Unglaublich, aber wahr

Unglaublich, aber wahr

Auch Privatpersonen, die einen Ausländer vorübergehend beherbergen, müssen diesen bei der Immigration melden, berichtet ein Leser:

Seit über 12 Jahren lebe ich mit einem Jahresvisum, welches jedes Jahr erneuert werden muss, in Thailand. Mit diesem Visum musste ich mich alle 90 Tage auf irgendeiner Immigration melden. Diese Meldung ist nun nur noch auf der Immigration vom Wohnort möglich. Somit bin ich schon mal eingeschränkt mit dem Herumreisen. Aber hinzukommt, dass man sich als Resident nach jeder Reise auf der Immigration vom Wohnsitz neu anmelden muss. Gehe ich z.B. für zwei Nächte in ein Hotel irgendwo in Thailand, muss mich ja der Hotelbesitzer bei der Immigration anmelden. Danach gilt dann der letzte Aufenthaltsort als Wohnsitz und ich müsste die 90-Tage-Meldung dort machen. Wenn ich wie so oft bei Thai-Freunden für einige Tage lebe, so müssten diese mich innert 24 Stunden mit dem TM-30-Formular bei der Immigration anmelden. Nachdem ich Thailand seit über 36 Jahren kenne und somit auch sehr viele Thai-Freunde habe, weiß ich aber, dass kein einziger das TM-30-Formular kennt. Da auch nirgends von diesem neuem Gesetz geschrieben wurde, können auch die Residenten nichts davon wissen. Soviel ich weiß, sieht es so aus, dass man 800 Baht Buße bezahlen muss, sofern man sich nach einer Reise nicht innert 24 Stunden auf der Immigration vom Wohnsitz neu anmeldet. Sicher tun mir diese 800 Baht nicht weh aber trotzdem kann ich dieses neue Gesetz von der Militärregierung nicht verstehen. Jedes Jahr muss ich für das Jahresvisum die Formulare für den Wohnsitz bringen und somit sollte doch klar sein, dass mein Wohnsitz dort ist, wo mein Haus steht. Für mich ist klar, dass ich in Zukunft nirgends mehr in einem Hotel unter meinem Namen einche­cken werde. Ich kenne genügend Thais welche für mich ein Zimmer nehmen.

Peter Grob, Ubon Ratchathani

Anm. d. Red.: Abschnitt 38 des Immigration Act von 1979 regelt, dass Hausbesitzer, Haushalte, Landbesitzer oder Manager von Hotels, die legal im Land aufhaltende Ausländer vorübergehend beherbergen, innerhalb von 24 Stunden nach deren Ankunft, den Ausländer bei der Immigration melden müssen.

Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht!

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Jürgen Franke 19.02.16 19:20
Ich glaube das Problem
löst sich schneller, als uns allen lieb ist. Die bekommen die geforderten Sicherheitsmaßnahmen, die für den Flughafen in Bangkok erforderlich sind, nicht in der geforderten Zeit realisiert. Dann ist das Problem gelöst, denn dann kommt kein Mensch mehr her und braucht sich auch nicht mehrt anzumelden, Fertig.
Jürgen Franke 09.06.15 15:15
Lieber Alois
reg Dich so auf. So sind die Thais nun mal. Übrigens mit Rassismus hat das nichts zu tun, eher mit Bildungsferne. Viele Deutsche machen diesen "Visa-Quatsch" jedes Jahr aufs neue mit. Und die Regeln ändern sich auch dauernd. Der Konsul, bzw. unserem Fall Konsulin wird aber davon nicht immer ausreichend informiert. So ist jeder Besuch bei der Immigration mit Überraschungen verbunden.
Alois Amrein 09.06.15 11:03
Nicht akzeptabel
Die Blüten der Thailand-Immigration sind schlchtweg Nonsens, daher nicht akzeptabel. Ich bin nicht mehr bereit, diese Bürokratie finanziell am Leben zu erhalten, indem ich Gebühren für dieses korrupte System bezahle. Ich reise ein mit visa-free entry, wechsle in ein Nachbarland, meist Laos, ebenfalls visa-free entry, komme dann erneut zurück. Bisher keine Probleme. Die grosse Schweinerei ist, dass mich dieses Land so behandelt, obwohl meine Frau Thai ist. In der Schweiz hat sie schon längst den Permanent Resident Status, während ich in Thailand als normaler Farang behandelt werde. Rassismus auf Thailändisch.
Alois Amrein 02.06.15 18:28
Endlose Bürokratie, nutz- und sinnlos
Nicht mal meine Frau kennt dieses Gesetz, ich verbringe regelmässig den Winter in Thailand, ich mache kein Visum mehr, sondern nur Visa-free entry. Dann reise ich nach Laos, auch Visa-free entry, dann zurück, ich hatte nie Probleme. Die Thais überholen langsam die Inder in Sachen nutzloser Bürokratie, und das will etwas heissen. Alles nur Geldbeschaffung für die staatliche Bürokratie, und dem gehe ich konsequent aus dem Weg. Entweder wollen sie Touristen, dann sollen sie auch so handeln, aber man erhält immer mehr den Eindruck, dass Thailand gar keine Touristen will, deren Geld aber schon.
Wolfgang Richter 01.06.15 13:17
Wo ist das eine Straftat?

Michael Hellwig 01.06.15 11:01
Aha
Vielen Dank Herr Grob für die Ankündigung, eine Straftat begehen zu wollen.

Das mache ich genauso! Bei einer Anmeldung in ein Hotel, legt meine Frau ihre ID Karte vor. Mein Name taucht bei dieser Anmeldung nirgends auf, Auch der Hinweis.: Die 90 Tagemeldung ist nur Möglich am Wohnort. Ich selbst bin gemeldet über das Visa, bei meiner Schwägerin in Bangkok. Aber meine 90 Tagemeldung mache ich in der Immi in Hua-Hin, mit einem Mietsvertrag aus Cha-Am.
Michael Hellwig 01.06.15 11:01
Aha
Vielen Dank Herr Grob
für die Ankündigung, eine Straftat begehen zu wollen.
Jürgen Franke 31.05.15 22:04
Nichts neues
für Bewohner der ehemaligen DDR. Diesen Unsinn versteht zwar kein Mensch, wird aber nach wie vor so gehandhabt. Obwohl ich nun seit 10 Jahren unter der gleichen Adresse wohne, werden bei jedem Besuch bei der Immigration immer wieder meine Daten in den PC eingegeben. Auf die Frage warum, kam nur ein Achselzucken. Selbstverständlich kommt der ganze Papierkram noch hinzu. Und immer wieder Fotos.
Carlo Glinetzki 31.05.15 17:50
Zu Anmerkung der Redaktion
Genau hierin liegt ja das Problem, das Gesetz ist eigentlich uralt, aber bisher hat sich kaum jemand danach gerichtet (Ich komme seit 10 Jahren nach Thailand, und mußte dieses Jahr zum ersten mal diese Anmeldung machen, allerdings ohne Strafe trotz verspätung), und nun besteht die Militärregierung darauf, daß alle Gesetzte beachtet werden. Aber vielleicht kommt ja dadurch auch raus, daß einige Dinge überflüßig sind, und sie werden dann abgeschafft.