Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Donnerstag

Flughafen in Frankfurt am Main. Foto: epa/Ronald Wittek
Flughafen in Frankfurt am Main. Foto: epa/Ronald Wittek

Lufthansa streicht weitere 2200 Flüge in Ferienzeit - Personalmangel

FRANKFURT/MAIN: Mitten in der Sommerferienzeit streicht die Lufthansa wegen Personalmangels mehr als 2000 weitere Flüge an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München. Schon vor gut zwei Wochen hatte sie angekündigt, hier 900 Verbindungen an Freitagen und Wochenenden im Juli zu canceln. Nun werde sie «weitere 2200 von insgesamt rund 80.000 Flügen an den Drehkreuzen in Frankfurt und München aus dem System nehmen - auch an den übrigen, bislang weniger betroffenen Wochentagen», teilte die Lufthansa am Donnerstagabend mit. «Die Streichungen betreffen insbesondere innerdeutsche und innereuropäische Flüge, jedoch nicht die in der Ferienzeit gut ausgelasteten klassischen Urlaubsziele.» Zudem könnten sich Flugzeiten ändern. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung» darüber berichtet.

«Streiks der Flugsicherheit, Wetterereignisse und insbesondere eine erhöhte Corona-Krankenquote haben das System nun zusätzlich belastet», begründete die Lufthansa die Entscheidung. «In den vergangenen Tagen kam es zu kurzfristigen Krankmeldungen unserer Crews.» Europaweit müssten Airlines aus diesen Gründen weitere Flüge streichen.

Fluggäste der Lufthansa würden bei Stornierungen umgehend informiert und möglichst auf andere passende Flüge umgebucht. Alternativ könnten innerdeutsche Zubringerflüge durch Bahnanfahrten zu den Drehkreuzen ersetzt werden, wo dann die Maschinen ins Ausland starteten. Alle diese Schritte seien eine unvermeidbare Maßnahme, «mit der die Airline insgesamt für größere Stabilität des Flugplans über den gesamten Sommer hinweg sorgen will», ergänzte die Lufthansa. Auch die Bodenverkehrsdienste an den Airports leiden unter Personalmangel.


Zehntausende von Streiks bei Airlines in Belgien betroffen

BRÜSSEL: Wegen Streiks bei den Fluggesellschaften Ryanair und Brussels Airlines sind Zehntausende Fluggäste von Einschränkungen betroffen. Allein bei Brussels Airlines werden mehr als 300 Flüge gestrichen, wie aus Angaben der Fluggesellschaft hervorgeht. Davon seien voraussichtlich 40.000 Menschen betroffen. Sowohl Kabinenpersonal als auch Piloten legen von Donnerstag bis Samstag die Arbeit nieder. Die Beschäftigten der Lufthansa-Tochter kritisieren unter anderem die hohe Arbeitsbelastung.

Von Freitag bis Sonntag kommt dann noch ein Arbeitskampf von Mitarbeitern der irischen Billigairline Ryanair hinzu. Laut Belga fallen wegen des Streiks am Freitag und Samstag wohl 80 Ryanair-Verbindungen am Flughafen Charleroi in der belgischen Hauptstadt aus. Unklar war zunächst, wie viele Flüge am Sonntag ausfallen könnten. Die Ryanair-Mitarbeiter fordern unter anderem die Einhaltung der belgischen Mindestlohn-Regeln für das Kabinenpersonal.


Ingolstadt bis Italien - Ab Samstag Flugbeschränkungen für G7-Gipfel

MÜNCHEN: Wegen des G7-Gipfels auf Schloss Elmau müssen Hobbyflieger am Boden bleiben. Ab Samstag um 14 Uhr gilt bis Dienstag um 24 Uhr für Flüge mit Sichtflugregeln ein Flugverbot im Radius von 56 Kilometern rund um Elmau. Das gab die Polizei am Donnerstag unter Berufung auf einen Erlass des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr bekannt.

Nach Sichtflugregeln fliegen beispielsweise Drachen- und Gleitschirmflieger, aber auch Segelflugzeuge. Der klassische Linienverkehr fliegt hingegen nach Instrumentenflugregeln und ist vom Verbot nicht betroffen.

Für Ankunft und Abreise der Staats- und Regierungschefs werden immer wieder Flugbeschränkungsgebiete erlassen. Über einen Verbindungskorridor mit dem Flugbeschränkungsgebiet in Elmau reicht die Zone somit praktisch von Ingolstadt bis zur italienischen Staatsgrenze und am Alpenrand von Füssen bis an den Tegernsee. Beim G7-Gipfel treffen sich ab Sonntag die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte.


