80 Prozent der Gläubiger unterstützen THAI-Sanierung

Ticket-Büro von Thai Airways am Suvarnabhumi Airport in Bangkok. Foto: epa/Narong Sangnak
Ticket-Büro von Thai Airways am Suvarnabhumi Airport in Bangkok. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: 80 Prozent der thailändischen und ausländischen Gläubiger unterstützen den Schritt der Thai Airways International (THAI) zur Umschuldung vor dem Konkursgericht, teilte der amtierende Präsident der THAI, Chansin Treenuchagron, mit.

Er sei zuversichtlich, dass die Gläubiger dem Sanierungsplan zustimmen würden. „Wir haben Geschäftsmodelle, von denen ich glaube, dass sie zur Wiederbelebung des THAI-Betriebs beitragen werden", unterstrich Chansin. Das Zentrale Konkursgericht in Bangkok wird am 17. August mit der Anhörung des Sanierungsverfahrens beginnen. Die THAI, deren Gesamtschulden sich auf rund 244 Milliarden Baht belaufen, hat den größten Teil ihrer Flotte am Boden gelassen, führt aber weiterhin Fracht- und Rückführungsflüge durch.

Auf der Jahresversammlung der THAI wurden am Freitag die Ergebnisse für das Jahr 2019 vorgelegt. Die gesamten Betriebseinnahmen der Fluggesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften belaufen sich auf 184,046 Milliarden Baht. Das entspricht einem Rückgang von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen konnte jedoch Boden gutmachen und die Kosten auf 196,470 Milliarden Baht senken - 12,088 Milliarden Baht oder 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Die THAI und ihre Tochtergesellschaften erwirtschafteten einen Nettoverlust von 12,017 Milliarden Baht, 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zum Jahresende 2019 belief sich die Bilanzsumme der THAI und ihrer Tochtergesellschaften auf 256,665 Milliarden Baht, ein Rückgang um 12,056 Milliarden Baht (4,5 Prozent) gegenüber dem Jahresende 2018. Die Gesamtverbindlichkeiten erreichten 244,899 Milliarden Baht, was einem Rückgang von 3,366 Milliarden Baht (1,4 Prozent) gegenüber dem 31. Dezember 2018 entspricht. Die Aktionäre stimmten auf der Versammlung der Aussetzung der Dividendenzahlungen für das Jahr 2019 zu.

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Ingo Kerp 02.08.20 11:52
Die Luftfahrtbranche dürfte wohl im kommenden Jahr, nach C-Krise und Impfstoff eine starke Veränderung erfahren. Es werden bis dahin noch einige Flieger für immer am Boden stehen bleiben. Ob das Thai Airways Konzept tragfähig ist, koennen nur die wissenden Gläubiger beurteilen. Es ist ihnen zwar zu wünschen, ist aber auch mit vielen Fragezeichen versehen.
Sven Müller 02.08.20 09:30
Die Frage ist, wie und wann soll es besser werden? Wenn sobald keine Touristen kommen und jedes am Boden stehende Flugzeug jeden Tag Tausende Euro kostet, woher soll all das Geld kommen? Selbst wenn irgendwann nächstes Jahr ein Impfstoff vorhanden ist, die Zeiten, wo jeder hemmungslos fliegt sind erst mal vorbei.
Thomas Thoenes 02.08.20 07:22
Schön und gut. Aber
das bedeutet auch das sich 20% der Gläubiger sagen stellen. Und das werden sicherlich keine Kleinsummengläubiger sein. So sagt die Prozentzahl der Gläubiger wieder mal wenig aus. Liest sich aber wie immer gut.
Ole Bayern 01.08.20 23:09
Na, was sollen denn die Gläubiger......
..... auch weiter tun als einer Sanierung zuzustimmen ? Sollen die Gläubiger es etwa ablehnen und die Pleite riskieren mit Totalverlust des eingesetzten Kapitals. 244.000.000.000 Baht Schulden !!!! Ich erinnere mich an eine Aussage meines alten Senior - Chefs Anfang der 90 - er Jahre über einen Konkurrenten . Er sagte seinerzeit " Die sind schon Pleite , wissen es nur noch nicht " .... 6 Monate später war es dann soweit - Pleite . Ich glaube nicht an ein Fortbestehen der Thai - Airways in der jetzigen Größe und Ausrichtung . Wenn man sich erinnert an die 90 - er Jahre ... da war Thai - Airways mit das non plus ultra der Luftfahrtbranche , aber Missmanagement und Vetternwirtschaft hat nun dieses Ergebnis. Aber das haben wir ja ähnlich in Europa gesehen z.B. Air Berlin , daher nix Neues . VG Ole