verlust bei Passagier- und Frachtjets teilweise mit Sonderbelastungen sowie mit Entwicklungskosten erklärte, verbuchte er wegen Qualitätsproblemen bei den Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe eine Belastung von 245 Millionen Dollar vor Steuern. Zudem muss Boeing wegen Mängeln an den Rümpfen der 737-Max-Reihe Nachbesserungen vornehmen. Dies dürfte Produktion und Auslieferungen aber nur vorübergehend bremsen, hieß es. Im Gesamtjahr will Boeing weiterhin 400 bis 450 der Jets ausliefern.


Boeing startet mit weiterem Quartalsverlust ins Jahr

ARLINGTON: Der US-Flugzeugbauer Boeing kommt nicht aus den roten Zahlen. Nach vier Verlustjahren in Folge stand im ersten Quartal ein Fehlbetrag von 425 Millionen US-Dollar (386 Mio Euro) zu Buche, wie der Rivale des weltgrößten Flugzeugherstellers Airbus am Mittwoch in Arlington mitteilte.

Zwar wuchs der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 17,9 Milliarden Dollar, und der Verlust ging um rund zwei Drittel zurück. Zudem verbrannte Boeing weniger Barmittel als von Analysten erwartet. Doch Probleme mit wichtigen Flugzeugtypen machen dem Hersteller weiter zu schaffen. Am Finanzmarkt kam der überraschend geringe Barmittelabfluss gut an: Die Boeing-Aktie legte im vorbörslichen US-Handel zu.

Sowohl im Geschäft mit Verkehrsflugzeugen als auch in der Rüstungs- und Raumfahrtsparte schrieb Boeing erneut rote Zahlen. Während der Konzern den operativen Verlust bei Passagier- und Frachtjets teilweise mit Sonderbelastungen sowie mit Entwicklungskosten erklärte, verbuchte er wegen Qualitätsproblemen bei den Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe eine Belastung von 245 Millionen Dollar vor Steuern. Zudem muss Boeing wegen Mängeln an den Rümpfen der Mittelstreckenjets der 737-Reihe Nachbesserungen vornehmen. Dies dürfte die Produktion und die Auslieferungen vorerst bremsen, hieß es. Im Gesamtjahr will der Hersteller aber weiterhin 400 bis 450 Jets der Reihe ausliefern.


Lufthansa: Treibstoffquoten benachteiligen EU-Gesellschaften

BRÜSSEL: Die Lufthansa kritisiert eine EU-Einigung zur Förderung nachhaltiger Flugkraftstoffe. Die geplante Pflicht, Kerosin ab 2025 in immer größeren Mengen nachhaltige Kraftstoffe beizumischen, führe zu einer strukturellen Benachteiligung von international tätigen europäischen Fluggesellschaften, argumentierte die Lufthansa am Mittwoch.

Zudem geht der Konzern nach eigenen Angaben davon aus, dass die Pläne keinen Nutzen für die Umwelt haben, da sie zu mehr Flügen über nichtbetroffene Drehkreuze wie Istanbul führen könnten. Dies benachteilige EU-Flughäfen, an denen Passagiere vorrangig umstiegen. Es bestehe die Gefahr, dass der Treibhausgasausstoß nur ins Ausland verlagert werde.

Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten hatten sich in der Nacht zum Mittwoch darauf geeinigt, dass Kerosin künftig eine bestimmte Menge nachhaltiger Treibstoffe beigemischt werden muss. Dazu zählen dem Parlament zufolge synthetisch hergestellte Kraftstoffe wie E-Kerosin, aber etwa auch mit erneuerbaren Energien hergestellter Wasserstoff oder bestimmte Biokraftstoffe. Nach Angaben der EU-Kommission dürften sich mit dieser Maßnahme die jährlichen CO2-Emissionen von Luftfahrzeugen bis 2050 um etwa zwei Drittel senken lassen.

Konkret kritisieren die Lufthansa und der Branchenverband BDL, dass beispielsweise ein Flug über ein EU-Drehkreuz unverhältnismäßig teurer würde. Denn die Vorgaben gelten nicht für Flüge zwischen zwei Drittstaaten. Sprich: Bei einem Flug von Frankfurt über Istanbul nach Hongkong müsste theoretisch weniger der teureren nachhaltigen Kraftstoffe beigemischt werden als bei einem Direktflug Frankfurt-Hongkong.

Die CDU-Europaabgeordneten Jens Gieseke und Hildegard Bentele sehen in der EU-Einigung viel Potenzial. So betonte Gieseke am Mittwoch, dass Deutschland ein wichtiger Produktionsstandort für nachhaltige Kraftstoffe werden könne. Bentele sagte mit, Hersteller hätten nun Planungssicherheit. Die Einigung muss noch formell vom Parlament und den EU-Staaten bestätigt werden.


