Nachrichten aus der Wirtschaft

Foto: epa/Friedemann Vogel
Foto: epa/Friedemann Vogel

Berechnung: Diesel-Hardware-Nachrüstungen würden Milliarden kosten

BERLIN (dpa) - Technische Nachrüstungen bei älteren Diesel-Fahrzeugen der Schadstoffklassen Euro 5 und 6 würden Berechnungen zufolge bis zu 15 Milliarden Euro kosten.

Das geht aus Modellen der Deutschen Umwelthilfe sowie der Grünen-Bundestagsfraktion hervor. Insgesamt rund 5 Milliarden Euro würde die Nachrüstung von älteren Fahrzeugen mit der Abgasnorm Euro 5 kosten. Das ergaben die Berechnungen der Grünen-Bundestagsfraktion. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) nimmt auch Autos mit der Norm Euro 6 in ihre Berechnungen auf: Die Nachrüstungen würden dann insgesamt 15 Milliarden Euro kosten. Hardware-Nachrüstungen, also Umbauten an Motor oder Abgasanlage, sind umstritten. Die Autobranche lehnt sie als zu aufwendig und zu teuer ab.

Zahl der neuen Auszubildenden steigt erstmals seit Jahren wieder

WIESBADEN (dpa) - Erstmals seit 2012 haben vergangenes Jahr wieder mehr junge Menschen eine Ausbildung in Deutschland begonnen.

2017 schlossen rund 514.900 junge Menschen einen neuen Lehrvertrag ab, wie das Statistisches Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Auf Basis der vorläufigen Zahlen sei das ein kleines Plus von 1,0 Prozent gemessen am Jahr 2016. Damit endet ein jahrelanger Abwärtstrend, der in vielen Branchen die Sorge vor Fachkräftemangel verstärkt hatte. 2016 hatte die Zahl der neuen Auszubildenden mit 510.900 noch ein historisches Tief erreicht. Als Grund galten das hohe Interesse an einem Studium und die tendenziell schrumpfenden Jahrgänge im Zuge des demografischen Wandels. Als Ursache für die Wende vermuten die Statistiker nun die zunehmende Ausbildung von Flüchtlingen.

Russland will auf US-Sanktionen reagieren - Deutsche Firmen in Gefahr

MOSKAU (dpa) - Russland hat angesichts massiver Kurseinbrüche an der Börse und einer Talfahrt des Rubels eine «angemessene Reaktion» auf die jüngsten US-Sanktionen angekündigt.

Alle Aspekte der Zusammenarbeit mit den USA müssten auf den Prüfstand, sagte Regierungschef Dmitri Medwedew am Mittwoch in Moskau. «Es wird versucht, die finanzielle und wirtschaftliche Schlinge um uns enger zu ziehen, und darauf müssen wir reagieren», sagte er. Die USA hatten am Freitag Sanktionen gegen Dutzende russische Firmen und Milliardäre mit engen Verbindungen zum Kreml verhängt. Dies löste eine Panik an der Moskauer Börse aus. Auch der Rubel geriet unter Druck. Am Mittwoch kostete ein Euro zwischenzeitlich mehr als 80 Rubel. Das ist der niedrigste Stand seit März 2016.

China sendet neue Entspannungssignale im Handelsstreit

PEKING/HONGKONG/WASHINGTON (dpa)- Im Handelsstreit mit den USA verzichtet China abermals auf Schritte der Eskalation.

Man werde die Landeswährung Yuan nicht abwerten, um auf die Spannungen zu reagieren, sagte der chinesische Zentralbankchef Yi Gang am Mittwoch auf dem asiatischen Wirtschaftsforum in Bo'ao in Südchina. Damit reagierte er auf Medienberichte, wonach Chinas Zentralbank dies prüfe. Zudem kündigte das Land eine weitere Öffnung der Kapitalmärkte an. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, zeigte sich dennoch besorgt. Sie warnte eindringlich vor einem Aufkündigen des internationalen Handelssystems. Mit dem Versprechen einer weiteren Öffnung hatte Chinas Präsident Xi Jinping bereits am Dienstag die Sorgen über eine Eskalation des Handelskonflikts mit den USA dämpfen können.

