Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Oliver Berg
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Deutsche Telekom wächst kräftig - Konzernchef bedankt sich bei Trump

BONN (dpa) - Die Steuerreform in den USA hat der Deutschen Telekom einen satten Gewinnsprung beschert.

Der Konzernüberschuss stieg 2017 um knapp 30 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Allein 1,7 Milliarden davon stammten aus der Neubewertung von Steuerpositionen bei der Mobilfunk-Tochter T-Mobile US infolge der von US-Präsident Donald Trump angestoßenen Senkung der Steuersätze. Ohne diese Schützenhilfe hätte ein Gewinnrückgang in den Büchern gestanden. Insgesamt läuft es rund in dem Konzern mit seinen 217 000 Mitarbeitern. «Wir haben es geschafft, unser Wachstum robust aufzustellen», sagte Vorstandschef Tim Höttges, der zuvor eine Vertragsverlängerung bis 2024 erhalten hatte. Dee Umsatz stieg um 2,5 Prozent auf 74,9 Milliarden Euro.

Entscheidung über die Rechtmäßigkeit von Fahrverboten vertagt

LEIPZIG (dpa) - Die Entscheidung am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über Diesel-Fahrverbote für bessere Luft in Städten wird vertagt.

Der 7. Senat will seine Entscheidung am 27. Februar verkünden, wie der Vorsitzende Richter, Andreas Korbmacher, am Donnerstag sagte. Das Rechtsgespräch habe deutlich länger gedauert, als vorgesehen. Ursprünglich war für Donnerstag die Entscheidung angedacht. In dem rund vierstündigen Rechtsgespräch ging es um Fragen des Europarechts, des Bundesimmissionsschutzgesetzes, der Straßenverkehrsordnung. Zudem wurden die strittigen Fragen der Verhältnismäßigkeit und Kontrollierbarkeit eines möglichen Fahrverbotes erörtert. Im Mittelpunkt der Erörterungen steht die Frage, ob Städte Fahrverbote für Dieselfahrzeuge nach geltendem Recht anordnen können - oder ob es dafür neue, bundeseinheitliche Regelungen geben muss.

Razzien bei ehemaligen Audi-Vorstandsmitgliedern

MÜNCHEN (dpa) - Im Dieselskandal bei der VW-Tochter Audi haben Staatsanwälte am Donnerstag die Privatwohnungen und in einem Fall auch den Arbeitsplatz dreier weiterer Beschuldigter durchsucht.

Bei zweien von ihnen handele es sich um ehemalige Vorstandsmitglieder von Audi, teilte die Münchner Staatsanwaltschaft mit. Es bestehe der Verdacht, dass die Beschuldigten mitverantwortlich dafür gewesen seien, zumindest einen wesentlichen Teil der mit manipulierten Dieselmotoren ausgestatteten Fahrzeuge auf den Markt zu bringen. Der betroffene Arbeitsplatz sei nicht mehr bei Audi angesiedelt. Von Audi hieß es, beim Konzern selbst werde nichts durchsucht. Der Kreis der Beschuldigten umfasst nach Angaben der Anklagebehörde inzwischen 17 Menschen. Aktuelle Mitglieder des Audi-Vorstandes seien nach wie vor nicht darunter.

BAG-Präsidentin: Missbrauch bei Befristungen eindämmen

ERFURT (dpa) - Bundesarbeitsgerichts-Präsidentin Ingrid Schmidt hofft auf eine wirksame gesetzliche Missbrauchskontrolle bei befristeten Arbeitsverträgen.

«Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich der Gesetzgeber durchringt, Regelungen zu treffen, die den Missbrauch von Befristungen verhindern», sagte die höchste deutsche Arbeitsrichterin am Donnerstag in Erfurt. Problematisch seien Kettenbefristungen oder die Kombination befristeter Verträge und sachgrundloser Befristungen. «Wir brauchen eine Klarstellung, wann es Missbrauch ist. Derzeit überlasse die Politik das Problem der Rechtsprechung, sagte Schmidt bei der Vorlage der Jahresbilanz des Bundesarbeitsgerichts (BAG). Union und SPD hatten sich bei den Koalitionsverhandlungen darauf verständigt, die Befristung von Arbeitsverträgen ohne sachlichen Grund künftig auf 18 Monate zu begrenzen. Derzeit sind es 24 Monate.