Lufthansa: Flugtestprogramm des neuen Klimaforschungsjets erfolgreich

FRANKFURT/MAIN: Ein Lufthansa-Airbus soll ab kommenden Jahr während regulärer Passagierflüge umfassende Klimadaten sammeln. Lufthansa-Piloten absolvierten mit dem Verkehrsflugzeug vom Typ A350 erfolgreich ein Flugtestprogramm mit einem speziell entwickelten Messsondensystem am unteren Flugzeugrumpf, wie die Fluggesellschaft am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Damit sei ein wesentlicher Meilenstein des Projektes erreicht. Die Maschine «Erfurt» wird gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zum Klimaforschungsjet ausgerüstet.

Kern ist ein gut zwei Tonnen schweres Mess-Labor, das in den nächsten Monaten aufgebaut werden soll. Etwa 20 Messinstrumente werden demnach in dem Labor installiert, das später in den Frachtraum geladen und mit dem Messsystem am äußeren Rumpf des Flugzeugs verbunden wird. Auf ausgewählten Flügen sollen ab kommenden Jahr mehr als 100 verschiedene Spurengase, Aerosol- und Wolkenparameter vom Boden bis in die sogenannte Tropopausenregion in neun bis dreizehn Kilometern Höhe erfasst werden. Die Messwerte sollen zur besseren Erforschung des Treibhauseffekts beitragen. Lufthansa rüstet bereits seit 1994 einzelne Flugzeuge mit wissenschaftlichen Klimamessinstrumenten aus.


Triebwerksbauer Safran legt im ersten Quartal kräftig zu

PARIS: Der französische Triebwerksbauer und Technologiekonzern Safran ist dank eines starken Wachstums der Auslieferungen überraschend stark ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal stieg der bereinigte Umsatz im Jahresvergleich um gut 29 Prozent auf fast 5,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte. Konzernchef Olivier Andriès sieht Safran damit auf gutem Weg, den Erlös in diesem Jahr wie geplant auf mindestens 23 Milliarden Euro zu steigern. Der bereinigte operative Gewinn soll weiterhin etwa drei Milliarden Euro erreichen.

Dazu beitragen sollen besonders die Leap-Triebwerke, die bei Boeings Mittelstreckenjet 737 Max und etwa jedem zweiten Exemplar der Konkurrenzreihe Airbus A320neo zum Einsatz kommen.

Im Gesamtjahr will Safran die Auslieferungen im Vergleich zu 2022 um etwa 50 Prozent steigern. Im ersten Quartal zogen die Leap-Auslieferungen um 53 Prozent auf 366 Stück an. Safran baut die Antriebe in dem Gemeinschaftsunternehmen CFM, das zur anderen Hälfte dem US-Konzern General Electric gehört. Auch im Geschäft mit Kabinenausstattung legte Safran zum Jahresstart kräftig zu. Zur Gewinnentwicklung im ersten Quartal machte der Konzern wie üblich keine Angaben.


EU-Einigung auf Umweltlabel für Flüge ab 2025

BRÜSSEL: In der EU sollen Flüge ab 2025 mit einem Umweltlabel gekennzeichnet werden. So könnten sich Verbraucherinnen und Verbraucher besser informieren, und es werde ein Anreiz für mehr Klimafreundlichkeit gesetzt, teilten das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten in der Nacht zu Mittwoch mit. Nach Angaben des Parlaments sollen der erwartete CO2-Fußabdruck pro Passagier und die erwartete CO2-Effizienz pro Kilometer angegeben werden. «So können Fluggäste die Umweltleistung von Flügen verschiedener Unternehmen auf derselben Strecke vergleichen», hieß es in einer Mitteilung.

Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten einigten sich in der Nacht zudem darauf, dass Flugzeugkraftstoffen künftig eine bestimmte Menge nachhaltiger Treibstoffe beigemischt werden muss. Darunter zählen dem Parlament zufolge synthetisch hergestellte Kraftstoffe wie E-Kerosin, aber etwa auch mit erneuerbaren Energien hergestellter Wasserstoff oder bestimmte Biokraftstoffe, die etwa aus Algen, Bioabfällen oder Altspeiseöl hergestellt wurden.

Ab 2025 sollen laut Parlament mindestens 2 Prozent der Flugkraftstoffe umweltfreundlich sein. Dieser Anteil werde alle fünf Jahre erhöht: auf 6 Prozent 2030, 20 Prozent 2035, 34 Prozent 2040, 42 Prozent 2045 und schließlich 70 Prozent im Jahr 2050. Die Einigung muss noch formell vom Parlament und den EU-Staaten bestätigt werden.

Mit dem nun gefundenen Kompromiss will die EU dazu beitragen, ihre Klimaziele zu erreichen. Dazu zählt auch, dass die Union bis 2030 netto 55 Prozent weniger Treibhausgase im Vergleich zu 1990 ausstoßen will. Bis 2050 sollen unterm Strich gar keine Klimagase mehr ausgestoßen werden. Die zivile Luftfahrt ist nach Angaben des EU-Europaparlaments für 13,4 Prozent der CO2-Emissionen im Verkehrssektor der EU verantwortlich.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.