Schweiz verpasst vorzeitigen Achtelfinal-Einzug

Foto: epa/Ennio Leanza
Foto: epa/Ennio Leanza

PARIS (dpa) - Die Schweiz muss sich noch gedulden. Ein 1:1 gegen Rumänien reicht noch nicht zum Weiterkommen. Mehmedi verhindert mit seinem Tor Schlimmeres. Die Chancenverwertung wird bei den Eidgenossen aber zum Problem.

Die Schweiz hat den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Runde der Fußball-EM verpasst. Stürmer Admir Mehmedi von Bayer Leverkusen rettete seiner Mannschaft am Mittwoch in Paris mit seinem Ausgleichstreffer aber immerhin ein 1:1 (0:1) im zweiten Gruppenspiel gegen Rumänien. Dieses Ergebnis hält den Schweizern mit vier Punkten weiter alle Chancen offen. Aber auch die Rumänen mit jetzt einem Punkt haben vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen Außenseiter Albanien noch die Möglichkeit weiterzukommen. Die Schweiz bekommt es am letzten Spieltag in Gruppe A mit Gastgeber Frankreich zu tun.

«Das war eine riesige Steigerung zum ersten Spiel. Jetzt werden wir im dritten Gruppenspiel alles klar machen. Wir haben Vieles richtig gemacht, nur vor dem Tor fehlt das gewisse Glück», sagte Torschütze Mehmedi.

Bogdan Stancu hatte vor 43 576 Zuschauern im Prinzenpark in der 19. Minute per Foulelfmeter für die Führung der Rumänen gesorgt. Zur Begleichung einer 22 Jahre alten Rechnung reichte es für Trainer Anghel Iordanescu mit seiner Mannschaft aber nicht. Der Coach hatte schon bei der WM 1994 in den USA auf der Bank gesessen, als die Schweiz im Gruppenspiel Georghe Hagi und Co. mit 4:1 entzauberten.

Damals verfügte die «Nati» noch über hochkarätige Stürmer wie Ex-BVB-Star Stephane Chapuisat. Bei der EM 2016 ist die Chancenverwertung dagegen noch stark ausbaufähig. Insbesondere der Frankfurter Bundesligaprofi Haris Seferovic ließ vor dem Gegentreffer zwei große Chancen liegen. Einmal setzte er den Ball nach einer feiner Drehung knapp am Tor vorbei (6.), dann scheiterte er an Schlussmann Ciprian Tatarusanu (16.). Schon beim 1:0 gegen Albanien hatte er beste Gelegenheiten ausgelassen, was sich fast noch gerächt hätte.

Die Quittung folgte für die Mannschaft von Vladimir Petkovic indes gegen Rumänien: Der russische Schiedsrichter Sergej Karasew ahndete ein Trikotzupfen von Kapitän Stephan Lichtsteiner an Alexandru Chipciu. Stancu ließ sich die Chance nicht nehmen und bewies wie beim unglücklichen 1:2 im Eröffnungsspiel Nervenstärke vom Punkt.

In einem unterhaltsamen Spiel wussten die Rumänen durchaus zu gefallen. Chipciu und Gabriel Torje, die Iordanescu neu ins Team gebracht hatte, sorgten auf den Außenpositionen für Wirbel. Die reifere Spielanlage präsentierten aber die Schweizer, die noch vor der Pause durch einen Schuss des Hoffenheimers Fabian Schär (20.) und einen Kopfball von Blerim Dzemaili (39.) zu weiteren guten Chancen kamen. Petkovic hatte der gleichen Elf aus dem ersten Spiel mit insgesamt sieben Bundesligaprofis vertraut, Jungstar Breel Embolo musste erneut mit der Bank Vorlieb nehmen.

Wer dachte, die Schweizer würden mit neuem Schwung aus der Kabine kommen, sah sich zunächst getäuscht. Vielmehr kam wenige Sekunden nach Wiederbeginn auf der Gegenseite der gerade eingewechselte Ovidiu Hoban frei zum Schuss und verfehlte dabei nur knapp das Tor von Gladbach-Schlussmann Yann Sommer (46.). Kurz darauf musste HSV-Verteidiger Johan Djourou nach einer scharfen Hereingabe in höchster Not klären.

In der 57. Minute wurden die Schweizer aber doch belohnt. Im Anschluss an eine Ecke von Ricardo Rodriguez hämmerte Mehmedi den Ball ins Tor. Es war zugleich das Signal für eine Schweizer Schluss-Offensive, die aber nichts mehr einbrachte.

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