Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Fotomontage: DER FARANG
Fotomontage: DER FARANG

Verhandlungen nach Warnstreik der Luftsicherheitskräfte

BERLIN: Nach der jüngsten Warnstreikwelle des Luftsicherheitspersonals an deutschen Flughäfen wird wieder verhandelt. Vertreter der Gewerkschaft Verdi wollen mit den privaten Unternehmen der Luftsicherheit an diesem Mittwoch in Berlin zusammen kommen. Die Tarifparteien haben sich den Donnerstag für weitere Gespräche geblockt.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von etwa 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde. Die Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro mehr pro Stunde in drei Stufen angeboten. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 24 Monaten haben.

Bei zweitägigen Warnstreiks Ende voriger Woche an mehreren deutschen Flughäfen waren nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV in der vergangenen Woche insgesamt 662 Flüge ausgefallen, mehr als 100.000 Passagiere waren betroffen. Bei einer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar waren geschätzt etwa 1100 Flüge gestrichen worden.


Urabstimmung über unbefristete Streiks bei Lufthansa gestartet

FRANKFURT/BERLIN: Die Gewerkschaft Verdi trifft Vorbereitungen, falls die Schlichtung beim Lufthansa-Bodenpersonal scheitern sollte.

Im Tarifkonflikt beim Lufthansa-Bodenpersonal hat die Gewerkschaft Verdi am Dienstag mit der Urabstimmung über unbefristete Streiks begonnen. Der Andrang der Mitglieder sei enorm, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky. Zwar sollen Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, in der Auseinandersetzung schlichten. «Sollte die Schlichtung jedoch kein Ergebnis bringen, dem die Beschäftigten zustimmen können, ist davon auszugehen, dass es zu Erzwingungsstreiks kommen wird», hatte Reschinsky gesagt. Ein Erzwingungsstreik ist ein unbefristeter Streik.

Die Schlichtung soll am kommenden Montag (25. März) beginnen und spätestens am Gründonnerstag (28. März) enden. Damit sollen Streiks an Ostern vermieden werden. Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten.

Verdi verlangt für die etwa 25.000 Beschäftigten der Lufthansa am Boden bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro. Zuletzt waren wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks in diesem Bereich Hunderte Lufthansa-Flüge ausgefallen.


Flughafenbetreiber Fraport schafft Rekordgewinn im Tagesgeschäft

FRANKFURT/MAIN: Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat im vergangenen Jahr im Tagesgeschäft so viel verdient wie nie zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Für das laufende Jahr peilt Vorstandschef Stefan Schulte ein Ergebnis zwischen 1,26 und 1,36 Milliarden Euro an. Bis zum Jahr 2030 soll der operative Gewinn auf 2 Milliarden Euro steigen.

Das Passagieraufkommen an Deutschlands größtem Flughafen dürfte indes auch 2024 noch nicht wieder auf das Niveau aus der Zeit vor der Corona-Pandemie zurückkehren: Schulte rechnet in diesem Jahr mit 61 bis 65 Millionen Fluggästen. Im Jahr 2019 hatte Fraport in Frankfurt rund 70,6 Millionen Fluggäste gezählt. Im vergangenen Jahr waren es 59,4 Millionen.

Unter dem Strich entfiel auf die Fraport-Aktionäre 2023 ein Gewinn von 393 Millionen Euro und damit rund dreimal so viel wie im Vorjahr. Auf eine Gewinnausschüttung sollen die Anteilseigner jedoch weiter verzichten: Wegen der hohen Verschuldung will der Konzern für 2023 und auch für 2024 keine Dividende zahlen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.