KOH LARN: Das Windkraftprojekt zur Stromerzeugung auf Koh Larn in Pattaya soll gescheitert sein. Kritiker behaupten, die Turbinen seien seit langem defekt und die Stadt habe nicht genug Geld für Reparaturen. Das Projekt versprach, Strom für die Insel zu erzeugen und den Tourismus anzukurbeln. Doch nun wird es als Verschwendung von Steuergeldern angesehen.
Das Windkraftprojekt auf Koh Larn, das 2006 mit einem Budget von 95 Millionen Baht initiiert wurde, sollte durch Wind- und Solarenergie 489 Haushalte (rund 3.000 Menschen) mit Strom versorgen. Laut "The Pattaya News" wurde es von der Rajamangala University of Technology Thanyaburi verwaltet und beinhaltete den Bau eines Kontrollgebäudes, eines Touristenattraktionsgebäudes und 45 Windturbinen.
Hohe Kosten und Fehlinvestitionen
Fünf Jahre nach Fertigstellung 2010 stellten die Windturbinen jedoch den Betrieb ein und konnten keine Energie mehr liefern - angeblich wegen der hohen Wartungskosten für die alternde Infrastruktur. Obwohl das Projekt nicht mehr funktionierte, priesen manche Beamte es wegen des fotogenen Erscheinungsbilds als Touristenattraktion an. Kritiker argumentierten jedoch, dies sei eine Verschwendung von Steuergeldern, da das Projekt seinen ursprünglichen Zweck nicht mehr erfüllte.
Das Projekt wird inzwischen von mehreren Behörden wie der Nationalen Antikorruptionskommission auf mögliche Unregelmäßigkeiten untersucht. Einige sehen darin eine Erinnerung an die Bedeutung angemessener Wartungspläne.
Trotz der immensen Investition konnte das Projekt weder die Kosten für Treibstoff einsparen noch den Tourismus wie versprochen fördern. Das Geld hätte stattdessen in Bildung, Gesundheitswesen oder die Verbesserung der Lebensqualität auf Koh Larn investiert werden können, so die Kritiker.
Windkraft in Thailand
Thailand verfügt über ein großes Potenzial für die Nutzung von Windkraft, hat dieses aber bislang kaum ausgeschöpft. Derzeit stammen nur rund 1,5% des erzeugten Stroms aus Windkraftanlagen. Die thailändische Regierung hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix bis 2037 auf 30% zu erhöhen. In diesem Rahmen soll die Windkraft eine wichtige Rolle spielen und deutlich ausgebaut werden.