US-Behörden verbieten Samsungs Note 7 in Flugzeugen

Foto: epa/Jeon Heon-kyun
Foto: epa/Jeon Heon-kyun

WASHINGTON (dpa) - Die Entscheidung kommt nach den Ereignissen der vergangenen Tage nicht unerwartet, führt aber das ganze Ausmaß des Note-7-Desasters für Samsung noch einmal vor Augen: Das Smartphone ist jetzt in Flugzeugen in den USA als «gefährliches Material» verboten.

Samsungs Pannen-Smartphone Galaxy Note 7 ist von den US-Behörden komplett aus dem Luftverkehr in den Vereinigten Staaten verbannt worden. Es werde generell untersagt, Geräte dieses Typs sowohl bei Inlandsflügen als auch bei Reisen in die und aus den USA in die Maschinen mitzunehmen, teilte das Verkehrsministerium in Washington am Freitag mit. Das Verbot trete am Samstagmittag US-Ostküstenzeit (18.00 Uhr MESZ) in Kraft.

Bei Missachtung wird es unangenehm. Sollten Passagiere versuchen, trotzdem mit einem Galaxy Note 7 zu fliegen, kann das Gerät beschlagnahmt und der Besitzer bestraft werden. Wer es im aufgegebenen Gepäck transportiert, kann auch strafrechtlich verfolgt werden. Sieht ein Airline-Mitarbeiter jemanden mit einem Note 7 vor dem Boarding, muss diesem Passagier der Zugang zum Flugzeug verweigert werden, bis er das Telefon abgibt.

Das Telefon werde als «verbotenes gefährliches Material» betrachtet, erklärte das Ministerium. Die Smartphones des Modells dürfen künftig auch nicht mehr als Luftfracht verschickt werden.

Samsung hatte das Smartphone am Dienstag wegen Feuergefahr endgültig vom Markt genommen. Bereits im September war nach ersten Batterie-Bränden eine weltweite Umtauschaktion eingeleitet worden. Zuletzt gerieten jedoch auch mehrere vermeintlich sichere Ersatzgeräte in Brand. Eins davon entzündete sich vergangene Woche in einem Flugzeug in den USA, als der Besitzer es kurz vor dem Start ausschaltete. Die noch am Gate stehende Maschine wurde geräumt.

Bereits seit über einem Monat durfte man in Flugzeugen keine Note-7-Smartphones benutzen, aufladen oder im Gepäck aufgeben. Es war aber erlaubt, sie in ausgeschaltetem Zustand in der Kabine zu haben.

Die Behörden seien sich darüber im Klaren, dass das Komplettverbot einigen Passagieren Unannehmlichkeiten bereiten werde, erklärte US-Verkehrsminister Anthony Foxx. «Aber die Sicherheit aller an Bord eines Flugzeugs muss Priorität haben.» Ein Feuer in der Luft bringe viele Leben in Gefahr.

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