Airbus-Chef Enders sieht Ruf der US-Luftfahrtbehörde beschädigt

Foto: epa/Frederic Scheiber
Foto: epa/Frederic Scheiber

MÜNCHEN (dpa) - Der scheidende Airbus-Chef Tom Enders erwartet nach den Abstürzen von zwei Boeing-737-Max-Jets vor allem einen schweren Imageschaden für die US-Luftfahrtbehörde FAA.

«Ich gehe davon aus, dass Boeing das Problem in absehbarer Zeit in den Griff bekommt», sagte der langjährige Chef des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns am Freitag in München. Boeing sei ein starkes Unternehmen. Die beschädigte Reputation der FAA sei aber «nicht so leicht zu reparieren». Früher habe die US-Behörde in der Branche eine Führungsrolle gehabt.

Enders hält es für möglich, dass sich andere Behörden wie die europäische Luftfahrtaufsicht EASA künftig nicht mehr so stark auf die Amerikaner verlassen werden. «Das kann zu Verzögerungen bei der Zulassung führen.» Die FAA hatte die Boeing 737 Max als spritsparende Neuauflage des Boeing-Mittelstreckenjets 737 zugelassen. Nachdem zwei Maschinen des Typs auf ähnliche Weise abgestürzt waren und die neuartige Boeing-Software als mögliche Ursache in Verdacht geriet, sprachen die Amerikaner erst ein Flugverbot für den Typ aus, nachdem bereits viele andere ausländischen Behörden dies getan hatten. Inzwischen müssen hunderte Maschinen der Baureihe weltweit am Boden bleiben.

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