Viele Tote bei Erdbeben in Kurdengebiet

TEHERAN (dpa) - Nach dem schweren Erdbeben in den Kurdengebieten in der Grenzregion zwischen dem Iran und dem Nordirak ist die Zahl der Toten auf über 140 gestiegen. Nach Angaben des Gouverneur-Amts der Provinz Kermanschah im Westiran wurden die Opfer am Montag der Gerichtsmedizin übergeben. Medienberichten zufolge wurden mindestens 1.000 weitere Menschen bei der Katastrophe verletzt.

Ein Erdbeben der Stärke 7,3 hatte die Region am Sonntagabend erschüttert. Nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam lag das Zentrum des Bebens in etwa 34 Kilometern Tiefe in der iranischen Provinz Kermanschah rund 500 Kilometer westlich der Hauptstadt Teheran.

US-Experten der Erdbebenwarte USGS verorteten das Epizentrum etwas weiter westlich auf irakischer Seite der Grenze. Später am Abend wurde ein Nachbeben der Stärke 4,5 registriert, am frühen Montagmorgen gab es ein weiteres Nachbeben der Stärke 4,7.

Die betroffene Gegend ist eine abgelegene Bergregion, die relativ dünn besiedelt ist. Das genaue Ausmaß der Katastrophe war in der Nacht noch nicht abzusehen.

Mehrere kurdische Medien berichteten übereinstimmend, das Beben sei in zahlreichen kurdischen Städten und Provinzen wie Halabdscha, Erbil und Duhok zu spüren gewesen. Die irakischen Grenzstädte Halabdscha und Sulaimaniyya riefen Medienberichten zufolge den Notstand aus.

Die Hilfsorganisation Roter Halbmond in der Türkei sowie das türkische Gesundheitsministerium sagten den Betroffenen ihre Hilfe zu. Auch das International Rescue Committee (IRC) teilte auf Twitter mit, man beobachte die Situation in der Erdbebenregion und halte sich für Einsätze bereit.

Die Rettungsarbeiten könnten aber erst am Morgen beginnen, wenn es wieder hell wird, hieß es. Wie viele Menschen sich noch unter den Trümmern befinden, war zunächst unklar.

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