Kann mich nicht hinter Trump stellen

​Prominente Republikanerin  

Ex-US-Präsident Donald Trump macht Wahlkampf in Ohio. Foto: epa/Mark Lyons
Ex-US-Präsident Donald Trump macht Wahlkampf in Ohio. Foto: epa/Mark Lyons

WASHINGTON: Gemecker über Ex-Präsident Trump ist bei den Republikanern heutzutage eine Seltenheit. Die Partei steht geschlossen hinter dem 77-Jährigen. Einige Republikanerinnen äußern sich nun dennoch kritisch.

Eine prominente Kritikerin von Ex-Präsident Donald Trump schließt einen Austritt aus der republikanischen Partei nicht öffentlich aus. «Ich steuere durch einige sehr interessante politische Zeiten. Belassen wir es einfach dabei», sagte die Senatorin Lisa Murkowski auf die Frage eines CNN-Journalisten, ob sie sich vorstellen könne, parteiunabhängige Politikerin zu werden.

«Ich bedaure, dass unsere Partei anscheinend zu einer Partei von Donald Trump wird», sagte die 66 Jahre alte Senatorin aus dem US-Bundesstaat Alaska. Sie könne sich auf keinen Fall hinter Trump stellen.

Trump will bei der Präsidentenwahl im November für die Republikaner ins Rennen gehen. Die Kandidatur hat er sicher, offiziell gekürt wird der Präsidentschaftskandidat aber erst im Sommer. Murkowski gilt als eher moderat. Sie gehörte zu sieben Republikanern, die nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 im Senat für eine Amtsenthebung Trumps gestimmt hatten. Was damals passiert sei, könne man nicht verteidigen, betonte Murkowski nun erneut.

Auch die ehemalige Vorsitzende der republikanischen Partei (RNC), Ronna McDaniel, fand am Wochenende in einem TV-Interview überraschend kritische Worte. Der Sturm auf Kapitol sei «inakzeptabel». Er repräsentiere nicht ihre Partei und nicht die USA. Auf die Frage, warum sie als Parteivorsitzende nicht derart kritische Worte gefunden habe, antwortete McDaniel: «Als RNC-Vorsitzende muss man sich für das ganze Team einsetzen. Jetzt kann ich ein bisschen mehr ich selbst sein.»

Ende Februar hatten McDaniel und ihr Co-Vorsitzender ihren Rücktritt erklärt. Trump hatte bereits zuvor seine Schwiegertochter Lara Trump für den Posten vorgeschlagen und McDaniels Arbeit kritisiert. Lara Trump hat mittlerweile als Co-Vorsitzende übernommen. Das RNC organisiert unter anderem den Nominierungsparteitag, bei dem die Delegierten nach den Vorwahlen formal den republikanischen Präsidentschaftskandidaten küren.

Die offenen kritischen Worte von Murkowski und McDaniel sind zwar bemerkenswert. Sie ändern aber nichts daran, dass eine Mehrheit der Republikaner fest hinter Trump steht. Kritikerinnen und Kritiker des 77-Jährigen sind von der Partei geschasst worden. So verlor etwa Liz Cheney ihre Führungsrolle innerhalb der Partei und schließlich auch ihren Sitz im Repräsentantenhaus.

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Norbert Kurt Leupi 27.03.24 00:10
Leidet Trump ...
an Demenz ? Ärzte fordern Untersuchungen ! Die Ausfälle Trumps in Bezug auf Sprache und kognitive Funktionen scheinen sich zu verschärfen , wie " Salon News " heute berichtete !
Hansruedi Bütler 26.03.24 15:19
Ein sehr frostiger Montag
Wiedereinmal ging alles, wie schon gehabt, in die Hose!
So wird es auch weitergehen. 555
Norbert Kurt Leupi 25.03.24 15:50
Für TRUMP könnte der .....
heutige Montag ein " heisser Tag " werden , denn er muss heute die Geldstrafe aus einem Betrugsprozess von fast einer halben Milliarde US-Dollar als Kaution hinterlegen ! Ebenfalls diesen Monday könnte ein Gericht in NY in einem weiteren Strafverfahren gegen Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin einen neuen Termin für einen Prozessbeginn festlegen ! " Zahltag für Mr. Agent Orange ? Zahlt er nicht , droht die Pfändung ! "
Juergen Bongard 25.03.24 12:50
Mann kann nur hoffen, das sich
noch viel mehr Republikaner-innen gegen Trump finden und die Wahl dieses Monstrums verhindern. Es ist ohnehin unfassbar, das so viele Amerikaner diesen Verbrecher wählen wollen.
Ingo Kerp 25.03.24 12:00
Sollte Trump am 5.11. gewinnen, dürfte das dann wohl auch der letzte Tag als Abgeordneter der Republikaner sein, die sich gegen Trump gestellt haben. Es sei denn, es sind soviele, das die Reps im Senat nicht mehr genügend Stimmen zusammen bekommen. Dann koennte man vielleicht ein Auge zudrücken.