Wie ein Samenraub das brave Münster in Atem hält

8. Mai

Nikola Füsting (Susanna Simon, r) will Wilsberg (Leonard Lansink, 2.v.l.), Ekki (Oliver Korittke) und Alex (Ina Paule Klink) von ihrem Gestüt jagen - Szene des Krimis
Nikola Füsting (Susanna Simon, r) will Wilsberg (Leonard Lansink, 2.v.l.), Ekki (Oliver Korittke) und Alex (Ina Paule Klink) von ihrem Gestüt jagen - Szene des Krimis "Wilsberg: Hengstparade». Foto: Thomas Kost/Zdf/dpa

MÜNSTER: Wenn der Finanzbeamte Ekki den wilden Hengst markiert und sich vor einem Sex-Abenteuer nur per Flucht retten kann, dann geht es hoch her bei «Wilsberg». Die Welt dieses TV-Privatdetektivs (Leonard Lansink) ist ja sonst eher betulich. Diesmal besucht sein Kumpel, der Finanzbeamte Talkötter (Oliver Korittke), ein Seminar gegen sexuelle Übergriffe in deutschen Amtsstuben und kann sich nur mühsam den Angeboten der eigentlich strengen Seminarleiterin entziehen. Was ist da los im Münsterland? Gerät bei der Folge «Hengstparade» am Mittwoch um 20.15 Uhr bei ZDFneo denn alles aus den Fugen?

Der Fall - eine Wiederholung aus dem Jahr 2013 - liegt kurz erklärt so: Richard Breiderhoff (Hannes Wegener) hat eine Anklage am Hals, seine Frau Anke Füsting umgebracht zu haben. Alex (Ina Paule Klink) vertritt Nikola Füsting (Susanna Simon) als Nebenklägerin vor Gericht. Sie ist die Schwester der Toten und Besitzerin eines Gestüts. Als Nikola ihre Anwältin Alex bittet, den wertvollen Samen des Zuchthengstes zum Landgestüt Warendorf zu bringen, wird Alex auf der Fahrt dorthin überfallen, und die gekühlte Kiste mit dem Pferde-Sperma wird gestohlen.

Erst einmal läuft es etwas wild durcheinander, in gleich vier Handlungssträngen, die dem Zuschauer zwar nicht die volle Konzentration abverlangen, aber die Frage aufwerfen: Wo führt das hin? Alex (Ina Paule Klink) macht schmerzliche Bekanntschaft mit dem Airbag ihres Autos. Denn die Bösewichte haben es auf die Kühlbox neben ihr auf dem Beifahrersitz abgesehen und einen Unfall herbeigeführt. Der Inhalt der Kühlkiste: das wertvolle Erbgut des Zuchthengstes «Stolz von Bielefeld».

Damit nicht genug. Die spröde Kommissarin Springer (Rita Russek) lässt es mal so richtig krachen und landet mit Internetbekanntschaft Karsten im Bett. Währenddessen stellt sich ihr Stellvertreter Overbeck (Roland Jankowsky) bei der Klärung des Mordfalls dämlich an wie immer. Und wo bleibt Georg Wilsberg? Der Privatdetektiv steigt in seinen 40. Fall (Regie: Michael Schneider und Buch: Jürgen Kehrer) nur langsam ein. Für eine Versicherung soll er den Samenraub aufklären. Und auch wenn das kaum zu glauben ist: Alles hängt irgendwie zusammen.

Die Stränge passen mit jeder Minute mehr zusammen und der Verlauf der Bettbekanntschaft von Kommissarin Springer nimmt traumatische Züge an. Wilsbergs Gespür - oder ist es Eifersucht? - bringt ihn dazu, Springers Spuren wie den Brotkrumen im Märchen zu folgen.

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