MANILA (dpa) - Auf den Philippinen hat die Polizei nach einem Monat offizieller Pause ihre umstrittene landesweite Kampagne gegen die Drogenkriminalität wieder aufgenommen. Die Aktion solle «möglichst ohne Blutvergießen» vonstatten gehen, sagte Polizeichef Ronald Dela Rosa am Montag in Manila. «Aber das ist Krieg. Deshalb wird es vielleicht nur weniger Blut geben.» Die Polizei hatte ihre Kampagne nach Berichten über Entführungen und Auftragsmorde, die aus den eigenen Reihen gesteuert wurden, Ende Januar offiziell ausgesetzt.
Seit dem Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte im Juni 2016 wird der Kampf gegen die Drogenkriminalität auf den Philippinen äußerst brutal geführt. Nach den amtlichen Zahlen wurden in dem südostasiatischen Inselstaat seither mehr als 2.500 Verdächtige getötet. Menschenrechtler gehen von mehr als 7.000 Toten aus. Immer wieder gibt es auch Vorwürfe gegen die Polizei, Unschuldige zu erschießen. Duterte brüstet sich damit, früher selbst Drogenkriminelle getötet zu haben.