Waldrapp-Küken sollen das Fliegen lernen

 Archivbild. Foto: epa/Patrick Seeger
Archivbild. Foto: epa/Patrick Seeger

ÜBERLINGEN/ROSEGG (dpa) - Um den Waldrapp auch am Bodensee wieder heimisch werden zu lassen, sollen in den nächsten Wochen rund 30 Küken aus Österreich für ein Flugtraining nach Überlingen gebracht werden.

Am Montag sollen die ersten Jungvögel dazu aus ihren Nestern im österreichischen Tierpark Rosegg geholt werden, sagte der der Leiter des zuständigen EU-Projekts, Johannes Fritz. Voraussichtlich Ende Mai sollen sie dann an den Bodensee kommen, wo ein anspruchsvolles Trainingsprogramm auf sie wartet.

Dabei lernen die Vögel, einem Leichtflugzeug zu folgen, um im Sommer mit ihm in ein Überwinterungsquartier in der Toskana zu fliegen, erläutert Fritz. Dort bleiben sie bis zur Geschlechtsreife, bevor sie nach zwei bis drei Jahren wieder nach Überlingen fliegen. Den Weg zurück finden die Tiere ganz alleine: «Das funktioniert perfekt», sagte Fritz. «Sie haben dann all die Erfahrung, die sie brauchen. Die Information behalten sie auch ihr Leben lang.»

Bereits im vergangenen Jahr war die erste Gruppe von Waldrappen mithilfe des Projektteams von Überlingen aus in die Toskana geflogen. Die ersten Tiere könnten bereits 2019 zurückkommen, sagte Fritz. Ab 2020 sollen dann die ersten Tiere wieder in den Sandsteinfelsen von Überlingen brüten.

Die gänsegroßen, glatzköpfigen Waldrappe lebten bis ins 17. Jahrhundert im Alpen- und Mittelmeerraum. Heute sind die Zugvögel in freier Wildbahn praktisch ausgestorben. Im Rahmen des EU-Projektes soll die schwarz-grün-violett schillernde Ibis-Art im Bodenseekreis wieder angesiedelt werden - seit 2011 laufen auch Projekte im bayrischen Burghausen und bei Salzburg in Österreich. Überlingen am Bodensee ist der einzige Standort in Baden-Württemberg.

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