PATTAYA: Die Hochwasserkatastrophe wurde für Zehntausende Menschen zu einem Alptraum.
Nach sintflutartigen Regenfällen standen am frühen Mittwochabend im Großraum Pattaya nicht nur Straßenzüge, sondern ganze Stadtviertel unter Wasser. Stadtweit konnte die Kanalisation das Oberflächenwasser nicht schlucken, es drang in Wohnhäuser, Apartments und Geschäfte ein. Mitarbeiter konnten nach Dienstschluss wegen der Überschwemmungen und des Starkregens nicht den Heimweg antreten, weitere Menschen nicht in ihren Unterkünften schlafen. Viele zogen aus und mieteten sich ein Apartment oder ein Hotelzimmer.
Stundenlanges Verkehrschaos
Auf Facebook kursierten Fotos von unter Wasser stehenden Fahrbahnen und Autos. In Südpattaya reichte das Hochwasser bis an das Dach eines Toyota-Fortuner-Geländewagens. Überall kämpften Motorisierte verzweifelt gegen die Überschwemmungen, blieben zahlreiche Auto- und Motorradfahrer stecken.
Auf dem Gelände des Baumarkts Boonthavorn stürzten die Wassermassen von der Sukhumvit Road zur Soi Yumee, stauten sich dort vor der Absperrung, rissen das metallene Geländer aus der Verankerung und ein Fahrzeug mit. Es prallte mehrere Meter weiter gegen Verkaufsstände. Wegen des Hochwassers sperrten Polizei und Rettungstrupps mehrere Straßen.
Häuser und Geschäfte wurden überflutet
Hausbesitzer bekamen die Bausünden zu spüren. So an der Soi Siam Country Club. Sie wurde teilweise bis zu 1,50 Meter überspült. Weil die Abwasserrohre zu eng bemessen sind oder es keine Kanalisation gibt, drangen die Fluten weitläufig in Wohnhäuser ein. Ein Hausbesitzer klagte: „Das ist das erste Mal, dass wir Wasser im Haus haben. Schauen Sie sich nur um. Überall werden Flächen versiegelt, betoniert, überall wird gebaut. Das Regenwasser kann nicht mehr abfließen.“
Als Folge der Hochwasserkatastrophe staute sich der abendliche Verkehr kilometwerweit. Auf dem Motorway in Richtung Pattaya, auf der Sukhumvit Road und weiter auf allen innerstädtischen Straßen. Motorisierte brauchten zwei Stunden oder gar länger, um ihr Ziel zu erreichen, das an trockenen Tagen nur eine halbe Autostunde entfernt liegt.
Touristen von Koh Larn evakuiert
Auch wenn die Behörden am frühen Mittwoch noch beteuert hatten, dass keine Touristen auf Koh Larn gestrandet wären, wurde diese Aussage in den späten Nachmittagsstunden wieder zurückgezogen: fast 400 Urlauber, Ausländer sowie Thais, wurden mit vier Doppeldeckerschiffen von der Pattaya vorgelagerten Badeinsel evakuiert. Die verängstigten Touristen wurden bei starken Wellengang mit bis zu drei Meter hohen Wellen sicher zum Bali-Hai-Hafen nach Pattaya transportiert. Zuvor hatte das Marineamt ein Ausfahrverbot für alle Boots- und Schiffbetreiber in der Touristenmetropole ausgesprochen.
Millionenschaden im Hafen Bali Hai
Viele im Hafen Bali Hai auf Reede liegende Schiffe wurden durch den Sturm zerstört sowie mehrere in der Bucht liegende Parasailing-Plattformen. Der Schaden wird von den Behörden auf mehrere Millionen Baht geschätzt.
Am Donnerstagmorgen hatte sich die Situation nur wenig verbessert. Viele Straßen waren noch immer unpassierbar, wovon besonders Berufspendler betroffen waren: wer nicht über ein höher gelegtes SUV verfügte, um trocken durch die Fluten zu kommen, war gezwungen, einen freien Tag einzulegen.
Besserung der Lage nicht in Sicht
Da mit weiteren kräftigen Regengüssen gerechnet werden muss, wird die Chaos-Situation wohl noch bis Freitag anhalten.
Auf Facebook YouTube vermitteln mehrere Videos einen Überblick über die Hochwasserktastrophe:
- Autos werden in Fluten davon gerissen (klicken Sie hier!)
- Thai badet mit Schwimmreifen mitten in der Stadt (klicken Sie hier!)
- Straßen verwandeln sich in reißende Flüsse (klicken Sie hier!)
- Fluten bedrohen Häuser und Geschäfte (klicken Sie hier!)
- Verkehrschaos am Delfin-Kreisel (klicken Sie hier!)