Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Foto: Freepik
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Flugzeug geht in Texas in Flammen auf - keine Schwerverletzten

HOUSTON: Im US-Bundesstaat Texas ist nach Medienberichten ein Flugzeug mit 21 Menschen an Bord von der Startbahn abgekommen und danach in Flammen aufgegangen. Es gebe nach dem Unglück auf einem Privatflughafen nahe der Stadt Houston keine Schwerverletzten oder Toten, wie der örtliche Sender KHOU 11 sowie CNN am Dienstag übereinstimmend berichteten. Zwei Personen an Bord der Maschine vom Typ McDonnell Douglas MD-87 hätten leichte Verletzungen erlitten. An Bord waren demnach drei Besatzungsmitglieder und 18 Passagiere.

Videos des Senders KHOU zeigten das brennende Wrack - nur das Heck der Maschine war im dichten schwarzen Rauch noch erkennbar. Die Insassen entkamen nach dem Vorfall rechtzeitig über die Notausgänge des Flugzeugs, wie es in den Berichten weiter hieß. Das Flugzeug sollte demnach vom Flughafen Houston Executive Airport als private Chartermaschine nach Boston im Nordosten der USA fliegen.

Die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB erklärte über Twitter, Experten seien unterwegs nach Texas, um den Crash zu untersuchen. Bei der MD-87 handelt es sich um ein zweistrahliges Schmalrumpfflugzeug. Die Maschinen können im Linienbetrieb je nach Konfiguration mehr als 100 Passagieren Platz bieten.


Ministerium: Hahn stellte schon länger keinen Förderantrag mehr

MAINZ/HAHN: Der Hunsrück-Flughafen Hahn hat in den vergangenen zwei Jahren keine Anträge mehr auf Auszahlung von Fördergeld des Landes Rheinland-Pfalz gestellt. Das teilte eine Sprecherin des Innenministeriums in Mainz am Dienstag mit. Das Land ist zwar seit mehreren Jahren nicht mehr an dem Airport beteiligt, unterstützt ihn aber nach eigenen Angaben gemäß der vertraglichen Vereinbarungen aus dem Verkauf der Anteile an den chinesischen Großkonzern 2017 weiterhin - bei einem Nachweis der entsprechenden Fördervoraussetzungen, wie das Innenministerium betonte.

Über die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH hat das Amtsgericht Bad Kreuznach am Dienstag ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet. Der Regionalflughafen gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA, diese Anteile hatte das Unternehmen für rund 15 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Die restlichen 17,5 Prozent liegen nach wie vor beim Land Hessen.


Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH meldet Insolvenz an

HAHN: Wirbel um den Anteilseigner HNA, Rechtsstreitigkeiten um Beihilfen und ein schrumpfendes Passagiergeschäft - es gab immer wieder Schlagzeilen um den Hunsrück-Flughafen Hahn. Nun ist er insolvent.

Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH im Hunsrück hat Insolvenz angemeldet. Hahn-Betriebsleiter Christoph Goetzmann sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, der Insolvenzantrag sei beim Amtsgericht Bad Kreuznach eingereicht worden. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Gericht den Frankfurter Anwalt Jan Markus Plathner. Zuvor hatte die «Wirtschaftswoche» darüber berichtet.

Der Flughafen Hahn gehört zu 82,5 Prozent dem chinesischen Großkonzern HNA. Das Unternehmen hatte die Anteile 2017 für rund 15 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Die restlichen 17,5 Prozent liegen nach wie vor beim Land Hessen. Zuletzt hatte die Festnahme der Führungsspitze des finanziell angeschlagenen HNA-Konzerns für Aufsehen gesorgt. Der Hunsrück-Flughafen betonte seinerzeit, dass dies keine Auswirkungen auf den Hahn habe. Der Flughafen sei auf gutem Kurs, hieß es Anfang Oktober.

Der Flughafen Hahn verbuchte zuletzt Zuwächse beim Frachtgeschäft, dabei profitierte der einstige US-Militärflughafen unter anderem vom Boom des Online-Handels und von Container-Engpässen im Seegeschäft. Beim Passagiergeschäft musste der Hahn dagegen immer wieder Rückgänge hinnehmen, auch schon vor den Corona-Reisebeschränkungen 2020. Einst zählte der Regionalflughafen jährlich bis zu vier Millionen Passagiere, davon ist er mittlerweile weit entfernt. Auch der Platzhirsch im Passagiergeschäft am Hahn, der irische Billigflieger Ryanair, verringerte sein Angebot im Hunsrück und verlagerte Flüge an benachbarte, größere Flughäfen.

Goetzmann betonte Anfang Oktober, den Hahn ohne Beihilfen und ohne Kurzarbeit durch die Corona-Pandemie gesteuert zu haben. Die Flughafen-Geschäftsführung erwartete laut ihrem im Bundesanzeiger veröffentlichten Bericht für 2020 nichtsdestotrotz einen Fehlbetrag. Je nach Verlauf der Pandemie plane man, «dass bis zum Jahr 2024 ein positives Konzernjahresergebnis erreicht werden kann», hieß es darin. Danach dürfen Flughäfen gemäß EU-Recht generell keine staatliche Subventionen mehr bekommen.

Ein Rechtsstreit um Steuergeld in Millionenhöhe für den Flughafen Frankfurt-Hahn war in diesem Sommer entschieden worden. Seinerzeit wies der Europäische Gerichtshof (EuGH) eine Klage von Lufthansa zurück. Der EuGH bestätige damit ein vorangegangenes Urteil. In dem Streit ging es um staatliche Beihilfen seit 1997 für den Hunsrück-Flughafen und um Verträge mit Ryanair über Flughafenentgelte.

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