British-Airways-Mitarbeiter in London Heathrow stimmen für Streik

LONDON: Angestellte der Fluggesellschaft British Airways (BA) am Flughafen Heathrow London haben sich für einen Streik in den Sommerferien ausgesprochen. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung um Löhne.

Die überwältigende Mehrheit von 1200 in Heathrow beschäftigten Mitgliedern der Gewerkschaften GMB und Unite stimmten am Donnerstag dafür, die Arbeit niederzulegen. Die genauen Daten für die Streiks sollen in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden.

Die Gewerkschaften werfen BA vor, die während der Pandemie um zehn Prozent gekürzten Gehälter in der Management-Ebene wieder auf das ursprüngliche Niveau angehoben zu haben, nicht aber für die Mitarbeiter am Check-In. «BA behandelt seine treue Mitarbeiterschaft wie Bürger zweiter Klasse und sie werden das keinen Moment länger akzeptieren», sagte Russ Ball von der Gewerkschaft Unite der BBC zufolge.

In einer Mitteilung von British Airways hieß es hingegen, man sei «extrem enttäuscht von dem Ergebnis und dass die Gewerkschaften diesen Weg gewählt haben». Die Airline verwies auf Verluste in Höhe von 4 Milliarden Pfund (rund 4,7 Milliarden Euro) während der Pandemie und betonte, die Mitarbeiter hätten anders als etwa Kabinen- und Bodenpersonal ein Angebot für eine Einmalzahlung ausgeschlagen. Trotzdem fühle man sich einer Verhandlungslösung verpflichtet.


Airbus und Linde kooperieren bei Wasserstoff-Versorgung an Flughäfen

BERLIN: Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus will bei der Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur an Flughäfen auch mit dem Gase-Konzern Linde zusammenarbeiten. Beide Gesellschaften hätten eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, teilte Airbus am Donnerstag auf der Luftfahrtmesse ILA in Berlin mit. Die Kooperation umfasse die Zusammenarbeit bei der Versorgung mit Wasserstoff von der Produktion über die Speicherung am Flughafen bis zur Betankung der Flugzeuge.

Die Infrastruktur soll die Voraussetzungen für das erste Airbus-Passagierflugzeug mit Wasserstoff-Antrieb schaffen, das der Hersteller bis zum Jahr 2035 entwickeln und zum Einsatz bringen will. Für die Versorgung der Flughäfen hat der Konzern bereits Vereinbarungen mit Partnern und Flughäfen in Frankreich, Italien, Südkorea, Japan und Singapur unterzeichnet.

Zudem wollen Airbus und Linde ab Anfang 2023 das Potenzial sogenannter Power-to-Liquid-Kraftstoffe analysieren. Dabei handelt es sich um nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF) aus synthetisch hergestelltem flüssigen Kohlenwasserstoff. Dieser kann in Flugzeugen mit herkömmlichen Flugzeugtriebwerken zumindest als Beimischung eingesetzt werden.


Kleinflugzeug in Indonesien abgestürzt - alle Insassen überleben

JAKARTA: Alle sieben Insassen eines Kleinflugzeugs haben Berichten zufolge in Indonesien den Absturz der Maschine überlebt. Das Flugzeug des Typs Pilatus Porter war am Donnerstag in der Provinz Papua von der Stadt Timika nach Duma unterwegs, als das Unglück passierte, wie die Besitzerin der betroffenen Airline Susi Air auf Twitter mitteilte. «Nach Stand von 9.00 Uhr (Ortszeit) haben der Kapitän und alle Passagiere überlebt», schrieb Susi Pudjiastuti. «Lasst uns beten, dass der Rettungsprozess reibungslos verläuft.»

In einem von den Einsatzteams mit Journalisten geteilten Video war zu sehen, wie ein Überlebender auf einer Trage zu einem Hubschrauber gebracht wurde. Das Flugzeug war um 6.00 Uhr (Ortszeit) in Timika gestartet, etwa zwei Stunden später seien erste Informationen über das Unglück eingegangen, berichtete die Nachrichtenseite «Tribunnews» unter Berufung auf einen Behördensprecher. Wie es zu dem Absturz kam, war noch unklar.

Im von Dschungel durchzogenen Papua im indonesischen Teil Neuguineas sind Unfälle mit Kleinflugzeugen keine Seltenheit. Wegen des begrenzten Straßennetzes ist der Luftverkehr in der Region sehr wichtig.

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Leserkommentare

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