Nigeria: Militär rettet Schülerinnen

 Boko Haram hatte 2014 mit der Entführung von mehr als 200 überwiegend christlichen Schülerinnen weltweit für Entsetzen gesorgt. (Archivbild). Foto: epa/Str
Boko Haram hatte 2014 mit der Entführung von mehr als 200 überwiegend christlichen Schülerinnen weltweit für Entsetzen gesorgt. (Archivbild). Foto: epa/Str

LAGOS (dpa) - Vor vier Jahren hatte Boko Haram mit der Entführung von 200 Schülerinnen weltweit für Entsetzten gesorgt. Nach einem neuen Angriff der islamistischen Terrormiliz auf eine Schule am Montag war die Sorge groß. Jetzt sollen die Mädchen in Sicherheit sein.

Nach einem Boko-Haram-Angriff auf eine Schule im Nordosten Nigerias hat das Militär Berichten zufolge zahlreiche Mädchen aus den Händen der islamistischen Terrormiliz gerettet. Die Schülerinnen seien in dem Dorf Jilli-Muwarti an der Grenze der Bundesstaaten Borno und Yobe gefunden worden, berichteten lokale Medien unter Berufung auf die Behörden. Die genaue Zahl der Geretteten und Details über ihren Zustand waren zunächst nicht bekannt.

Rund 50 Mädchen galten seit dem Angriff vom Montag auf die weiterführende Schule im Ort Dapchi als vermisst. Es war zunächst unklar, ob die Schülerinnen schlicht geflohen oder von den Extremisten verschleppt worden waren. Während des Angriffs seien viele Lehrer und Schülerinnen geflohen, um sich in Sicherheit zu bringen, hatte Yobes Bildungsminister Mohammed Lahin erklärt.

Nur wenige Stunden vor Bekanntwerden der Rettungsaktion hatte Präsident Muhammadu Buhari auf Twitter mitgeteilt, er habe das Militär und die Polizei mobilisiert, «um sicherzustellen, dass alle vermissten Mädchen ... gefunden werden.»

Boko Haram hatte 2014 mit der Entführung von mehr als 200 überwiegend christlichen Schülerinnen aus dem Ort Chibok weltweit für Entsetzen gesorgt. Viele von Boko Haram entführte Mädchen und Frauen werden als Sexsklavinnen gehalten oder zwangsverheiratet. Die Extremisten setzen auch immer wieder Frauen bei Selbstmordattentaten ein.

Bei einem Angriff der Islamisten im Norden Kameruns nahe der nigerianischen Grenzen kamen unterdessen mindestens sechs Menschen ums Leben, wie Provinzgouverneur Midjiyawa Bakary erklärte. Bei dem Angriff im Dorf Assigahsia am Dienstagabend habe es mehrere Verletzte geben, zahlreiche Häuser seien niedergebrannt worden.

Bei Anschlägen und Angriffen der Terrormiliz sind im Nordosten Nigerias und den angrenzenden Gebieten seit 2009 mindestens 20.000 Menschen getötet worden. Rund 2,5 Millionen Menschen sind in der Region vor der Gewalt geflohen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.