Tödlicher Unfall auf Samui: Nun wurden Details bekannt

Furchtbarer Unfall bei Bophut: Eine Französin kam Donnerstagnacht ums Leben.
Furchtbarer Unfall bei Bophut: Eine Französin kam Donnerstagnacht ums Leben.

KOH SAMUI: Der tödliche Unfall im Badeort Bophut auf Koh Samui hat in Internetforen für heftige Diskussionen gesorgt. Mittlerweile sind Details des Unfallhergangs bekannt geworden.

Ein thailändischer Motorradfahrer hatte – wie bereits berichtet – am Abend des 27. März eine ueber die Fahrbahn laufende Fußgängerin erfasst und so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort starb. Augenzeugen berichteten, dass der Mann mit seinem roten Motorrad Honda CBR 400 mit hoher Geschwindigkeit durch Bophut fuhr und die Urlauberin ihn ebenso übersehen haben muss wie er sie.

Bei der getöteten Frau handelt es sich, wie nun polizeilich bestätigt, um eine französische Staatsbürgerin, die lange im deutschsprachigen Elsass gelebt hatte. Daher gab es zunächst Irritationen um ihre Herkunft. Die Rentnerin war mit einer Gruppe von insgesamt sieben Personen auf Koh Samui und wohnte in Bophut in einem renommierten Luxushotel. Eigentlich wollte die Gruppe, die aus Italienern und Franzosen besteht, noch bis 2. April auf Koh Samui Urlaub machen. Nun wird die Restgruppe bereits morgen nach Hause fliegen. Um die Rückführung der getöteten Rentnerin wird sich die französische Botschaft kümmern.

Der Unfallhergang hat sich nach unserer Redaktion bekannt gewordenen Informationen noch tragischer abgespielt als zunächst angenommen. Die Urlaubergruppe war wenige Minuten zuvor in Bophut in einem italienischen Restaurant beim Abendessen gesessen. Weil bei der Begleichung der Rechnung ein kleiner Betrag fehlte, lief die 63 Jahre alte Französin in Eile zu einem auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehenden Geldautomaten. Eine Freundin rief ihr noch zu: „Sei vorsichtig!“ Die Französin soll noch geantwortet haben: „Mach dir keine Sorgen, ich passe schon auf…“

Auf dem Rückweg zum Lokal passierte dann gegen 20.45 Uhr der schreckliche Unfall. Anwohner in Bophut und Maenam wissen, dass gerade auf dieser Strecke durch starken Verkehr und unangepasste Geschwindigkeit häufig schwere Unfälle passieren. Die im Elsass lebende Urlauberin hat ihre letzten Sekunden vermutlich nicht mehr mitbekommen. Das Motorrad prallte frontal auf sie und riss ihr zwischen dem Knie und dem Oberschenkel das Bein ab. Sie war auf der Stelle tot.

Der vermutliche Unfallverursacher, ein Thailänder, ist am Samstag in eine Spezialklinik nach Surat Thani verlegt worden. Seine multiplen Brüche und schwerste Kopfverletzungen lassen laut Ärzteangaben keine guten Überlebensprognosen zu.

Ein Schweizer Hotelier, der bereits am Unfallort als Dolmetscher ausgeholfen und die Gruppe betreut hatte, bestätigte gegenüber dem FARANG die Herkunft der Reisegruppe. Ein Helfer der Touristenpolizei, der ebenfalls am Donnerstagabend vor Ort gewesen war, hatte zunächst wegen der deutschen Konversation ein Unfallopfer aus Deutschland vermutet. Nun ist die französische Nationalität der Verstorbenen eindeutig geklärt.

In Internetforen, darunter auch im Facebook Blog des FARANG sowie bei der Plattform ‚Roads of Koh Samui‘ ist bis heute eine hitzige Diskussion über die Situation in Thailands Straßenverkehr entbrannt. Die Mehrheit prangert die Rücksichtslosigkeit an und die ihrer Meinung nach kaum vorhandenen Polizeikontrollen. Andere verweisen darauf, dass Thailand seine eigenen Sitten und Gesetze habe und man sich als Urlauber anpassen müsse. Der neuerliche Todesfall auf Koh Samui zeigt, wie sehr dieses Thema die Menschen bewegt.

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Jürgen Franke 29.03.15 18:19
Strassenverkehr
"Thailand hat seine eigenen Sitten und Gesetze" Das ist wichtig zu wissen Dazu gehört, dass die Thais mentalitätsbedingt auf den Straßen laut und rücksichtslos sind. Vielleicht ändert sich das nochmal. Ich bin erst seit 15 Jahren hier.
Alois Amrein 29.03.15 16:55
Ein sehr gefährliches Land
In Thailand kommen jedes Jahr über 26'000 Menschen im Verkehr ums Leben, das sind mehr als 71 PRO TAG! Der verantwortungslose Fahrstil vieler Thais und die unfähige bzw. unwillige Polizei führen zu diesem schrecklichen Ergebnis. Ich bin in Thailand schon viele 1000 km Auto gefahren, lasse das aber inzwischen sein, da schlicht zu gefährlich.