BANGKOK: Aufgrund der steigenden Zahl von Unfällen im Straßenverkehr und auf dem Wasser, die ausländische Reisende in Thailand betreffen, erwägt die thailändische Regierung, das Notfallversorgungsprogramm „Universal Coverage for Emergency Patients“ (UCEP) auf ausländische Touristen auszudehnen.
Dies kündigte die Ministerin für Tourismus und Sport, Sudawan Wangsuphakijkosol, an, nachdem bekannt wurde, dass Unfälle die Hauptursache für Verletzungen bei Touristen darstellen. Einige Autovermietungen und Touristen missachten dabei bewusst die geltenden Sicherheitsregeln.
Die Notwendigkeit, ausländische Touristen besser zu schützen, wurde besonders deutlich, nachdem im vergangenen Dezember ein taiwanesischer Tourist nach einem schweren Autounfall von einem Privatkrankenhaus abgewiesen wurde. Dieser Vorfall löste landesweit Empörung aus. Bis zum 31. März dieses Jahres wurden bereits 128 Touristen verletzt, 64 davon tödlich. Wasserunfälle, insbesondere während der Freizeitgestaltung, waren für die meisten Todesfälle (18) verantwortlich, gefolgt von Verkehrsunfällen (15).
Im Jahr 2023 gab es insgesamt 400 verletzte und 185 verstorbene Touristen. Das bestehende Hilfsprogramm bietet derzeit bis zu 1 Million Baht (etwa 27.000 Euro) im Todesfall und bis zu 500.000 Baht (etwa 13.500 Euro) bei Verletzungen. Für das laufende Haushaltsjahr wurden 50 Millionen Baht (etwa 1,35 Millionen Euro) für das Programm bereitgestellt, das noch bis zum 31. August 2024 läuft. Bis März wurden bereits rund 2 Millionen Baht (etwa 54.000 Euro) an entschädigungsberechtigte Touristen ausgezahlt.
Das Tourismusministerium erörtert zudem Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsstandards bei Auto- und Motorradvermietungen, darunter die Pflicht zum Führerscheinbesitz und die Bereitstellung von Versicherungen für Touristen. Einige Länder, darunter Saudi-Arabien, haben bereits ihre Besorgnis über die Sicherheit ihrer Bürger, insbesondere bezüglich Motorradunfällen unter jungen Touristen, gegenüber der thailändischen Regierung geäußert.
Die Erweiterung des UCEP-Programms auf ausländische Touristen soll nicht nur die Sicherheit erhöhen, sondern auch das derzeitige Unterstützungsangebot für verletzte oder verstorbene Touristen ergänzen. Das Ministerium bewertet die Effektivität der aktuellen Entschädigungshöhe und wird basierend auf dieser Einschätzung über eine mögliche Verlängerung oder Anpassung des Programms nach August entscheiden.