Staatschefs der Brics-Gruppe beraten über Gaza-Krieg

Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen. Foto: epa/Tolga Akmen
Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen. Foto: epa/Tolga Akmen

PRETORIA: Die Brics-Gruppe wichtiger Schwellenländer, der Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika angehören, will am Dienstag über die Lage im Nahen Osten beraten. An dem außerordentlichen Treffen werde auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres teilnehmen, teilte das südafrikanische Außenministerium am Montag mit. Die Video-Schalte soll demnach mit einer «gemeinsamen Erklärung zur Lage im Nahen Osten mit besonderem Bezug auf die Situation im Gazastreifen» enden.

Der Kreml bestätigte am Montag die Teilnahme von Präsident Wladimir Putin. Russland hatte sich im Gaza-Krieg mehrfach als Vermittler angeboten. Das Land verfügt nach eigenen Angaben traditionell über gute Beziehungen zur arabischen Welt, unterhält aber durch die vielen aus Russland stammenden Juden in Israel auch eine enge Bindung nach Jerusalem. Putin hatte nach den terroristischen Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel eine Zweistaatenlösung in Nahost gefordert. Auch Chinas Staatschef Xi Jinping, der bislang offiziell eine friedliche Lösung des Konflikts befürwortete, wird an dem Treffen teilnehmen, wir die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

Viele Länder des Globalen Südens nehmen zum Krieg im Gazastreifen eine andere Haltung ein, als westliche Länder wie Deutschland, die USA und Großbritannien, die hinter Israel stehen. Besonders in Afrika und Lateinamerika werden zahlreiche Pro-Palästina-Stimmen laut: hier werden die Palästinenser vor allem als Opfer der israelischen Besatzungspolitik betrachtet, besonders in überwiegend muslimischen Ländern.

Das Brics-Treffen findet unter dem Vorsitz von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa statt. Er wirft Israel Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor, in der vergangenen Woche forderte er den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zu Ermittlungen auf. Lediglich Indien lehnt sich als einziges Brics-Mitglied an die Haltung des Westens an und unterstützt weitgehend Israel in dem Konflikt.

An dem Treffen sollen auch Vertreter von Saudi-Arabien, Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran und den Vereinigten Arabischen Emiraten teilnehmen, die 2024 Mitglieder der Brics-Gemeinschaft werden.

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