VW vor tiefgreifendem Konzern- und Personalumbau

WOLFSBURG/BERLIN (dpa) - Volkswagen stehen neben dem Wechsel von Herbert Diess an die Konzernspitze weitere Umwälzungen bevor.

Auch eine Neufassung wichtiger Strukturen sei angedacht, bekräftigten am Mittwoch Quellen aus dem Umfeld des Konzerns. Wie konkret diese schon auf einer für Freitag geplanten Aufsichtsratssitzung diskutiert oder gar beschlossen werden könnten, blieb jedoch zunächst unklar. Nach «Spiegel»-Informationen sollen die einzelnen Marken in vier Gruppen kommen - für Volumenmodelle (Kernmarke VW, Skoda, Seat), Oberklasse-Autos (Audi, Bentley), Sportwagen (Porsche, Bugatti, Lamborghini) und Nutzfahrzeuge (MAN, Scania, leichte Nutzfahrzeuge). In der Debatte ist seit längerem auch eine separate Ausgliederung des Lkw-Geschäfts mitsamt eigenem Börsengang oder eine Holding-Struktur.

Forscher: Deutsche wollen nicht weniger arbeiten - auch junge nicht

NÜRNBERG (dpa) - Die Deutschen wollen nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern heute genauso viel arbeiten wie früher.

Einen großen Trend zur Freizeit könnten sie anhand von Befragungsdaten nicht erkennen, schreiben Enzo Weber und Franziska Zimmert vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in einer neuen Studie - auch bei jüngeren Menschen nicht. Frauen mit einem Teilzeitjob wollten heute sogar etwas mehr arbeiten: 26 statt - wie noch 1985 - 22 Stunden pro Woche.

Strafprozess gegen Ex-Sparkassenchef Fahrenschon

MÜNCHEN (dpa) - Der ehemalige Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon kommt wegen Steuerhinterziehung vor Gericht.

Das Amtsgericht München hat einen zweitägigen Strafprozess angesetzt, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Der frühere bayerische Finanzminister und CSU-Politiker hatte seine Steuererklärungen für die Jahre 2012 bis 2014 verspätet abgegeben, wie er eingeräumt hatte. Seinen Spitzenposten bei den Sparkassen hat er auf Druck der Verbandskollegen bereits verloren. Nun muss Fahrenschon am 26. April auf der Anklagebank Platz nehmen, das Urteil ist für den 3. Mai terminiert. Ursprünglich hatte die Münchner Staatsanwaltschaft einen Strafbefehl beantragt, den Fahrenschon jedoch nicht akzeptierte. Deswegen werden die Vorwürfe nun nach dem üblichen strafrechtlichen Prozedere in einem öffentlichen Gerichtsverfahren geklärt.

Angedrohter US-Angriff in Syrien treibt Dax tiefer ins Minus

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Die Androhung eines Militärschlags in Syrien durch US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch die Anleger am deutschen Aktienmarkt verschreckt.

Der Dax weitete seine Verluste aus und büßte am Nachmittag 1,00 Prozent auf 12.273,83 Punkte ein. Der MDax, der die Aktien mittelgroßer Unternehmen repräsentiert, gab zuletzt um 0,76 Prozent auf 25 619,44 Punkte nach. Der Technologieindex TecDax drehte zurück in die Verlustzone und büßte 0,73 Prozent auf 2.549,77 Punkte ein. Auch europaweit gaben die Kurse stärker nach: Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,70 Prozent abwärts. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,34 Prozent. Der Kurs des Euro zog an und kostete zuletzt 1,2389 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,2361 (Montag: 1,2304) Dollar festgesetzt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.