Umstrittener Drogenkrieg auf den Philippinen: Mehr als 2100 Tote

Foto: epa/Francis R. Malasig
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MANILA (dpa) - Im umstrittenen Drogenkrieg des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte sind bei Polizeieinsätzen bislang 2157 mutmaßliche Rauschgifthändler- oder Nutzer getötet worden. Zudem seien seit seinem Amtsantritt am 1. Juli rund 42.500 Verdächtige festgenommen worden, hieß es am Dienstag in einer neuen Bilanz der Sicherheitskräfte. Etwa 980.000 Drogendealer und -Nutzer hätten sich überdies gestellt. Die Polizei zählte auch mehr als 3.000 sogenannte außergerichtliche Tötungen mit möglicher Verbindung zum Drogenmilieu.

Nach den Worten von Polizeidirektor Ronald dela Rosa haben die Sicherheitskräfte 70 Prozent ihrer Ziele im Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität erfüllt. Duterte hatte versprochen, innerhalb eines halben Jahres dem Drogenkonsum und der Kriminalität in dem südasiatischen Inselstaat ein Ende zu bereiten. Der Staatschef hat inzwischen signalisiert, dass die Frist um sechs weitere Monate verlängert werden müsse, weil das Problem so umfangreich sei.

Kritiker werfen Duterte Verbindungen zu Todesschwadronen vor. Der Präsident hatte kürzlich gesagt, er habe in seiner Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Davao persönlich mutmaßliche Drogenhändler getötet. Die Vereinten Nationen hatten daraufhin die philippinischen Justizbehörden aufgefordert, wegen Mordes gegen den Staatschef zu ermitteln.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 28.12.16 14:50
Der Mörder Duterte
hat die Frist für weitere Ermordungen um 6 Monate verlängert. Selbst die UN verlangt ihn wegen Mordes vor Gericht zu stellen. Wie lange wird er sich noch halten können, bevor eine Kugel ihn trifft?