Philippinen kündigen härtere Gangart gegen Abu Sayyaf an

Foto: epa/Mark R. Cristino
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MANILA (dpa) - Nach der Ermordung eines deutschen Seglers durch die Terrorgruppe Abu Sayyaf auf den Philippinen will die dortige Regierung ihre Gangart gegen die Islamisten nochmals verschärfen. Verteidigungsminister Delfin Lorenzana kündigte am Donnerstag an, gegen die Terrorgruppe «mit der vollen Härte des Gesetzes» vorzugehen. Dazu gehöre auch der Einsatz der Streitkräfte. Zuvor hatte sich Präsident Rodrigo Duterte bereits dafür entschuldigt, dass die deutsche Geisel nicht gerettet werden konnte.

Der 70-jährige Mann war am Sonntag von seinen Entführern auf der Insel Jolo enthauptet worden, der Hochburg der Islamisten. Seine Leiche wurde nach Angaben des Verteidigungsministeriums aber noch nicht gefunden. Der Segler war Anfang November zusammen mit seiner Lebensgefährtin überfallen worden, als das Paar in den Gewässern zwischen den Philippinen und Malaysia unterwegs war. Die 59 Jahre alte Frau wurde damals schon erschossen.

Verteidigungsminister Lorenzana nannte die Enthauptung des Mannes «eines der abscheulichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit». Seiner Familie versprach er, Gerechtigkeit walten zu lassen. «Wir können ihr und der gesamten Welt versprechen, dass wir diese Tiere mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgen werden.»

Darüber hinaus soll es diese Woche auf den Philippinen aber auch eine Konferenz mit Vertretern der muslimischen Gemeinschaft geben. Ziel ist, zu verhindern, dass sich junge Muslime Abu Sayyaf anschließen. Im Süden der mehrheitlich katholischen Philippinen kämpfen muslimische Separatisten bereits seit den 1960er Jahren für Autonomie.

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