LONDON: Chinas Ministerpräsident Li Qiang hat auf dem Volkskongress in Peking ein Wachstumsziel für die Wirtschaft von rund fünf Prozent verkündet. Dazu meint die Londoner «Times» am Mittwoch:
«Wie überall auf der Welt ist auch Chinas Wirtschaft während der Pandemie eingebrochen. Jedoch hat sie sich nicht so stark erholt wie erwartet. Ein Einbruch im Immobiliensektor des Landes, der einige der größten Bauträger mit sich riss, hat eine Schockwelle durch Verbraucher, Investoren und politische Entscheidungsträger in den Hauptstädten der Welt geschickt, die sich daran gewöhnt hatten, bei der Ankurbelung ihrer eigenen Wirtschaft von Chinas Wachstum abhängig zu sein.
Sensationslüsterne Schlagzeilen haben bereits nicht nur das Ende des «chinesischen Wunders», sondern auch ernsthafte Auswirkungen auf andere Länder vorausgesagt. Insbesondere wird nun befürchtet, dass Peking, um den Abschwung aufzuhalten, noch mehr in seinen ohnehin schon riesigen Produktionssektor investieren und den internationalen Markt mit billigen Autos und anderen Waren überschwemmen wird. Damit würde die ohnehin schon geschwächte industrielle Basis des Westens weiter ausgehöhlt werden.»