«Solar Impulse» muss Weiterflug auf 2016 verschieben

Erst Jubel, jetzt Ernüchterung: Rund zwei Wochen nach seinem Rekordflug über den Pazifik sitzt der Sonnenflieger «Solar Impulse 2» auf Hawaii fest. Was steckt dahinter? Foto: epa/Solar Impulse / Jean Revillard / Rezo
Erst Jubel, jetzt Ernüchterung: Rund zwei Wochen nach seinem Rekordflug über den Pazifik sitzt der Sonnenflieger «Solar Impulse 2» auf Hawaii fest. Was steckt dahinter? Foto: epa/Solar Impulse / Jean Revillard / Rezo

HONOLULU: Nach seinem Rekordflug über den Pazifik kann der Schweizer Sonnenflieger «Solar Impulse 2» seine Erdumrundung erst im kommenden Jahr abschließen.

Wegen beschädigter Batterien sei der Weiterflug, der eigentlich in einigen Wochen starten sollte, auf das kommende Frühjahr verschoben worden, teilte das Team um den Piloten André Borschberg (62) am Mittwoch mit. Trotz großer Anstrengungen hätten die Batterien zunächst nicht mehr repariert werden können. Der Weiterflug von Hawaii nach Phoenix im US-Bundesstaat Arizona sei nun für April 2016 geplant. Bis dahin soll das Flugzeug auf Hawaii gelagert, repariert und gewartet werden.

«Solar Impulse 2» hatte zuletzt einen Rekord aufgestellt, als es fast 8300 Kilometer ohne Zwischenstopps von Japan nach Hawaii geflogen war. Dabei hatten die Batterien wegen Überhitzung Schaden genommen. Es handele sich dabei «nicht um einen mechanischen Schaden oder eine Schwäche der Technik des Fliegers», sondern um falsche Prognosen in der Planung, teilten die Betreiber mit. «Die Temperatur der Batterien bei raschem Auf- und Abstieg in tropischem Klima ist nicht korrekt vorhergesagt worden.» Die Verschiebung des Weiterflugs sei ein Rückschlag, gefährde aber in keiner Weise das Gesamtvorhaben.

«Solar Impulse 2» war Anfang März im Golfemirat Abu Dhabi zu seiner Erdumrundung gestartet und über Indien, den Himalaya und China geflogen. Von Hawaii aus soll es noch drei Landungen in den USA geben, bevor es dann nach Europa und wieder zurück nach Abu Dhabi geht. Der Flug hängt allerdings extrem von den Wetterbedingungen ab.

Mehr als 17.000 Solarzellen auf den Tragflächen zapfen die Energie für die vier Elektromotoren des Fliegers ab. Mit 72 Metern hat der Leichtflieger eine größere Spannweite als ein Jumbojet, wiegt aber gerade soviel wie ein Mittelklassewagen. Die Schweizer Piloten Borschberg und Bertrand Piccard (57) wollen mit der Aktion beweisen, zu welchen Leistungen mit umweltfreundlicher Solarkraft angetriebene Flugzeuge in der Lage sind.

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