Mitten im Handelsstreit: China ist wieder größter US-Gläubiger

 Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer. Foto: epa/Hoang Dinh Nam / Pool
Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer. Foto: epa/Hoang Dinh Nam / Pool

WASHINGTON/PEKING (dpa) - Mitten im sich verschärfenden Handelskonflikt mit China ist das asiatische Land wieder größter Gläubiger der US-Regierung: Keinem anderen Land der Welt schuldet der US-amerikanische Staat so viel Geld wie China - insgesamt 1,15 Billionen Dollar (rund 980 Milliarden Euro).

So hoch bezifferte das US-Finanzministerium in einer am Dienstagabend veröffentlichten Statistik den Bestand an US-Staatsanleihen und anderen Schuldtiteln in chinesischen Händen Ende Juni. Ende Mai waren es noch rund 44 Milliarden Dollar weniger.

Mit dem Anstieg im Juni löste China auch Japan wieder als größten Gläubiger ab. Das Volumen von US-Schuldpapieren in japanischer Hand sank im Januar im Monatsvergleich um 20,5 Milliarden Dollar auf 1,09 Billionen Dollar.

Zusammen kommen die beiden asiatischen Länder auf zwei Drittel des Volumens der US-Anleihen, die in ausländischer Hand liegen. Japan hatte China erst im vergangenen Herbst als größten Gläubiger der USA abgelöst.

Am Dienstag war der Handelsstreit zwischen China und den USA weiter eskaliert. Das Vorgehen der USA erbost die Führung in Peking. Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, chinesische Handelspraktiken genauer unter die Lupe zu nehmen, drohte China am Dienstag im Falle von Sanktionen mit Gegenmaßnahmen.

Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sagte, die Untersuchung habe oberste Priorität. Unter anderem soll es darum gehen, den Diebstahl geistigen Eigentums zu verhindern - etwa beim Kopieren von Patenten, bei der Umgehung von Markenschutz und beim Ausspionieren von vertraulich zu behandelnder Technologie.

Trump wirft China seit langem «unfaire» Handelspraktiken vor. Unter anderem werfe Peking Stahl zu Dumpingpreisen auf den US-Markt. In der vergangenen Woche hatte das US-Handelsministerium Strafmaßnahmen gegen chinesische Alufolien-Importe angekündigt.

Chinesische Produzenten wollen sich dagegen juristisch wehren. Der Warenhandel zwischen beiden Ländern hat im vergangenen Jahr 578 Milliarden US-Dollar erreicht. Die Chinesen exportieren für 347 Milliarden US-Dollar mehr in die USA als die Amerikaner nach China.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Jürgen Franke 16.08.17 18:23
Danke Herr Sigrist, für Ihren Kommentar,
dem ich mich nur anschließen kann. Weil die USA wirtschaftlich da stehen, wie Sie es beschrieben haben, konnte dieser Trump die Wahlen gewinnen, da er die Bürger angesprochen hat, die abgehängt worden sind.
Beat Sigrist 16.08.17 16:49
Die Amis sind wirtschaftlich am Boden
und sind im Moment nur noch führend in der IT Branche dank dem Silicon Valley und in der Rüstungsindustrie werden aber bald auch hier von asiatischen Ländern überholt werden. Der Trump jammert immer über das Handelsdefizit in seinem Land gegenüber dem Ausland - was sollen wir den kaufen aus den USA ? Autos nein danke diese Plastikautos sind schon lange veraltet und entsprechen nicht mehr der heutigen Technik. Maschinen,Flugzeuge und andere Produkte aus dieser Branche haben den Zug verpasst und sind in den 90er Jahren stehen geblieben.Amerika ist leider nur noch führend was die Kriegswaffen anbelangt aber auch hier wird der Rang 1 bald der Vergangenheit angehören.Würden nur die 3 bis 5 grössten ausländische Gläubiger der US Regierung Ihr Geld abziehen - ist dieses land innert 24 Stunden bankrott und handlungsunfähig. Der Trump sollte sich mal informieren lassen wie schlecht es eigentlich um sein Land steht und schnellstens seine Umgangsform mit anderen Ländern wechseln und seiner schlechten Lage im eigenen Land anpassen.Schon China alleine hat heute die finanzielle und wirtschaftliche Macht als grösster Gläubiger der USA diesem Land das Licht innert kürzester Zeit auszuschalten. Die USA betreiben und finanzieren über 1000 Militärstützpunkte im Ausland - das muss zuerst einmal erwirtschaftet werden in den USA - aber die Frage ist womit denn ?