Akademiker: Covid-Mafia für zweite Welle verantwortlich

Foto: epa/Rungroj Yongrit
Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: In seinem Beitrag auf www.thaipost.net behauptet der ehemalige Dozent der Thammasat-Universität, Kaewsan Atipothi, dass die erste Welle von Covid-19 im letzten Jahr das Ergebnis der Globalisierung und von Thailands engem Kontakt mit der internationalen Gemeinschaft war, aber die zweite Welle, die sich derzeit über das Land ausbreitet, sei das Produkt der „Covid-Mafia".

Der Akademiker definiert die „Covid-Mafia" als korrupte Beamte, die Hand in Hand mit lokalen einflussreichen Persönlichkeiten arbeiten, die in illegales Glücksspiel in der östlichen Region Thailands verwickelt sind und mit Menschenhändlerbanden zusammenarbeiten, die Wanderarbeiter aus Myanmar in die Provinz Samut Sakhon und Thais aus Myanmar zurück nach Thailand schmuggeln.

Er beschuldigt die Gemeinschaft der illegalen Arbeiter aus Myanmar in Samut Sakhon, die Kasinos in Myanmar nahe der westlichen Grenze Thailands und das illegale Glücksspiel-Imperium in der östlichen Region als die drei Brennpunkte von Covid-19. Diese stünden alle unter der Kontrolle eines „mafiösen Netzwerks". Deshalb habe sich das Virus so schnell, leise und großflächig ausgebreitet. „Während wir uns darauf konzentrierten, die Krankheit am internationalen Flughafen Suvarnabhumi einzudämmen, ist die Ansteckung bereits bei uns angekommen", unterstreicht Kaewsan. Die Krise wäre gar nicht entstanden, wenn es nicht von der Mafia kontrollierte illegale Spielhöllen oder Menschenhändlerbanden gegeben hätte.

Der Akademiker behauptet weiter, dass eine einflussreiche Persönlichkeit in der Provinz Rayong es geschafft habe, die Polizei zu kaufen, sei es die örtliche Polizei und die Polizei in Bangkok, einschließlich der Abteilung für Verbrechensbekämpfung. Wenn man die Macht kaufen könne, fühle sich der Geschäftsmann oder der Mafia-Boss stabil genug, um stark in illegale Glücksspiel-Aktivitäten zu investieren, bis zu dem Punkt, dass Rayong als „Thailands Macau" bezeichnet werde und das Glücksspiel sich auf die Provinzen Chanthaburi und Chonburi ausgeweitet habe, sagte der ehemalige Dozent der Thammasat-Universität.

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Markus Boos 15.01.21 00:35
Ja genau
Schwachsinn, das alles.
Michael Krispin 12.01.21 15:00
Deutliche Worte
Mit den Spielhoellen hat man wunderbar einen Suendenbock gefunden um von den zig Tausenden illegalen Wanderarbeiter in alle Richtungen abzulenken, die sicher nicht erst seit einigen Wochen ueber die Gruenen Grenzen rund um TH pilgern. Jetzt war aber wohl der Ausbruch zu stark um ihn zu ignorieren.
Das schoene Image ist dahin.
Da werden ein paar leitende Beamte in den "inaktiven Dienst" versetzt und dann war es das.
Dirk Lange 12.01.21 01:01
Gefährlich
wegen solcher Aussagen sind schon manche spurlos verschwunden. Wenn tatsächlich höhere Polizeibeamte involviert sein sollten, ist es wie Glücksspiel: man gewinnt selten.
dean101 12.01.21 01:00
Mutig mutig....
Endlich mal jemand der es wagt so etwas auszusprechen! Bravo
Das Problem ist doch bestimmt schon lange bekannt; nur so lange hohe Beamte daran mitverdienen wird es einen sehr grossen Teppich geben unter den das alles gekehrt wird.
Nicht umsonst ist TH eines der Länder mit der höchsten Korruption......
"Covid-Mafia" ist für mich jetzt schon ein Wort des Jahres und vor allem nicht nur ein Thai-Problem!
In Europa ist es eher der "Covid-Tourismus"....aber so ähnlich.....
Ingo Kerp 11.01.21 16:52
Starker Tobak gegen Beamte / Behoerden. Selten, das man so deutliche Worte ungestraft hoert.
Markus Boos 11.01.21 11:22
Hm!
Das Pronlem ist doch schon lange bekannt. Doch wie so oft, wird einfach weggeschaut und nicht durchgegriffen.
Und nun? Was wird geschehen? Wohl wieder nichts.