Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Donnerstag

Fluggäste steigen aus dem ersten Rückführungsflug von Casablanca, Marokko, aus. Archivfoto: epa/Jeroen Jumelet
Fluggäste steigen aus dem ersten Rückführungsflug von Casablanca, Marokko, aus. Archivfoto: epa/Jeroen Jumelet

Sorge vor Corona: Marokko stoppt Flüge von und nach Deutschland

RABAT: Marokko hat mit Verweis auf steigende Corona-Zahlen in der Bundesrepublik alle Direktflüge von und nach Deutschland ausgesetzt. Auch die Flugverbindungen nach Großbritannien und in die Niederlande seien betroffen, teilte das Auswärtige Amt am Donnerstag mit. Der Flugstopp gilt demnach ab sofort. Verbindungen in andere europäische Länder seien aktuell weiter möglich, könnten aber zeitnah auch ausgesetzt werden, warnte die Bundesbehörde. Deutsche Touristen in Marokko sollten sich umgehend um eine baldige Rückreise kümmern.

Laut britischem Außenministerium ist der Reisestopp von der marokkanischen Regierung für einen unbestimmten Zeitraum verhängt worden. Anfang des Monats waren auch Flüge von und nach Russland gestrichen worden.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland lag nach Zahlen des Robert Koch-Instituts am Donnerstag bei 85,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. In Marokko lag die Inzidenz zuletzt bei rund 7 nachgewiesenen Fällen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner.

Bereits Ende Februar sowie im Dezember vergangenen Jahres hatte das nordafrikanische Land aus Sorge vor der Ausbreitung von Corona-Mutationen zeitweise den Flugverkehr nach Deutschland eingestellt. Seit Juni durften deutsche Touristen wieder ins Land. Erst am Sonntag strich das Robert Koch-Institut Marokko von seiner Liste der Corona-Hochrisikogebiete.

Das Auswärtige Amt rät derzeit aber von Reisen in das Königreich ab. Denn eine konsularische Unterstützung durch die deutsche Botschaft - etwa im Falle einer Festnahme - sei dort kaum mehr möglich. Marokko hatte im März die Zusammenarbeit mit deutschen Institutionen einseitig ausgesetzt. Hintergrund ist unter anderem der Streit um die Westsahara, die Marokko für sich beansprucht. Aus Sicht Deutschlands ist der Status der Westsahara ungeklärt und kann nur im Rahmen von Verhandlungen unter Leitung der Vereinten Nationen definiert werden.

Für das Pauschalreisegeschäft der großen deutschen Veranstalter spielt Marokko im Vergleich zu Massenzielen wie Spanien oder Türkei eine eher kleine Rolle. Das nordafrikanische Land war vor Corona aber durchaus ein beliebtes Ziel für Rundreisen und auch Badeurlaub. Bei vielen Individualreisenden stand Marokko ebenfalls hoch im Kurs.

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