Streit um Taylor Swifts Exklusiv-Deal mit Singapur

​Wütende Nachbarn  

Am ersten Tag des Konzerts von Taylor Swift in Singapur treffen die Fans ein. Foto: epa/How Hwee Young
Am ersten Tag des Konzerts von Taylor Swift in Singapur treffen die Fans ein. Foto: epa/How Hwee Young

SINGAPUR: Mit ihrer spektakulären «The Eras Tour» macht Megastar Taylor Swift gerade in Singapur Furore. Aber die südostasiatischen Nachbarn haben das Nachsehen - wegen eines Mega-Deals.

Bis Samstag gastiert US-Megastar Taylor Swift für eine Reihe ausverkaufter Konzerte in der Wirtschaftsmetropole Singapur. Es wird das einzige Land in ganz Südostasien sein, in dem die 34-Jährige mit ihrer gigantischen «The Eras Tour» Station macht - dafür hat die Regierung von Premier Lee Hsien Loong gesorgt. Denn die hat mit Swift einen lukrativen Exklusivvertrag abgeschlossen, durch den sämtliche Nachbarstaaten das Nachsehen haben.

«Die globale Live-Konzertbranche boomt», kommentierte die singapurische Zeitung «Straits Times» den umstrittenen Deal am Mittwoch. «Kein Wunder, dass es ein umkämpftes Geschäft ist, die größten Stars zu umwerben.» Um wie viel Geld es konkret geht, machte die Regierung derweil nicht öffentlich.

Der Sender CNN zitierte einen Parlamentsabgeordneten aus den Philippinen mit den Worten, ein solcher Vorstoß sei «nichts, was gute Nachbarn tun.» Kritik, dass das Abkommen den Geist der Zusammenarbeit innerhalb der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean untergrabe, wehrte Regierungschef Lee aber ab.

«Es wurde eine Einigung erzielt, und es stellte sich heraus, dass es sich um eine sehr erfolgreiche Vereinbarung handelte», sagte er vor Journalisten bei einem Besuch in Australien. «Ich empfinde das nicht als unfreundlich. Manchmal macht ein Land einen Deal, manchmal tut es ein anderes Land.» Nach seinen Angaben stammte das Geld aus einem Fonds zum Wiederaufbau des Tourismus nach der Corona-Pandemie.

«Es kommt nicht oft vor, dass ein Künstler Auswirkungen auf eine ganze Volkswirtschaft haben kann, aber beim amerikanischen Superstar Taylor Swift ist das der Fall», schrieb die «Straits Times» vergangene Woche. Rund 300.000 Fans wurden Berichten zufolge zu den sechs Shows im National Stadium des Stadtstaates erwartet - 70 Prozent reisen eigens aus anderen Ländern der Region an.

Diese ausländischen Gäste würden Singapur durch ihren Aufenthalt viele Millionen Euro in die Kassen spülen, hieß es unter Berufung auf Wirtschaftsforscher. Noch wichtiger aber sei es, was der Star abseits der Bühne in Singapur unternehme - denn das werde bei ihren mehr als 500 Millionen Followern in sozialen Netzwerken einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Die US-Künstlerin tourt schon seit März 2023. Im Sommer kommt sie auch für einige ausverkaufte Termine nach Deutschland. Mit ihrer «Eras»-Tour zieht Swift weltweit Millionen Fans an und bricht Rekorde.

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