Henkel wächst dank Klebestoffen und Zukäufen

DÜSSELDORF (dpa) - Der Konsumgüterkonzern Henkel hat 2017 vor allem von seinem Klebstoffgeschäft profitiert.

Auch die getätigten Zukäufe zahlten sich aus. So stieg der Umsatz um 7 Prozent und knackte erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro, wie Henkel am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich verdiente der Persil-, Schwarzkopf- und Loctite-Hersteller 2,5 Milliarden Euro und damit knapp 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis (Ebit) zog bereinigt um Sondereffekte um gut 9 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro an. Den Aktionären winkt eine Dividende von 1,79 Euro je Vorzugsaktie, was einem Anstieg von 10,5 Prozent zum Vorjahr entspricht. 2018 will Henkel aus eigener Kraft um 2 bis 4 Prozent zulegen.

Bitkom: 30 Milliarden-Markt rund um das Smartphone

BERLIN (dpa) - Das Smartphone hat in Deutschland einen Milliarden-Markt etabliert.

Insgesamt werden laut Digitalverband Bitkom in diesem Jahr rund um das Smartphone 33,3 Milliarden Euro etwa mit Datendiensten, Apps und Infrastruktur sowie der Geräte in Deutschland generiert. Dabei entfallen knapp 60 Prozent der Umsätze auf Daten- und Sprachdienste (19,7 Milliarden Euro). 10,1 Milliarden Euro nehmen die Hersteller der Endgräte ein, in die Netzinfrastruktur fließen 2 Milliarden Euro, auf Apps entfallen 1,5 Milliarden Euro. «Wohl noch nie in der Wirtschaftsgeschichte ist in so kurzer Zeit rund um einen einzelnen Gerätetyp ein so großer Markt entstanden», sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Markus Haas.

EU-Gutachter: Deutscher «Glen»-Whisky könnte Verbraucher irreführen

LUXEMBURG (dpa) - Die Bezeichnung «Glen» für deutschen Whisky könnte nach Ansicht eines EU-Gutachters irreführend sein.

Entscheidend sei, ob der durchschnittliche Verbraucher bei dem Begriff automatisch an «Scotch Whisky» denke, teilte der zuständige Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) am Donnerstag in Luxemburg mit. In diesem Fall wäre die Bezeichnung «Glen» unzulässig. Dies müsse jedoch das Landgericht Hamburg klären (Rechtssache: C-44/17). Der schottische Whisky-Verband SWA hatte gegen ein Produkt der Waldhornbrennerei in Berglen bei Stuttgart geklagt, deren Whisky «Glen Buchenbach» heißt. Er ist der Ansicht, dass der Verbraucher bei der Bezeichnung «Glen» fälschlicherweise an die geschützte Angabe «Scotch Whisky» denke.

Aufkommende Zinssorgen bremsen den Dax

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Angst vor steigenden Zinsen in den USA hat am Donnerstag auch den deutschen Aktienmarkt belastet.

Doch immerhin konnte der Dax seine frühen Verluste etwas eindämmen - am Nachmittag stand der Leitindex noch 0,67 Prozent im Minus bei 12 386,57 Punkten. Diese Sorgen bekamen auch die anderen deutschen Börsenindizes zu spüren: Der MDax, in dem sich die mittelgroßen Börsenunternehmen versammeln, verlor 0,24 Prozent auf 26 209,22 Punkte, während der Technologiewerte-Index TecDax 0,87 Prozent auf 2580,28 Punkte einbüßte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,39 Prozent auf 3416,77 Punkte nach unten. Der Euro kostete 1,2294 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,2312 (Dienstag: 1,2340) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8122 (0,8104) gekostet.

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