Philippinischer Präsident will Frieden mit kommunistischen Rebellen

Foto: epa/Francis R. Malasig
Foto: epa/Francis R. Malasig

MANILA (dpa) - Der neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte will sich mit den seit Jahrzehnten gegen die Regierung kämpfenden kommunistischen Rebellen aussöhnen. In seiner ersten Rede im Parlament in Manila kündigte er am Montag einen Waffenstillstand an. Er rief die Rebellen auf, auch die Waffen niederzulegen. «Selbst, wenn wir uns noch nicht richtig mögen, sollten wir uns in Gottes Namen doch wenigstens nicht mehr soviel hassen», sagte Duterte, der das überwiegend katholische 100-Millionen-Volk in Südostasien seit Ende Juni führt.

Der 71-jährige Populist war mit großer Mehrheit gewählt worden. Er versprach mit derben Sprüchen einen rigorosen Kampf gegen Kriminelle, Rauschgifthändler und Korruption. Seine Methoden sind umstritten. Duterte war in Davao im Süden des Landes mit kurzer Unterbrechung fast 30 Jahre Bürgermeister. Menschenrechtler werfen ihm vor, Todesschwadronen geduldet zu haben, die mehr als 1400 Kleinkriminelle umgebracht haben. Niemand wurde je zur Rechenschaft gezogen.

Bei den Kämpfen mit den kommunistischen Rebellen sollen seit Ende der 60er Jahre mehr als 40 000 Menschen umgekommen sein. Die Zahl der Rebellen wird auf einige tausend geschätzt. Gleichzeitig kämpfen muslimische Extremisten im Süden des Landes um Autonomie.

Die Philippinen sind ein tropischer Staat mit mehr als 7000 Inseln in Südostasien. Einige Fakten: - nach dem spanischen König Philipp II. (1527-1598) benannt - mehr als 80 Prozent der Bewohner sind Katholiken - neben dem Vatikan das einzige Land der Welt ohne Scheidungsrecht - gut 100 Millionen Einwohner, hohe Geburtenquote, weil die einflussreiche katholische Kirche Empfängnisverhütung ablehnt - laut Statistik leben rund 25 Prozent unter der Armutsgrenze - 5,8 Prozent Wirtschaftswachstum 2015 (6,1 Prozent 2014)

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Jack N.Kurt Leupi 22.12.16 17:49
Duterte hält sein Wahlversprechen
und hat mit der Eliminierung der Drogenkriminellen angefangen ! Laut Berichten aus Manila haben sich Stadtteile in ein Leichenmeer verwandelt ! Die Polizei erschiesst die Opfer nicht einfach,sondern foltert sie regelrecht Männer kauern auf dem Boden und liegen auch am Strassenrand ! Ihr Kopf mit Klebeband umwickelt, um ihnen die Luft abzuschneiden.Ersticken die gefolterten nicht,werden sie erschossen ! Das Traurige daran ist natürlich, dass wieder nur die "kleinen Fische " aussortiert werden und die Drogenbosse im Hintergrund die Kohle zählen !