Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Bernd Wuestneck
Foto: epa/Bernd Wuestneck

HANNOVER (dpa) - Die IG Metall will in der Dieselkrise einen Abbau von Ausbildungsplätzen bei VW verhindern. «Wir wollen wieder eine Einstellungszusage für die Auszubildenden haben, auch vor dem Hintergrund der Digitalisierung und Transformation», sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Thorsten Gröger. Die erste Runde der Tarifverhandlungen war am Montag ergebnislos beendet worden. Das Unternehmen wollte sich zunächst nicht zur künftigen Zahl der Ausbildungsplätze äußern. VW-Verhandlungsführer Martin Rosik forderte aber angesichts hoher anstehender Ausgaben für Elektromobilität und Digitalisierung einen «disziplinierten Tarifabschluss». «Das Verhalten der Arbeitgeberseite ist enttäuschend», sagte Gröger. Neben der Ausbildungsplatz-Garantie fordert die Gewerkschaft sechs Prozent mehr Geld für die Beschäftigten im VW-Haustarifvertrag.

Mögliche Staatshilfe bei Siemens-Umbau erst im Frühjahr konkreter

Berlin (dpa) - Bund und Länder wollen bei einem zweiten Treffen mit dem Siemens-Vorstand im Frühjahr ausloten, wie sie beim Konzernumbau helfen könne. Das sagte Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) am Montag in Berlin nach einer ersten Zusammenkunft mit dem Siemens-Management. Dabei ging es um den angekündigten Stellenabbau und Werksschließungen. Auch Vertreter aus den Wirtschaftsministerien der Länder nahmen teil. Zypries sagte, vor dem angestrebten zweiten Treffen müssten belastbare Ergebnisse aus dem Gesprächen zwischen Vorstand und Betriebsrat vorliegen. «Es ist uns klar, dass die Einschnitte, die wir geplant haben, sehr schmerzhaft sind, und dass das Sorgen und Verunsicherung auslöst», sagte Siemens-Personalvorstand Janina Kugel. Der Elektrokonzern hatte Mitte November angekündigt, weltweit 6.900 Stellen wegen schlechter Auftragslage in der Kraftwerkssparte abbauen zu wollen, davon etwa die Hälfte in Deutschland.

Gewerkschaft und Konzerne warnen vor schnellem Kohleausstieg

Berlin (dpa) - Die Gewerkschaft IG BCE und die Konzerne RWE und Evonik haben vor einer Klima- und Energiepolitik zu Lasten der Beschäftigten und der Industrie gewarnt. «Wir sind es leid, dass die Politik bestellt, die Rechnung aber bei uns bleibt», kritisierte der Vorsitzende der IG Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, am Montag bei einer Betriebsrätekonferenz der Gewerkschaft in Berlin. «Wir müssen für falsche Weichenstellungen in der Politik bezahlen.» Die Gewerkschaft wolle nicht länger erleben, wie Arbeitsplätze leichtfertig zum Spielball politischer Debatten würden. Vassiliadis warnte vor einem «industriellen Niedergang» etwa in den Braunkohle-Revieren in der Lausitz. RWE-Chef Rolf Schmitz forderte Union und SPD vor Gesprächen über eine mögliche neue große Koalition am Mittwoch zu einer Politik des «Augenmaßes» in der Klima- und Energiepolitik auf. Der Strukturwandel brauche Zeit.

Wieder Zugausfall auf neuer Strecke Berlin-München

Berlin (dpa) - Auf der Schnellfahrstrecke der Bahn zwischen Berlin und München ist am Montag wieder ein Zug ausgefallen. Der ICE, der um 7.38 Uhr in Berlin starten sollte, stand als Folge einer Verspätung am Vortag nicht abfahrbereit am Bahnhof, wie eine Bahnsprecherin sagte. Im Verlauf des Tages habe es dann keine längeren Verspätungen mehr gegeben. Aus dem gesamten Netz seien im Tagesverlauf keine größeren Störungen gemeldet worden. Am Morgen war ein Eurocity von Hamburg nach Prag ausgefallen. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte, Reisende würden über Störungen schlecht informiert. «Was heute abgeliefert wird, ist absolut unbefriedigend», sagte Verbandssprecher Karl-Peter Naumann im Bayerischen Rundfunk. Wegen starken Schneefalls in weiten Teilen Deutschlands hatte die Bahn am Sonntag nach eigenen Angaben «eine sehr angespannte Betriebslage». Die Schnellfahrstrecke Rhein-Main musste mehrere Stunden gesperrt werden, war aber am Montagmorgen wieder frei.

Windenergie auf See ergiebiger als gedacht - Kritik von Umweltverband

Berlin/Hamburg (dpa) - Windkraftwerke auf dem Meer erzeugen mehr und zuverlässiger Strom als bislang angenommen. Nach einer Studie des Instituts Fraunhofer IWES produzieren die Windkraftanlagen in Nord- und Ostsee an 363 Tagen des Jahres Energie, teilte die Stiftung Offshore Windenergie als Auftraggeberin mit. Bei der Vorgängerstudie hatte dieser Wert noch bei 340 Tagen gelegen. Die Anlagen lieferten somit relativ konstant Strom, und die Erträge seien gut vorhersehbar. Die erhöhte Verfügbarkeit senke den Bedarf an Reservekraftwerken für windstille Stunden und damit die Kosten. Energiewirtschaftlich sei die Offshore-Windenergie damit sowohl Windkraftwerken an Land wie auch der Photovoltaik überlegen. Aus Sicht der Offshore-Windindustrie legt das Ergebnis der Studie einen deutlich stärkeren Ausbau der Windenergie auf See nahe.

Dax erstarrt vor Hürde von 13.200 Punkten

Frankfurt/Main (dpa) - Am deutschen Aktienmarkt warten die Anleger am Montag weiter auf eine Jahresendrally. Nach einem neuerlichen Angriff auf die Charthürde bei 13.200 Punkten ging dem Dax am Morgen einmal mehr der Schwung aus. Dabei wurde er unter anderem vom steigenden Euro ausgebremst. Am Nachmittag lag der deutsche Leitindex bei 13.151,52 Punkten - ein hauchdünnes Minus von 0,02 Prozent. Etwas deutlichere Verluste gab es hingegen in der zweiten Börsenreihe: Der MDax stand zuletzt 0,35 Prozent tiefer bei 26.087,01 Punkten und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 0,31 Prozent auf 2.506,91 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag mit zuletzt 3.589,60 Punkten ähnlich knapp im Minus wie der Dax. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,15 Prozent am Freitag auf 0,14 Prozent. Der Euro stieg zuletzt auf 1,1784 US-Dollar. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1742 Dollar festgesetzt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.