Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Ingo Wagner
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BERLIN (dpa) - Die deutschen Bauern machen nach zwei Krisenjahren wieder mehr Gewinn und hoffen auf eine weitere leichte Erholung. Im vergangenen Wirtschaftsjahr 2016/17 stieg das Unternehmensergebnis im Schnitt um gut ein Drittel auf 56.800 Euro, wie der Bauernverband am Dienstag in Berlin mitteilte. Davon sind aber noch Investitionen zu finanzieren. Vor allem für Milchbauern und Schweinehalter verbesserte sich die Situation, während Ackerbauern zumindest das Minus stoppen konnten. Zuvor waren die Einkommen der Bauern angesichts niedriger Weltmarktpreise für wichtige Produkte zwei Jahre in Folge gesunken.

Verkehrsministerium lässt Abgas-Vorwürfe gegen BMW prüfen

München/Berlin (dpa) - Das Bundesverkehrsministerium lässt Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe gegen BMW prüfen, Diesel-Abgase nicht ausreichend zu reinigen. Das Kraftfahrt-Bundesamt sei «unmittelbar nach Bekanntgabe der Vorwürfe» beauftragt worden, ihnen nachzugehen, teilte das Ministerium in Berlin am Dienstag mit. Zuvor hatte die Umwelthilfe (DUH) eigene Abgas-Messungen veröffentlicht und dem Autobauer vorgeworfen, die Abgasreinigung über eine unzulässige Abschalteinrichtung herunter zu regeln. BMW weist das zurück und beruft sich auf Tests des TÜV Süd und des Kraftfahrt-Bundesamts. Der TÜV Süd warf seinerseits der Umwelthilfe Schlamperei beim Test vor.

Ausländische Autobauer lassen Regierung bei Umweltfonds abblitzen

Frankfurt/Berlin (dpa) - Die in Deutschland aktiven Autoimporteure wollen sich endgültig nicht an dem geplanten Milliarden-Fonds für saubere Luft in den Städten beteiligen. Investitionen zur Reduzierung der Emissionsbelastungen sollten aus Steuergeld finanziert werden und seien keine Angelegenheit der Hersteller, sagte am Dienstag der Präsident des Importverbandes VDIK, Reinhard Zirpel, in Frankfurt. Die Bundesregierung mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Spitze sowie die deutsche Autoindustrie hatten die ausländischen Hersteller aufgefordert, sich entsprechend ihres Marktanteils finanziell zu beteiligen. Der geschäftsführende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt kritisierte die Haltung der Importeure scharf.

EU setzt 17 Gebiete auf schwarze Liste der Steueroasen

Brüssel (dpa) - Nach monatelangen zähen Diskussionen hat die EU 17 Gebiete auf eine schwarze Liste von Steueroasen gesetzt. Darauf verständigten sich die EU-Finanzminister am Dienstag in Brüssel. Die Steuerpraktiken von gut 45 zusätzlichen Ländern beziehungsweise Steuerregionen sollen weiter unter die Lupe genommen werden, wie der estnische Finanzminister Toomas Tõniste erklärte. Estland hat derzeit den Vorsitz unter den EU-Staaten inne. Kritiker halten die Entscheidung für nicht ausreichend. Die EU-Staaten arbeiteten seit geraumer Zeit an einer gemeinsamen Liste von Ländern und Steuerjurisdiktionen außerhalb der EU, gegen die es steuerrechtliche Bedenken gibt.

Thyssenkrupp unter Druck: Kritik von Investor und IG Metall

Essen (dpa) - Knapp sieben Jahre nach dem Antritt von Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger ist die geplante Neuausrichtung des Essener Konzerns gleich von mehreren Seiten in die Kritik geraten. Während der Thyssenkrupp-Großinvestor Cevian nach Informationen des «Handelsblatts» ein schnelleres Umbau-Tempo fordert, droht die IG Metall bei der angepeilten Stahlfusion mit Tata mit einem Ultimatum. Bei einem für den Dienstag geplanten Treffen von Cevian-Chef Lars Förberg mit der Thyssenkrupp-Spitze werde es um «Grundsätzliches» gehen, schrieb die Zeitung. Sprecher von Thyssenkrupp und Cevian wollten den Bericht nicht kommentieren. Zuletzt hatte Cevian öffentlich die Zerschlagung von Thyssenkrupp gefordert.

Bafin nimmt Deutsche-Bank-Großaktionär HNA unter die Lupe

Frankfurt/Main (dpa) - Die Finanzaufsicht Bafin nimmt den Deutsche-Bank-Großaktionär HNA unter die Lupe. Die Behörde untersucht, ob der chinesische Mischkonzern korrekte Stimmrechtsangaben gemacht hat als er sich in diesem Frühjahr schrittweise bei Deutschlands größtem Geldhaus einkaufte. Zu einem entsprechenden Bericht der «Süddeutschen Zeitung» erklärte ein HNA-Sprecher am Dienstag: «Die Stimmrechtsmitteilungen von HNA in Bezug auf die Deutsche Bank waren und sind korrekt. Darüber hinaus äußern wir uns grundsätzlich nicht zu unserem Austausch mit den Aufsichtsbehörden.» Die Bafin wollte sich nicht äußern. HNA hält nach letztem Stand knapp unter 10 Prozent der Anteile an der Deutschen Bank und ist damit der größte Anteilseigner des Instituts.

Deutsche Bank soll US-Sonderermittler Auskunft zu Trump-Konten geben

Frankfurt/New York (dpa) - Die Deutsche Bank soll den US-Behörden einem Zeitungsbericht zufolge Einblick in ihre Geschäftsbeziehungen zum Umfeld von Präsident Donald Trump geben. Eine entsprechende Aufforderung («Subpoena») des US-Sonderermittlers Robert Mueller, der die Einflussnahme Russlands und mögliche Absprachen mit der Trump-Kampagne im US-Wahlkampf untersucht, sei schon vor einigen Wochen bei der Deutschen Bank eingegangen. Das berichtete das «Handelsblatt» (Dienstag) unter Berufung auf informierte Kreise. Ein Sprecher der Bank wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern.

Lebkuchen aus Deutschland weltweit beliebt

Wiesbaden (dpa) - Lebkuchen aus Deutschland ist weltweit in aller Munde. Kurz vor Nikolaus hat das Statistische Bundesamt ausgerechnet: 14.900 Tonnen der Nascherei lieferten heimische Hersteller im Jahr 2016 ins Ausland. Gesamtwert der süßen Exporte nach Angaben vom Dienstag: 52,4 Millionen Euro. Gut ein Viertel der exportierten Leb- und Honigkuchen aus deutscher Produktion ging ins Nachbarland Österreich (3.700 Tonnen). Weitere wichtige Abnehmerländer waren Polen (2.700 Tonnen) und das Vereinigte Königreich (1.600 Tonnen). Auch außerhalb Europas sind Lebkuchen aus Deutschland gefragt: 1.300 Tonnen Lebkuchen wurden in die USA und 580 Tonnen nach Australien geliefert.

Dax rutscht ins Minus

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat am Dienstag seiner starken Entwicklung vom Vortag Tribut gezollt. Zuletzt stand der deutsche Leitindex 0,40 Prozent tiefer bei 13.006,80 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor 0,49 Prozent auf 26.803,85 Zähler, während der Technologiewerte-Index TecDax 0,97 Prozent auf 2.466,22 Punkte einbüßte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,32 Prozent auf 3.564,87 Punkte. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,17 Prozent am Vortag auf 0,16 Prozent. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1839 US-Dollar. Am Montag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1865 (Freitag: 1,1885) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8428 (0,8414) Euro.

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